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Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Titel: Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lane
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Kannst du nach links schauen? Rechts? Braves Mädchen. Wie viele Finger halte ich hoch?“
    „Acht“, murmelte sie und wunderte sich, wie jemand so viele Finger an einer Hand haben konnte. Warum hatte sie das noch nie bemerkt?
    „Teil das besser durch zwei“, sagte er.
    „Oh – vier?“
    „Das stimmt.“
    „Wie geht es meiner Toshiko?“, ertönte eine Stimme hinter Owens Kopf. Eine junge, kecke, amerikanische Stimme. Jacks Stimme, meldete ihr Gehirn mit leichter Verzögerung.
    „Schädel intakt. Einige Prellungen auf der Kopfhaut, Anzeichen einer Gehirnerschütterung, aber das überprüfe ich besser noch einmal in der Basis. Arme und Beine sind in Ordnung – kein Hinweis auf Frakturen. Alles in allem, nichts, was ein paar Aspirin und etwas Ruhe nicht auskurieren können. Im Zentrum von Cardiff kannst du jeden Tag weitaus Schlimmeres sehen.“
    „Allerdings wird dir im Zentrum von Cardiff nicht beinahe das Gesicht von einer verrückten Frau weggefressen“, entgegnete Jack und trat in Toshikos Sichtfeld.
    „Oh doch, wenn du in die richtigen Läden gehst“, flüsterte Owen.
    Er half Toshiko, sich aufzusetzen. Die Welt um sie herum verschwamm und plötzlich wurde ihr heiß und sie begann zu schwitzen. Speichel sammelte sich in ihrem Mund.
    „Nicht so schnell“, sagte Owen. „Atme tief ein und aus. Er zog ein paar Pillen aus der Tasche. Sie waren lose. „Nimm die – lass sie auf der Zunge zergehen. Sie helfen gegen die Übelkeit.“
    Toshiko beäugte misstrauisch die Tabletten. „Was sind das für Pillen?“
    Owen blickte zurück auf seine Handfläche. „Hoppla – nicht die hier.“
    Seine Hand tauchte wieder tief in die Tasche und kam mit ein paar anderen Tabletten, ein paar größeren, wieder hervor. „Das sind die richtigen. Vertrau mir – ich bin Arzt.“
    Misstrauisch lutschte Toshiko die Tabletten. Die Beschichtung löste sich mit plötzlicher Süße in ihrem Mund, dann schmeckte es kreidiger und stärker. Die Welt schien sich wieder zurück in den richtigen Fokus zu schieben. Die Lichter wurden heller, sie konnte wieder Dinge in einiger Entfernung erkennen und das Gefühl, sich übergeben zu müssen, ebbte langsam ab. Sie stand mit Owens Hilfe wacklig auf.
    Jack und Gwen hielten etwas am Boden – etwas, das wie verrückt zappelte, um sich ihrem Griff zu entziehen. „Ist das das Ding, das mich angegriffen hat?“, fragte Toshiko.
    „Das ist es“, antwortete Owen, der immer noch ihren Arm hielt. Sie wollte nicht, dass er losließ. Niemals.
    „Aber es hat ein Weevil angegriffen und getötet! Acht Weevils hatten zu große Angst, um es damit aufzunehmen! Wie kommt es, dass Jack und Gwen es einfach so festhalten können?“
    „Weil Weevils über keine eigene Pharmaindustrie verfügen.“ Er runzelte die Stirn. „Jedenfalls nicht, dass wir davon wüssten. Sie könnten theoretisch
allesamt
ausgebildete Apotheker sein.“ Seine Miene hellte sich auf. „Aber eine Dosis Carfentanyl wirkt bei ihnen wie bei den meisten anderen Lebewesen.“
    „Was ist Carfentanyl?“, fragte Toshiko.
    „Ein Anästhetikum und Sedativum“, erklärte Owen. „Es hat eine quantitative Wirksamkeit, die schätzungsweise zehntausend Mal höher ist als die von Morphium. Meistens wird es benutzt, um große Tiere zu sedieren. Sehr große Tiere. Ich habe mich immer gefragt, ob es bei Weevils wirkt, aber ich hatte nie die Chance, es auszuprobieren. Glücklicherweise hatte ich etwas davon dabei.“
    Er griff in die Tasche, runzelte die Stirn und steckte die Hand in eine andere Tasche. Er lächelte erleichtert und zog ein Plastikröhrchen mit einer Düse am Ende und einem Abzug irgendwo in der Mitte heraus. Ein transparentes Fenster auf dem Röhrchen zeigte an, dass es leer war. „Eine Druckluftspritze. Schießt das Mittel direkt durch die Haut. Jedenfalls durch menschliche Haut. Weevilhaut wird lediglich feucht.“
    Toshiko bewegte sich näher an das sich windende, fauchende Ding auf dem Boden heran.
    „Wie viel hast du davon benutzt?“
    „Alles, was ich hatte, und es war noch nicht genug.“
    Jack hockte rittlings auf der Brust des Wesens und hielt dessen Arme am Boden. Gwen kniete auf den Beinen des Wesens. Toshiko bewegte sich zur Seite, damit keiner von beiden ihre Sicht auf die Kreatur verdeckte.
    Es war eine Frau.
    Eigentlich war es sogar ein Mädchen. Sie war noch ein Teenager oder erst Anfang zwanzig. Sie hatte blondes Haar, trug eine braune Wildlederhose, eine weiße Seidenbluse und eine

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