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Tore nach Thulien 2 : Dämmerung (German Edition)

Tore nach Thulien 2 : Dämmerung (German Edition)

Titel: Tore nach Thulien 2 : Dämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Kohlmeyer
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plötzlich in dichten Schwaden herauf und Tjelden musste husten.
          >> Worauf warten wir dann noch? Vertreiben wir sie aus unserem Dorf! << , rief mit einem Mal ein Mann aus den hinteren Reihen. Einige andere stimmten mit ein und sofort kam Bewegung in die Menge.
          >> Wartet Männer! << , donnerte Tjelden >> Der Blindwütige hat noch nie einen Sieg errungen! Wenn jeder für sich nach vorne stürmt, wird jeder für sich niedergemacht. Wir werden sie hier erwarten. Fernlug, du und die anderen mit Bögen werden oben bei Liams Hütte in Stellung gehen. Wartet bis ihr den Feind genau erkennen könnt und eröffnet dann das Feuer. Wir anderen verstecken uns hier zwischen den Büschen und Bäumen. << Tjelden unterstrich seine Worte mit einigen Gesten und am Ende hatten alle verstanden.
          Es dauerte nicht lange und von den Männern war nichts mehr zu sehen. Jeder harrte in seinem Versteck, die Augen weit aufgerissen und starr nach unten gerichtet. Der Schlachtenlärm war inzwischen verstummt und auch sonst war nur noch das Knistern und Knacken der Feuer zu hören. Unheimliche Stille lag über den Dächern zu ihren Füßen. Liam hielt seinen Speer fest umklammert. Neben ihm kauerte Krell. Den Schild hatte er wie einen kleinen Schutzwall vor die Knie gestellt. Plötzlich rührte sich etwas knapp unterhalb ihrer Position. Liam spannte jeden Muskel seines Körpers. Er hielt den Atem an. Die anderen schienen auch etwas bemerkt zu haben, gaben sie sich doch gegenseitig Zeichen. Auf einmal sang ein Bogen und direkt vor Liam fiel etwas mit einem unterdrückten Gurgeln zu Boden. Er und Krell sprangen im gleichen Moment hoch und beide hielten erschrocken inne. Vor ihnen wimmelte es nur so von Feinden. Es war jedoch nicht deren Zahl, die Liam und auch die anderen erschrocken stehen bleiben ließ. Es war ihr Äußeres. Sie waren so groß wie Menschen, bewegten sich wie Menschen und sahen im ersten Moment auch aus wie Menschen. Und dennoch, sie wirkten fremd und unmenschlich. Die Körper von unnatürlich heller Farbe, die Augen leuchtend weiß und das Haar tiefschwarz und lang. Liam hatte derartige Gestalten noch niemals zuvor gesehen und konnte sich auch nicht daran erinnern, dass die Alten jemals von ihnen erzählt hatten. Sie gingen leicht vornüber gebeugt, wobei kräftige und sehnige Muskelpakete bei jeder Bewegung hervortraten. Ihre Körper schienen unter ständiger Anspannung zu liegen und ihre Blicke waren gleichzeitig aufmerksam und kalt. Liam hatte Angst vor ihnen und am liebsten wäre er auf der Stelle weggelaufen. Diese Wesen, er wollte sie nicht Menschen nennen, waren unheimlich und er war sich sicher, dass sie weitaus mehr vom Kampf verstanden als er. Etwas in ihm rief. Es schrie ihn förmlich an, er solle fliehen, weit weg von hier und weit weg von diesen Kreaturen der Nacht, denn das waren sie. Doch Liam bewegte sich nicht. Die Angst um seine Familie war weitaus größer, als die Angst um das eigene Leben. Allein die Vorstellung, was dieser Feind seinen Liebsten antun könnte, ließ ihn erschauern und mutig werden zugleich. Liam hielt stand und am Ende dauerte sein Zögern nur wenige Augenblicke. Das Sirren von Pfeilen riss ihn endgültig in die Wirklichkeit zurück. Er hob den Speer und warf sich den Angreifern entgegen. Zwei oder drei der unheimlichen Gegner fielen noch den Bogenschützen zum Opfer, bevor schließlich eine vierte Kreatur Liam erreichte. Sofort drang der Landmann auf seinen Gegner ein. Noch in der Vorwärtsbewegung nahm er den Speer zurück, warf sich anschließend nach vorne und ließ den Speer dabei wie einen großen Bolzen in Richtung Gegner schleudern. Liam hatte gut gezielt. Die scharfe Spitze raste auf die Kreatur zu und wäre diese nicht im letzten Moment zur Seite gesprungen, Liam hätte sie wie einen wilden Eber aufgespießt. Sofort entbrannte ein heftiger Kampf. Zunächst war Liam durch den gelungenen Hinterhalt leicht im Vorteil, doch er ahnte bereits, dass sich das bald ändern würde. Noch lag die Initiative bei ihm, und sein Gegner konnte anstatt zu agieren nur reagieren. Diesen Vorteil wollte Liam ausnutzen. Sein Speer flog von links nach rechts, wirbelte durch die Luft und hieb immer wieder nach der Brust des Gegners. Liam bemühte sich nach allen Kräften und ein oder zwei Mal konnte er die Deckung seines Gegenübers sogar fast durchbrechen. Doch was er auch versuchte, wie sehr er sich auch abmühte, es wollte ihm nicht gelingen. Er spürte, wie seine Kräfte

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