Tori und die verschwundene Stute
Tierarzt?â, fragte Jonas und sah sich suchend um.
âHier ist ein Funkloch. Wir haben ihn nicht erreicht. Aber Becky hat es auch allein geschafftâ, sagte Sina.
âMit deiner Hilfe hat sie es geschafftâ, korrigierte Tori sie. âWenn du das Fohlen nicht rausgezogen hättest, wäre es gestorben.â
âUnd wenn du den Eisack nicht aufgerissen hättest, wäre es ersticktâ, ergänzte Sina.
âHey.â Jonas blickte erstaunt von der einen zur anderen. âDas sind ja ganz neue Töne.â
Jetzt stand das kleine Fohlen endlich. Seine dünnen Beine wackelten gefährlich, der groÃe Kopf schwankte hin und her, aber es hielt sich aufrecht.
Tori seufzte glücklich. âIst die Kleine nicht süÃ?â
âIst es denn ein Mädchen?â, fragte Sina. âDarauf hab ich in der Aufregung gar nicht geachtet.â
âUnd?â, erkundigte sich Jonas. âWie soll sie heiÃen?â
âWie wärâs mit Victoria?â, schlug Sina vor.
âWas für ein schrecklicher Name!â, rief Tori. âDas arme Ding! Ich bin für Frida.â
âWie kommst du denn darauf?â, fragte Sina.
âNa, wegen Fritz. Er hat seine Becky doch so vermisst.â
âBecky, Fritz und Fridaâ, sagte Jonas feierlich. âDas klingt schön.â
âWarten wir mal ab, was Sue sagt, bevor wir die Kleine taufenâ, meinte Sina.
Becky war inzwischen ebenfalls aufgestanden. Das Fohlen stakste mit unsicheren Schritten zu ihr und begann zu trinken.
âSchau nur, wie geschickt sie ist!â, jubelte Sina.
âIch bin sooo stolz!â, verkündete Tori.
Jonas räusperte sich. âIch hab übrigens gute Nachrichten.â
âHannes?â Toris Kopf fuhr zu ihm herum. âGeht es ihm besser?â
âIch bin am Krankenhaus vorbeigefahren, bevor ich hierher gekommen bin. Sie haben mich natürlich nicht zu ihm gelassen. Aber eine der Schwestern hat mir erzählt, dass Hannesâ Zustand stabil ist. Er wird wieder gesund.â
âGott sei Dank!â
âMüller ist bei ihm. Vielleicht hat das ganze Horrorerlebnis ja auch sein Gutes und die beiden sprechen sich mal richtig aus. Und finden endlich eine Lösung.â
âEine Aussprache ist immer gutâ, meinte Tori.
Sina sah sie an und lächelte. Und Tori lächelte zurück.
Special guests
Neben der Pferdekoppel hatte Sue eine lange Tafel aufgebaut. Zur Feier ihrer Rückkehr hatten sie und Robert die Pferdemädchen, Viktor und Jonas zum Barbecue eingeladen.
âAuf unsere kleine Frida!â, rief sie glücklich und hob ihr Glas mit Waldmeisterbowle.
âAuf Frida!â Tori stieà zuerst mit Jonas an und dann mit Sina.
âUnd auf euchâ, fuhr Sue fort. âIch kann immer noch nicht glauben, wie toll ihr das alles hier gemanagt habt. Ich sollte öfter wegfahren. Es läuft viel besser ohne mich als mit mir.â
Die Mädchen lächelten verlegen und starrten etwas unbehaglich in ihre Gläser. Vor Sues Ankunft hatten sie sich darauf geeinigt, ihr nichts von Beckys Entführung zu erzählen.
âWer weiÃ, wie sie reagiert?â, hatte Tori gesagt. âAm Ende flippt sie total aus und macht sich Vorwürfe, dass sie uns allein gelassen hat.â
âOder uns, dass wir sie nicht angerufen habenâ, ergänzte Sina. âNee, ist besser, sie erfährt es gar nicht erst.â
Inzwischen war Sue seit fast einer Woche wieder zurück und hatte nichts gemerkt. Dr. Knopfler hatte offensichtlich ebenfalls dichtgehalten.
âFrida ist kerngesundâ, hatte er erklärt, nachdem er das Fohlen kurz nach der Geburt untersucht hatte. âUnd Becky geht es auch hervorragend. Da wollen wir mal Gras über die Sache wachsen lassen.â
Er hatte Becky und Frida mit seinem Anhänger zurück auf die Sunshine Ranch gefahren und den Mädchen dann ordentlich die Leviten gelesen. âAber wenn das nächste Mal so etwas passiert, will ich früher informiert werden.â
Ein nächstes Mal wird es hoffentlich nicht geben!, dachte Tori schaudernd, während sie an ihrer Bowle nippte.
âAm meisten freut mich, dass Fritz das Ganze so gut aufnimmtâ, erklärte Sue. âEr zeigt überhaupt keine Eifersucht. Dabei muss er seine Becky doch jetzt mit dem Fohlen teilen.â
Aber der Esel war so erleichtert darüber gewesen, dass Becky endlich wieder
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