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Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Titel: Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lane
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Augen geschrieben.
    „Wir wissen nichts über den Lebenszyklus dieser Kreaturen“, erklärte Owen langsam. Es war die Stimme, die er benutzte, um Patienten zu sagen, dass sie an inoperablem Krebs erkrankt waren, oder dass sie für den Rest ihres Lebens gelähmt sein würden. Langsam, fest und beruhigend. „Und wir wissen nicht, wie viele Menschen noch infiziert sind. Ich brauche eine der ‚Stopp‘-Pillen, um zu analysieren, ob ich sie synthetisieren kann. Außerdem müssen wir mindestens eine der Kreaturen behalten, damit wir sie studieren können. Um zu sehen, was sie will, was sie braucht, wie sie wächst, wie
schnell
sie wächst und was ihre Schwächen sind.“
    Gwen wandte sich Jack zu. „Wir brauchen nur eins. Owen hat es gesagt – du hast ihn gehört. Wir können zweien die Pillen geben.“
    „Und wer wählt sie aus?“, fragte Jack. Er sah von Owen zu Gwen und wieder zurück. „Wer von uns darf Gott spielen? Oder wäre es dir lieber, wenn wir Strohhalme ziehen?“
    „Rhys ist mein
Freund!
“, sagte sie und blickte von einem zum anderen. „Das zählt schließlich auch.“
    „Und Marianne ist ein nettes Mädchen mit einer Familie“, konterte Owen giftig. Etwas in ihm war kurz vor dem Ausbruch. Er hatte Marianne bisher nicht helfen können, aber das sollte auf keinen Fall so bleiben.
    „Und hat keinen Freund“, erinnerte Jack ihn.
    „Darum geht es doch gar nicht“, schrie Owen.
    „Aber was ist mit Lucy?, fragte Jack die beiden anderen. „Ich bin sicher, dass sie auch Familie hat. Verdient sie nicht auch eine Chance?“
    „Sie ist eine Mörderin“, sagte Owen. Er wandte sich an Gwen und sagte: „Willst du, dass sie damit davonkommt, dass sie ihren Freund ermordet hat? Wäre es nicht am besten, wenn wir das Wesen in ihr am Leben erhalten und Marianne und Rhys retten?“
    „Strafe ist nicht das Gleiche wie Gerechtigkeit“, sagte Gwen langsam und schüttelte den Kopf. „Jack hat recht. Wir haben nicht das Recht, zu wählen.“
    Owens Fäuste ballten sich vor Frustration. „Ich kann. Ich werde Marianne die ‚Stopp‘-Pille geben“, sagte er. „Sie hat genug gelitten.“ Bevor Jack oder Gwen ihn aufhalten konnten, schnappte er sich eine der Blisterpackungen vom Instrumententablett und stürzte auf die Tür zu.
    Er konnte ihre stampfenden Schritte hinter sich an den viktorianischen Ziegelmauern widerhallen hören, während er durch die Tunnel von Torchwood sprintete. Gwen rief seinen Namen. Jack blieb stumm, aber Owen konnte seine stählerne Entschlossenheit geradezu spüren.
    Owens Atem rasselte in den Ohren und brannte in seiner Brust. Er konnte spüren, wie das Blut in seinen Arterien im Hals und den Schläfen pulsierte. Zwar wusste er nicht, wie dicht sie hinter ihm waren, doch er erwartete, dass sich jeden Moment eine Hand auf seine Schulter legen würde, um ihn festzuhalten. Aber das passierte nicht.
    Er rutschte um eine Ecke herum und erreichte den Zellentrakt. Das Weevil in der ersten Zelle presste sich gegen die Scheibe, schnüffelte in der Luft und fletschte die Zähne, aber Owen beachtete es gar nicht. Er rannte weiter, vorbei an der Zelle, in der Lucy eingeschlossen war, und hin zur Zelle am Ende des Traktes, in der Marianne auf ihn wartete.
    „Ich habe es!“, rief er. „Das Heilmittel! Nur eine Tablette und es geht dir wieder gut! Ich verspreche es!“
    Doch Marianne antwortete nicht. Sie war in der Zelle zusammengesackt. Ihre verbundenen Hände waren immer noch an die Wand gekettet, sodass sie nicht an ihnen nagen konnte.
    Leider war es ihr trotz aller Maßnahmen gelungen, sich weiter selbst aufzufressen. Dazu hatte sie ihren Körper so verdreht, dass sie ihren linken Oberarm mit den Zähnen erreichen konnte. Sie musste sich die Schulter ausgerenkt haben, um ihn zu erreichen. Owen wusste, dass sie sich die Schulter ausgerenkt hatte, weil sie sich ungeachtet der Schmerzen vollständig durch den Arm gefressen hatte, bis nicht mehr genug Fleisch vorhanden gewesen war, um ihn an seinem Platz zu halten. Ohne ein funktionales Gelenk, das den Knochen an Ort und Stelle hält, hatte ihr Körpergewicht den Arm von der Schulter getrennt. Die noch verbliebenen Sehnen und Muskeln waren einfach abgerissen. Ihr Körper lag zusammengesackt auf dem Steinboden, und ihr Arm pendelte einsam von der Fessel nach unten.
    Auf den Steinplatten in der Zelle stand ein See aus klebrigem Blut.
    Mariannes Kopf war nach vorne auf die Brust gesunken und ihr Haar, ihr wunderschönes blondes Haar, hing ihr

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