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Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Titel: Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lane
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Ich habe sie weggeschubst und sie ist rückwärts über den Couchtisch gestolpert. Dabei hat sie sich den Kopf an der Sofalehne gestoßen. Ich glaube, sie ist bewusstlos. Sie hat wenigstens noch geatmet. Das habe ich überprüft, bevor ich weggegangen bin, um mich um meine Wange zu kümmern. Ich wollte dich gerade anrufen.“
    „Lass mich mal sehen.“ Gwen griff nach dem Handtuch. Es war kalt und feucht. Einen Moment lang dachte sie, dass Rhys es im Badezimmer unter den Wasserhahn gehalten hatte, als sie kam. Aber als sie es in die Hand nahm, merkte sie, dass es zu schwer war, zu kalt. Es war etwas darin: ein Päckchen gefrorener Erbsen.
    Vorsichtig pellte Gwen das Tuch von Rhys’ Gesicht. Er zog vor Schmerz zischend Luft durch die zusammengebissenen Zähne und kniff die Augen zusammen. Stränge von zähflüssigem, geronnenem Blut ließen das Handtuch an seiner Haut festkleben, aber der Schaden war nicht so groß, wie sie befürchtet hatte. Die Wange war mehr oder weniger intakt, doch man konnte Lucys Zahnabdrücke klar in Rhys’ Fleisch erkennen. Es sah so aus, als hätte sie ihren Biss gelockert, als er sie zurückgestoßen hatte, weil sie ihm sonst ein Stück aus der Wange herausgerissen hätte. Er würde es überleben.
    „Aber warum sollte sie versuchen, dich zu beißen?“, fragte Gwen. „Abgesehen von ihrem offensichtlichen Ziel.“
    „Ich glaube, dass das Offensichtliche nichts damit zu tun hatte. Sie war wie im Rausch. Die Art, wie sie ihre Zähne fletschte – sie sah aus wie ein streunender Hund, der ein rohes Steak sieht. Ich schwöre dir, Gwen, wenn sie stärker zugebissen hätte, dann hätte sie mir die gesamte Wange abgerissen und im Ganzen heruntergeschluckt. Sie hätte mir das Gesicht abgefressen, wenn es mir nicht gelungen wäre, sie davon abzuhalten.“
    Gwen durchfuhr ein Übelkeit erregendes Zucken, als ihr bewusst wurde, dass die Sache auch ganz anders hätte ausgehen können. Wenn Rhys nicht so schnell reagiert oder Lucy ihn angegriffen hätte, als er nicht hinsah, hätte Gwen ihn vielleicht so vorgefunden wie das Weevil in der Gasse: das Gesicht nur noch eine Masse aus rohem Gewebe und blutigen Knochen.
    Verdammt, was war hier los? Was war mit diesem Mädchen – Marianne – in der Basis und jetzt auch mit Lucy los? Es sah aus, als wäre eine bizarre Epidemie in Cardiff ausgebrochen.
    Und in Gwens Leben dazu. Egal, wie sehr sie sich bemühte, Torchwood und ihr Privatleben vermischten sich immer mehr.
    „Wir müssen das behandeln lassen“, sagte sie.
    „Das hört sich an, als wolltest du mich zum Tierarzt bringen.“
    „Ich wünschte das ginge! Ich dachte eher an etwas aus dem Reich der Tetanusspritzen. Antibiotika. Vielleicht muss es genäht werden.“
    „Was ist mit Lucy?“ Rhys’ Augenlider öffneten sich flackernd. „Wir können sie nicht hier lassen. Vielleicht ist sie verletzt.“
    „Ich mache mir mehr Sorgen darum, dass sie aufwacht und nach dem Hauptgang sucht. Mach dir keine Sorgen um sie.“ Gwen griff nach ihrem Telefon.
    „Wen rufst du an? Die Polizei?“
    Sie sah ihn an, betrachtete sein blutverschmiertes Gesicht und den Schweiß auf seiner Stirn. Ihr Rhys. Der Mann, den sie liebte. Der Mann, den sie fast wegen ihres Jobs verloren hatte. Wegen des Risses und der Dinge, die hindurch kamen.
    „Nein“, sagte sie. „Ich rufe Torchwood an.“
    „Na, das ist ja super“, seufzte er sarkastisch.
    Als das Telefon am anderen Ende zu läuten begann, ging Gwen ins Schlafzimmer. Rhys würde einen Augenblick alleine klarkommen und sie müsste vielleicht etwas sagen, das er nicht hören sollte.
    Jack ging ans Telefon. „Gwen? Was ist los?“
    „Rhys ist angegriffen worden.“
    „Das Transportgeschäft soll ja knallhart sein, habe ich gehört.“
    „Ich meine es ernst. Das Mädchen, das auf ihn losgegangen ist, hat versucht sein Gesicht zu fressen.“
    Am anderen Ende gab es eine Pause. Gwen wusste nicht, wo Jack war, aber sie stellte sich vor, dass er irgendwo auf einem Dach stand. Vielleicht blickte er sogar vom Millennium Center auf Cardiff hinab und beobachtete, wie sich das Rot, Blau und Gelb der Lichter der Stadt in den Wellen spiegelte. Natürlich konnte er genauso gut in seinem Büro in der Torchwood-Basis sitzen, mit den Füßen auf dem Schreibtisch.
    „Ich verstehe“, sagte er endlich. „Die Schlüsselworte sind ‚Gesicht‘, ‚Fressen‘ und ‚Mädchen‘. Was sollen wir machen?“
    „Der Name des Mädchens ist Lucy. Sie ist eine Freundin von Rhys. Den

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