Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition)
Emma zur Brust nimmt und ihr ein Ultimatum stellt. Es ist das Gespräch, über das sich schon so viele Frauen in unserem Freundeskreis den Kopf zermartert haben. Soll ich ein Kind in die Welt setzen? Wann soll ich damit loslegen? Wo soll ich es bekommen? Bloß dieses Mal ist es umgekehrt. Matt ist derjenige, der sagt, dass er eine Familie gründen und nicht seine Zeit mit einer Frau verschwenden möchte, die nicht denselben Wunsch hat. Er sagt Emma, falls sie nicht bereit sei, innerhalb der nächsten achtzehn Monate mit der Familienplanung zu beginnen, sollten sie sich besser gleich trennen.
Emma gibt zu, dass sie von Matts Ultimatum ein bisschen gekränkt ist. »Ich habe damit gerechnet, dass er das Thema früher oder später zur Sprache bringt. Und ich kann das nachvollziehen«, sagt sie. »Aber es tut weh, dass er angedeutet hat, unsere Beziehung wäre Zeitverschwendung, wenn ich keine Kinder gebäre.«
Es gibt wirklich keine Gerechtigkeit, wenn es ums Kinderkriegen geht. Die Frauen auf dem Meditationsabend wären begeistert gewesen, hätten sie das Gespräch führen können, das Matt Emma aufs Auge gedrückt hat. Emma dagegen pflegt ihr verletztes Ego angesichts der Erkenntnis, dass sie alleine nicht genug ist und dass Matt sie nicht bedingungslos will. Es ist absolut legitim, dass sie sich über das Ultimatum ärgert, aber trotzdem kam mir vorher nie in den Sinn, dass es den Männern genauso gehen könnte, wenn ihre Freundinnen das Jetzt-oder-nie-Gespräch beginnen.
Als meine Freundin Narelle nach zwei Jahren Beziehung ihr Baby-Gespräch mit ihrem Freund führte, sagte ich zu ihr: »Wenn er dich nicht genug liebt, um mit dir Kinder zu haben, dann kannst du ihn in den Gully kicken. In diesem Fall suchst du dir besser einen neuen Freund.«
Ich habe keinen einzigen Gedanken daran verschwendet, wie sich Narelles Freund gefühlt haben muss. Gut möglich, dass er sich gekränkt fühlte, weil Narelles Liebe nicht bedingungslos war. Erst jetzt wird mir klar, dass in Langzeitbeziehungen die Liebe erst an zweiter Stelle kommt oder bestenfalls den praktischen Überlegungen gleichgestellt ist. Es geht stattdessen vor allem darum, ob die Partner dieselben Lebensvorstellungen haben oder nicht, und traurigerweise ist das nur ein weiteres Beispiel dafür, dass nicht immer die Liebe siegt. Ich fürchte, dass Chris und ich als Paar auch bereits das Land der praktischen Überlegungen betreten haben. Chris hat klar gesagt, dass er sich Kinder wünscht, auch wenn er mir gleichzeitig versichert hat, dass er mit meiner Entscheidung glücklich sein werde, wie auch immer sie ausfalle. Aber für wie lange?, frage ich mich. Schon möglich, dass es ihm dieses Jahr nichts ausmacht, keine Kinder zu haben, und nächstes Jahr vielleicht auch noch nicht. Aber was, wenn er danach seine Meinung ändert, ich aber nicht? Es besteht die Möglichkeit, dass die Baby-Frage eine Art tödlich verlaufende Krankheit für unsere Beziehung ist. Sie wird dicht unter der Oberfläche eitern, bis das Immunsystem unserer Beziehung sie eines Tages nicht mehr bekämpfen kann und Chris mir dasselbe Ultimatum stellt wie Matt Emma.
Trotz ihrer verletzten Gefühle schätzt Emma Matts Aufrichtigkeit. »Bei diesem Thema kann man keine Kompromisse eingehen. Darum ist es gut, dass es heraus ist.«
Da ich befürchte, dass Emma sich gegen ihren eigenen Wunsch zu einem Kind überreden lassen könnte, erzähle ich ihr von einem Buch, das ich vor Kurzem zu lesen angefangen habe, um herauszufinden, wie ich dieser ganzen Sache mit dem Mutterwerden gegenüberstehe, nun, da mein Körper mir ein Ultimatum gesetzt hat. Das Buch heißt Do I Want to Be a Mom? A Woman’s Guide to the Decision of a Lifetime und ist von Diana Dell und Suzan Erem. Darcey, eine der im Buch befragten Frauen, sagt: »Ich bin normalerweise nicht leicht zu überreden, aber da stand ich nun und war schwanger, und ich wollte das Kind bekommen. Aber ich war mir nicht sicher, ob ich Mutter sein wollte. Mein Mann hat immer gesagt, dass ich eines Tages Kinder haben möchte. Ich habe es mir selbst eingeredet. Aber letzten Endes musste ich der Wahrheit ins Gesicht sehen: Ich habe es für ihn getan und für meine Ehe, und ich wusste schon damals, dass das keine guten Gründe waren.«
Emma versichert mir, dass sie nicht schwanger wird, nur um Matt einen Gefallen zu tun. »Ich glaube nicht, dass ich mich darauf einlassen werde, wenn ich es nicht wirklich will«, sagt sie. »Ich glaube nicht, dass ich jemals etwas
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