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Tori und die verschwundene Stute

Tori und die verschwundene Stute

Titel: Tori und die verschwundene Stute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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ihr’s alle gehört?“, schrie Tori laut in die Menge. „Gaffer brauchen die hier nicht. Es passiert auch nichts mehr, die Vorstellung ist vorbei!“
    Die Leute glotzten sie ausdruckslos an. Die dicke Mutter verteilte Bonbons.
    â€žSo ein verdammter Mist“, wiederholte Jonas. „Lass uns hier abhauen.“
    Tori nickte. Sie mussten endlich Becky finden. Sofort!
    â€žWas, Hannes hat Becky entführt?“, fragte Juliana ungläubig, nachdem Tori und Jonas den Mädchen alles erzählt hatten. „Den kenn ich aus der Volleyball- AG . Das hätte ich ihm nie und nimmer zugetraut.“
    â€žDas ist doch so ein Stiller“, sagte Hannah. „Was genau hat er über Becky gesagt?“
    â€žDass er glaubt, dass das Fohlen kommt“, erklärte Tori.
    â€žAls er mich vorhin auf dem Handy angerufen hat, war er total panisch. Er sagte immer wieder, dass es Becky schlecht geht und er nicht weiß, was er tun soll“, sagte Jonas.
    â€žDu lieber Himmel“, flüsterte Myriam. „Und jetzt ist er bewusstlos und kann uns nicht mehr verraten, wo sie steckt.“
    â€žEin Pferd kann sich nicht Luft auflösen“, überlegte Sina. „Jonas, du kennst Hannes am besten. Wo könnte er Becky versteckt halten?“
    â€žIch kenn ihn überhaupt nicht.“ Jonas schüttelte den Kopf. „Hat er doch gerade noch selbst gesagt.“
    â€žIch weiß, wo Becky ist!“, rief Tori plötzlich. „Am alten Güterbahnhof.“
    Jonas sprang auf. „Natürlich. Müller hat doch erzählt, dass Hannes da oft abhängt. Bestimmt hat er Becky irgendwo auf dem Gelände untergebracht. Kommt, Leute, da muss sie sein!“
    â€žWie willst du denn da hinkommen? Unsere Fahrräder stehen immer noch in der Lilienallee. Und zu Fuß brauchen wir Lichtjahre“, sagte Tori.
    Dann sah sie Sina an. Und Sina sah Tori an. Jede von ihnen wusste genau, was die andere dachte.
    Früher, als sie noch beste Freundinnen gewesen waren, waren sie in dem Gelände um den stillgelegten Güterbahnhof immer ausgeritten. Sie hatten niemandem davon erzählt. Sue wäre ausgerastet, wenn sie davon gewusst hätte. Die Brache zwischen den alten Gleisanlagen und Lagerhallen war gefährlich – für Pferde und Reiter gleichermaßen. Unkrautüberwucherte Stahlstreben, grasüberwachsene Schutthaufen und moosbedeckte Schienen konnten einen leicht zum Stolpern bringen.
    Aber gerade weil es so gefährlich war, war es ein Paradies. Sie waren vollkommen allein dort gewesen. Aus altem Industrieschrott hatten sie sich eine Art Roundpen gebaut, in dem sie mit den Pferden Galoppwechsel und Rollbacks geübt hatten. Stundenlang. Und danach hatten sie die Pferde grasen lassen, während sie auf den Stufen vor dem alten Bahnhofsgebäude saßen und sich all ihre Geheimnisse erzählten.
    Tori stand auf.
    â€žKönnt ihr auf Heinrich aufpassen?“, fragte sie die anderen. „Ich muss noch mal weg.“
    Sina erhob sich ebenfalls. „Ich komm mit“, sagte sie.
    Tibor und Janko wussten sofort Bescheid. Als die Mädchen sie nicht auf den Trampelpfad lenkten, der hoch zum Wald führte, sondern die Straße hinunterritten, erst am Supermarkt und dann an den Schrebergärten vorbei, erinnerten sie sich. Tibor warf den Kopf zurück und wieherte leise, fast verschwörerisch. Janko antwortete mit einem begeisterten Schnauben. Die beiden Wallache beschleunigten ihre Schritte. Die Mädchen mussten ihnen die Richtung gar nicht vorgeben, sie fanden den Weg zum Gelände des Güterbahnhofs von ganz allein.
    Washington, der ihnen auf der Suche nach Becky helfen sollte, kam kaum noch nach. Missmutig trottete er hinter den Westernpferden her. Er hasste Reitausflüge, ganz egal zu welchem Ziel.
    â€žOb der Zaun noch offen ist?“, fragte Sina.
    Früher war der hohe Maschendrahtzaun, der unbefugte Besucher fernhalten sollte, an einer Stelle durchbrochen gewesen. Man hatte ein ganzes Zaunelement aus dem Boden ziehen und zur Seite schieben können.
    Wie lange war das her? Über ein Jahr auf jeden Fall.
    â€žSie haben die Öffnung bestimmt repariert“, sagte Tori düster. Trotzdem klopfte ihr Herz schneller, als Sina an der vertrauten Stelle von Jankos Rücken sprang.
    â€žAber vielleicht haben wir Glück“, entgegnete diese.
    Sie hatten Glück. Der Zaun ließ sich immer noch öffnen.
    Das

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