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Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition)

Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition)

Titel: Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Edwards
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Schließlich wieder runterkommen und dem Kind Vernunft einreden.
    Endlich bereit zum Aufbruch. Alle sind glücklich. Das Baby hat was zum Spielen, der Dreijährige was zum Naschen.
    Raus und Besorgungen machen. Vor lauter Sehnsucht nach erwachsener Gesellschaft eine Spielstunde mit einer Freundin vereinbaren. Nebenher ein paar Brocken Gespräch hinbekommen, während man versucht, dem Dreijährigen beizubringen, dass er teilen, und dem Baby, dass es sich keine Rinde in den Mund stecken soll.
    Schnell wieder zurück, damit das Abendessen pünktlich fertig wird. Abendessen kochen. »Ich will nichts essen«, brüllt der Dreijährige. »Schmeiß es weg.« Wirft man es weg, schreit er Zeter und Mordio. Schließlich isst er doch noch. Versuche, das Baby zu füttern. Zuerst schluckt es brav, dann spuckt es mich voll. Tisch abräumen. Geschirr abspülen. Spülmaschine ausräumen. Lätzchen abwaschen. Küchenanrichte abwischen. Wäsche reinholen.
    Fast geschafft, fast geschafft. Das Baby baden. Glaube, der Dreijährige hat gestern gebadet, darum können wir uns das heute schenken und ihn direkt in den Schlafanzug stecken. Das Abendessen in den Backofen stellen. Durch das Haus gehen und alle herumliegenden Klamotten und Spielsachen aufsammeln. Den Boden kurz kehren. Baby fängt an zu quengeln. Der Dreijährige sitzt vor der Glotze. Ich füttere den Säugling. Fast geschafft. Fast geschafft.
    18.50 Uhr, das Baby ist gefüttert und im Bett. Ich stehe vor dem Kühlschrank und seufze erleichtert bei dem Gedanken, dass es fast geschafft ist. Ich gieße mir ein Glas sehr, sehr kühlen Wein ein. Ich nippe daran. Es ist alles okay.
    Küche aufräumen, Essen fertig machen. Ehemann kommt nach Hause zu einem aufgekratzten Dreijährigen.
    »Wie war dein Tag?«, fragt er mich unschuldig. Ich fülle mein Glas auf. Ich setze mich.
    Oh nein, Zeit für Pipi machen, Zähneputzen und Gutenachtgeschichte mit dem Dreijährigen. Sich zu ihm ins Bett legen und Geschichten vorlesen. Warmes Gefühl ums Herz. Kommt das vom Wein, von der Tatsache, dass ich wieder einen Tag hinter mich gebracht habe, oder von dem puren Vergnügen, gemeinsam mit meinem Sohn Geschichten zu lesen?
    Endlich schlafen die Kinder. Ehemann möchte von seinem Arbeitstag berichten, ich nicke an den passenden Stellen. Aufstehen, Essen servieren, essen, etwas Langweiliges in der Glotze gucken.
    20.30 Uhr, kämpfe gegen den Schlaf. Zeit, ins Bett zu fallen. (Gut möglich, dass eines der Kinder oder beide mitten in der Nacht nach mir rufen. Aus dem Bett fallen und hastig ins Kinderzimmer taumeln, damit das andere nicht wach wird. Kind trösten und ins Bett zurücktaumeln. Eine Stunde wach liegen, der Stille lauschen und beten, dass sie bleibt. Irgendwann wieder einschlafen.)
    6.30 Uhr, höre, dass das Baby sich bewegt. Versuche, es zu ignorieren, und hoffe, dass es wieder einschläft.
    6.45 Uhr, leider kein Glück …
    Der härteste Job der Welt, behaupte ich. Diese monotone Routine und die undankbare, anstrengende Arbeit. Aber ich darf mich nicht beschweren, oder? Schließlich kann ich mich mit meinen Kindern glücklich schätzen. Ich kann froh sein, zwei gesunde und hübsche Söhne zu haben. Ich darf mich also nicht beklagen, oder? Ich habe nicht das Recht dazu, oder?
    Sie kann wirklich ätzend sein, diese Phase im Leben. Man gibt alles auf. Die Identität, die Figur, die äußere Erscheinung, die Karriere. Dabei wünsche ich mir nur, das Gefühl zu haben, dass gewürdigt wird, was ich alles aufgegeben habe. Ein einziges Wort der Anerkennung von irgendwem. Aber darauf kann ich wahrscheinlich ewig warten.
    Ich fühle mich ausgelaugt. Ich jammere und beschwere mich und bin manchmal so furchtbar traurig, wenn ich sehe, in welch einem Zustand ich mich befinde. Aber dann passiert irgendwas, und ich habe das Gefühl, dass ich kein Recht habe, so zu denken.
    Mein Ehemann macht mit mir so einiges durch. Mutter zu sein ist eine einzige Achterbahnfahrt. Es ist eine große Quälerei mit wenigen Glanzlichtern.
    Mein Dreijähriger kommt gerade mit einer Mütze und einem Eimer auf dem Kopf herein. »Sieh mal, Mami, ich habe gleich zwei Hüte auf.« Und als ich sage, dass es Zeit ist für die Gutenachtgeschichte, erwidert er: »Ich will die Kuschelgeschichte.« Und erwürgt mich praktisch mit seiner Umarmung. Dann hört er ein Flugzeug und läuft wieder hinaus in den Garten, wo er schreit: »Mami, Mami, sieh mal, sieh mal … ein Flugzeug. Schnell, Mami, komm!«
    Neulich machte sein Großvater ihn

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