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Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition)

Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition)

Titel: Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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er eine Wolldecke gegessen. Seine Lippe pochte und jede weitere Verletzung, die er sich vergangenen Donnerstagabend zugezogen hatte, schien akuter zu sein als damals.
    „Scheiße“, sagte er erneut und hustete. Welcher Tag war heute überhaupt?
    Er führte eine Bestandsaufnahme durch. Die Vorhänge waren offen, und fahles Tageslicht fiel in den Raum. Er war noch angezogen. Ein Hemdsärmel war eingerissen, und auf einem seiner Hosenbeine klebte Matsch. Er konnte sich nicht daran erinnern, eine harte Nacht gehabt zu haben. Um genau zu sein, konnte er sich an gar nichts erinnern.
    Er stand auf. Das schmerzte. Er schwankte, weil ihm schwindlig wurde. Schwanken schmerzte ebenfalls. Er humpelte ins Schlafzimmer. Musik dröhnte aus seinem Radiowecker. Dem Radiowecker auf dem Nachttisch neben seinem unbenutzten Bett.
    Ein widerlich gut gelaunter DJ sagte: „… und das waren die fabelhaften Four Play. Gleich, um halb neun an diesem Dienstagmorgen, die Nachrichten mit Gayle …“
    Dienstag. Richtig. Dienstag. Das passt.
    Halb neun? Sein Wecker plärrte seit zwei Stunden, ohne ihn aufgeweckt zu haben. Selbst in Anbetracht der Tatsache, dass er im anderen Zimmer gelegen hatte, war das eine saubere Leistung.
    „Herrgott“, grummelte er. Er begann, seine Kleidung auszuziehen.
    Als er sich einen Stiefel aufschnürte und durchs Wohnzimmer hüpfte, sah er den Teller auf dem Tisch. Das mitgebrachte Essen, unangetastet. Eine zu zwei Dritteln gefüllte Bierflasche, um die sich ein kleiner Wasserring gebildet hatte, stand daneben.
    Er hörte auf, zu hüpfen, weil das wirklich wehtat.
    „Was zum Henker hast du letzte Nacht angestellt, Harper?“, fragte er sich selbst.
    Er ging ins Badezimmer, stellte die Dusche an, warf all seine Kleider und die Stiefel in den Wäschekorb, fluchte, fischte seine Stiefel wieder raus und drehte sich um, um sich im Spiegel zu betrachten.
    Durch den heißen Dampf aus der Dusche begannen bereits die Ränder des Spiegels über dem Waschbecken zu beschlagen. Owen betrachtete sein blasses Gesicht durch große Buchstaben, die mit Lippenstift quer über den Spiegel gemalt waren.
    Ein Wort.
    GROSS.
    „Wo sind denn alle?“, fragte Jack.
    „Tja“, antwortete Ianto, hob die Hände und zuckte mit den Achseln.
    Jack ließ seinen Blick durch die Basis schweifen. „Und ich dachte, ich hätte verschlafen“, meinte er gähnend.
    „Der Kaffee läuft“, sagte Ianto.
    Jack sog das Aroma tief durch die Nase ein. „Ich weiß. Wenigstens etwas läuft richtig auf dieser Welt.“
    „Andere Aspekte sind allerdings geringfügig aus den Fugen geraten“, fuhr Ianto fort und reichte Jack ein Blatt Papier. „Das hier ist gleich als Erstes heute Morgen reingekommen. Ich dachte, du würdest es so schnell wie möglich sehen wollen.“
    Jack las die Seite und nickte. „Du weißt, was das bedeutet?“
    „Ich neige selten dazu, Vermutungen anzustellen.“
    Jack wedelte mit dem Blatt Papier. „Wir haben einen arbeitsreichen Tag vor uns.“
    „Eine Sache noch“, sagte Ianto.
    „Raus damit.“
    Die Zahnradtür rollte auf, und Toshiko eilte herein. Dabei unterdrückte sie ein Gähnen. „Tut mir leid“, rief sie. „Tut mir leid, ich habe den Wecker nicht gehört.“
    Sie begann, ihren Mantel auszuziehen. Jack ging zu ihr hinüber.
    „Möchtest du darüber sprechen?“, fragte Jack sie leise.
    „Worüber?“
    „Verschlafen?“
    „Es gibt nichts dazu zu sagen. Ich bin einfach müde. Seit letzter Woche. Es hört gar nicht mehr auf. Jeden Morgen glaube ich, ich käme wieder in Form und …“ Ein weiteres Gähnen überkam sie. „Tut mir leid. Es scheint schlimmer zu werden. Und die Kopfschmerzen. Ich fühle mich richtig durch den Rolf gedreht.“
    „Durch den was?“
    „Den Wolf.“
    „Du hast ,Rolf‘ gesagt.“
    „Hab ich nicht.“
    „Hast du wohl“, rief Ianto herüber.
    „Tja, da seht ihr, wie müde ich bin.“
    Jack blickte Toshiko nachdenklich an. „Das Ding hat ziemlich heftige Nachwirkungen, was?“
    „Da du gerade davon sprichst“, sagte Ianto und gesellte sich zu ihnen. „Zu dem Ding wollte ich auch noch etwas sagen.“
    „Ach ja. Raus damit.“
    Ianto deutete zu Toshikos Arbeitsplatz. „Sollte es das tun?“
    Sie gingen zum Schreibtisch hinüber. Am Tag zuvor hatte Toshiko das Amok in seinem Sicherheitsbehälter verschlossen. Sie konnten es hören. Es klopfte gegen die metallenen Innenseiten des Behälters.
    „Mann“, entfuhr es Jack.
    „Ich habe es gehört, als ich hereingekommen bin. Zuerst

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