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Tori und die verschwundene Stute

Tori und die verschwundene Stute

Titel: Tori und die verschwundene Stute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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nur, dass die Streuschicht, auf der die Stute lag, viel zu dünn war und darüber hinaus völlig durchnässt. An der Wand stand eine Schubkarre mit frischem Stroh.
    Tori kippte sie neben Becky aus. Sie bückte sich, um das Stroh auf dem harten Betonboden zu verteilen. Im letzten Moment wich sie erschrocken zurück. Becky hatte sich gedreht und dabei ausgekeilt. Um ein Haar hätte Tori einer ihrer Hufe erwischt.
    â€žWas machst du denn da?“ Inzwischen war auch Sina wieder zurück. „Bleib weg von ihr, das ist viel zu gefährlich.“
    â€žHast du Dr. Knopfler erreicht?“
    Sina schüttelte den Kopf. „Ich hab auch draußen keinen Empfang. Wir müssen es alleine hinkriegen.“
    â€žAber das ist total unmöglich“, rief Tori. „Wir haben doch beide keine Ahnung …“
    â€žWir kriegen das hin, hörst du?“, unterbrach Sina sie scharf.
    Tori schluckte. Dann nickte sie.
    Sina packte ihren Arm. „Da!“
    Jetzt erst merkte Tori, dass der Schweif der Stute hochgebunden war. Das musste Hannes noch gemacht haben, bevor er aus dem Stall geflüchtet war.
    Becky drehte ihnen das Hinterteil zu. Und jetzt erkannte auch Tori, was Sina gesehen hatte. Aus ihrer Scheide schob sich ein kleiner Huf. Und noch einer.
    â€žDas Fohlen“, flüsterte sie. „Es kommt.“ Jetzt waren bereits beide Beine erschienen.
    â€žDie Vorderbeine, Gott sei Dank“, murmelte Sina. „Das Fohlen liegt richtig rum.“
    Becky stöhnte. Ein kleiner schwarzer Kopf erschien hinter den Vorderbeinen. Nase und Augen waren noch vom Eisack umgeben, man konnte das Fohlen kaum erkennen. Das war gefährlich, wusste Tori. Durch den Eisack bekam das Fohlen keine Luft.
    Atemlos warteten sie darauf, dass der Rest des Körpers nach draußen gepresst wurde. Aber jetzt tat sich auf einmal gar nichts mehr.
    Beckys Kopf lag schlaff und kraftlos auf dem Steinboden. Ihre schweißnassen Flanken hoben und senkten sich leicht, sie atmete nur noch flach.
    â€žWir müssen ihr helfen“, rief Sina. „Sonst erstickt das Fohlen.“
    Bevor Tori antworten konnte, war sie auf Knien zu der Stute gerutscht und hatte die beiden zarten Pferdefüße gepackt. Behutsam zog sie daran.
    Nichts tat sich.
    â€žFester!“, befahl Tori. „Das Fohlen muss raus!“
    Sina schwitzte inzwischen genauso stark wie Becky. „Ich habe Angst, dass ich sie verletze“, keuchte sie.
    â€žZieh!“, schrie Tori.
    Sina zog. Und Becky, die bei Toris Schrei zusammengezuckt war, begann nun ebenfalls wieder zu pressen. Endlich bewegte sich das Fohlen. Der kleine Rücken erschien, dann das Hinterteil und schließlich glitten die Beine wie von selbst aus dem Mutterleib.
    Sina ließ die Hufe los und trat einen Schritt zurück. Becky hob kurz den Kopf, um ihr Neugeborenes zu betrachten, und ließ ihn ermattet wieder zu Boden sinken.
    â€žDie Eihülle muss weg.“ Jetzt kroch Tori zu dem Fohlen. Sie riss den glitschigen Eisack auf.
    Dann wich sie wieder zurück. Aufgeregt beobachteten die beiden Mädchen das regungslose Fohlen und seine ermattete Mutter. Dauerte es Sekunden oder Minuten oder Stunden? Tori hatte jegliches Gefühl für die Zeit verloren. Aber irgendwann wälzte sich Becky auf den Bauch, richtete den Kopf auf und begann ihr Fohlen sauber zu lecken.
    â€žSie nimmt es an“, wisperte Tori erleichtert.
    Sie hätte vor lauter Erleichterung am liebsten laut gelacht, aber das ging nicht, weil sie plötzlich weinen musste.
    Und Sina weinte auch.
    â€žDu meine Güte, was ist denn hier passiert?“, fragte Jonas.
    Sie fuhren beide herum. Wo kam der denn jetzt so plötzlich her?
    â€žWas ist mit Becky? Ist sie …?“ Erst jetzt sah er das Fohlen, das gerade versuchte, sich aufzurichten. Immer wenn es fast auf den Beinen war, purzelte es wieder in die Streu.
    Becky stupste ihr Kind mit der Nase an. Daraufhin versuchte es es noch einmal.
    â€žAlles okay“, schluchzte Sina.
    â€žWarum weint ihr denn dann?“
    â€žWeiß ich auch nicht.“ Tori wischte sich mit dem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht. „Wie hast du uns gefunden?“
    â€žIch bin rumgelaufen und hab wie ein Verrückter nach euch gerufen. Irgendwann hat mich Washington gehört und hierher geführt.“
    Washington! Sie hatten nicht einmal mitbekommen, dass er den Keller verlassen hatte.
    â€žWo ist denn der

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