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Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Titel: Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lane
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das Alien auf dem Bild
jünger
aus.
    „Ich glaube“, sagte sie mit Bedacht, „das hier ist die Geschichte eines Lebens.“

„Das ist, als ob man eine Gehirnoperation an einem verfluchten
Smartie
macht“, brummte Owen, während er sich über den Autopsietisch beugte. Er legte das Skalpell auf die gelbe Pille, die er in der Mitte des Tisches platziert hatte, und drückte es dann sanft nach unten. Die Pille rutschte weg, kullerte zur Seite und prallte an der Metallkante des Tischs ab.
    Owen streckte die Hand nach dem Tablett an der Seite des Tisches aus, auf dem er seine chirurgischen Instrumente aufbewahrte, und ergriff eine Pinzette. Damit konnte er die Pille festhalten, während er das Skalpell sanft über die Oberfläche zog. Es hinterließ einen feinen Schnitt, aus dem etwas Öliges hervorquoll.
    „Interessant“, murmelte er. „Ich dachte, das wäre eine selbstauflösende Zuckerbeschichtung, wie man sie bei Kopfschmerztabletten findet, aber das hier ist eher so etwas wie eine härtere Version von Gelatine. Mit ein bisschen Glück kann ich vielleicht …“ Seine Stimme verstummte, während er mit der Pinzette hantierte, um die Pille besser festhalten zu können. Er bewegte das Skalpell mit großem Geschick und vergrößerte den Einschnitt bis zu den Rändern der Tablette. Dann steckte er das Skalpell unter die Beschichtung und löste sie vom Inneren ab. Langsam floss Öl heraus. In weniger als einer Minute hatte er die Hülle vollkommen entfernt und legte frei, was darunter verborgen war.
    „Ich hasse weiche Zentren“, sagte er.
    „Was hast du gefunden?“, fragte Jack vom Balkon herunter.
    „Nun, das ist kein türkischer Honig, so viel ist sicher.“ Er streckte die Hand erneut nach dem Tablett aus und nahm ein stiftartiges Gerät mit einer Linse, das eine rote Lampe am Ende hatte. Er richtete es auf das Ding auf dem Autopsietisch und drückte einen Knopf an der Seite seines Geräts. Der Plasmabildschirm über Owen blendete innerhalb weniger Sekunden eine Nahaufnahme des Dings ein. Die Spitze von Owens Skalpell war nur an der Ecke des Bildschirms zu sehen und wirkte so groß wie ein Spaten.
    „Oh, verdammt“, sagte Gwen. Sie schlug eine Hand vor den Mund. „Du weißt, was wir uns gerade ansehen, oder?“
    Das Ding war nicht länger als ein Zentimeter und hatte sich in Form eines Kommas zusammengerollt. Es war von der gleichen Farbe wie Holzkohle, wies unregelmäßige blaue Streifen auf und sah aus wie drei Würmer, die sich an einem Ende trafen. Eine winzige, wirre Wolke, die wohl aus Tausenden, winzig kleinen Tentakeln bestand, umgab die freien Enden. Der kleine Tropfen öliger Flüssigkeit, der es umgeben und beschützt hatte, breitete sich auf der metallenen Oberfläche des Tisches aus.
    Jack nickte. „Ja, das weiß ich.“
    „Es ist ein Ei“, sagte Owen. Er benutzte das Skalpell, um die fötale Kreatur zu entfalten. „Es ist überhaupt keine Pille. Es ist ein Ei. Ein verfluchtes Ei. Und das hier ist der Embryo.“
    „Aber …“, Gwen gingen anscheinend die Worte aus. „Aber
warum
?“, brachte sie dann heraus. „Warum würde jemand wissentlich ein Ei schlucken, besonders, wenn es sich in
so etwas
verwandelt?“
    „Sie machen das nicht wissentlich.“ Jack umklammerte das Geländer so fest mit den Händen, dass Owen das Metall ächzen hörte. „Und ich glaube, dass sie denken, auf diese Weise abnehmen zu können. Erklär’s ihr, Owen.“
    „Ich schätze, dass der Lebenszyklus dieses Dings, was immer es ist, dem eines unserer gewöhnlichen Bandwürmer ähnelt“, sagte Owen. Er beugte sich fasziniert dichter über das Ding auf dem Tisch. „Es wird wahrscheinlich von der Säure im Magen aktiviert, schlüpft und sucht sich seinen Weg in die Gedärme. Dann setzt es sich dort fest. Es saugt alle Nährstoffe auf, die der Wirt zu sich nimmt. Es gibt kein Anzeichen für ein Maul, also denke ich, dass es die teilweise verdaute Nahrung durch die Haut absorbiert.“
    „Chymus“, sagte Jack plötzlich.
    Gwen sah ihn an. „Was?“
    „Chymus – halbflüssige, teilweise verdaute Nahrung, die den Magen verlässt und in den Zwölffingerdarm eintritt. Ein weiterer Kandidat auf meiner Liste von Worten, die vom Aussterben bedroht sind und die man sooft es geht in ein Gespräch einfließen lassen sollte.“
    „Hey, Leute, hier spielt die Musik“, sagte Owen streng. „Wenn ihr nicht aufpasst, muss ich euch zur Strafe in die Ecke schicken. Nun, ich vermute, dass dieses Ding, anders als ein

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