Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition)
selbst in den Fällen, in denen die Rollen vertauscht sind und die Männer zu Hause bleiben, trotzdem meistens die Frauen fürs Kochen und Putzen und die Bespaßung der Kinder abends und am Wochenende zuständig sind. Scheinbar stempeln alle Hausmänner aus, sobald Mami zur Tür hereinkommt. Ich schätze, die meisten Mütter, die zu Hause bleiben, würden Ihnen sagen, dass sie seit der Entbindung überhaupt nicht mehr ausgestempelt haben.
Gibt es keinen Ausweg aus diesem Dilemma? Ich stoße schließlich auf eine andere Studie, die mir einen winzigen Funken Hoffnung gibt. Es handelt sich um einen Artikel im Journal of Sociology von Lyn Craig, die feststellt, dass der Anteil der Männer, die im Haushalt helfen, in den letzten fünfzig Jahren leicht gestiegen ist. Hurra! Es besteht noch Hoffnung für Chris und mich.
Meine Freude ist nur von kurzer Dauer. Es stellt sich nämlich heraus, dass der einzige Grund, warum Männer sich im Haushalt nützlich machen, der ist, dass die Frauen absichtlich weniger tun. Es ist eine deprimierende Vorstellung, dass sich die Männer trotz eines halben Jahrhunderts Emanzipation immer noch nicht verpflichtet fühlen, sich den Staubsauger zu schnappen oder die Waschmaschine zu befüllen. Das ist der Grund, warum es den Anschein erweckt, als würde das Kinderkriegen die liberalste Frau der Welt in ein Hausmütterchen aus den Fünfzigern verwandeln. Kinder erfordern ständige Fürsorge, darum haben Frauen nicht die Möglichkeit, einfach ihre Ansprüche herunterzuschrauben und die Arbeit zu verweigern, wie beispielsweise im Haushalt. Wenn die Männer nicht freiwillig hervortreten und Verantwortung übernehmen, haben die Frauen keine andere Wahl, als alles alleine zu machen.
Studien haben gezeigt, dass alleinerziehende Mütter tatsächlich weniger Hausarbeit leisten als Mütter mit festem Partner, pro Woche sogar mehr als neun Stunden weniger. Mütter räumen also nicht nur hinter ihren Kindern her, sondern auch hinter ihren Männern. Alleinerziehende Mütter verfügen über mehr Freizeit und mehr Schlaf. Ich beneide meine Meditationsfreundinnen nicht, die beschlossen haben, die Sache alleine durchzuziehen, aber es ist schön zu wissen, dass sie ein paar Vorteile genießen werden.
Meiner Ansicht nach ist es vollkommen logisch, dass Mütter benachteiligt werden, da sie unbezahlte Arbeit leisten. Dennoch erstaunt es mich, dass wir uns damit abfinden. Wie kommt es, dass wir in Meetings mit der Faust auf den Tisch schlagen können, aber uns zu Hause unterbuttern lassen? Wenn Männer sich im Haushalt einbringen, sind Frauen dankbar für die ›Unterstützung‹. Sicher kann man nicht von ›Unterstützung‹ sprechen, wenn der Mann kocht und seine Hemden selbst wäscht. Es hat auch nichts mit ›Unterstützung‹ zu tun, wenn er sich um seine Kinder kümmert. Als ein Kunde von mir einmal bemerkte, dass er seine Kinder am Wochenende ›babysitten‹ müsse, schüttelte ich bestürzt den Kopf. Man kann seine eigenen Kinder nicht babysitten. Das nennt man erziehen!
Ich frage mich, ob sich die Situation ändern würde, wenn den Männern bewusst wäre, dass eine der besten Methoden, eine Frau auszuziehen, ist, ihre Kleider für sie zu waschen. Für eine Studie, die im amerikanischen Journal of Family Issues erschien, wurden 7000 verheiratete Paare befragt. Ein Ergebnis war, dass Männer, die sich öfter an der Hausarbeit beteiligen, mehr Sex bekommen. Und Barbara Pocock, Direktorin des Centre for Work and Life an der University of South Australia, sagte im Sydney Morning Herald , dass Streitereien wegen der Hausarbeit der Lustkiller schlechthin seien: »Wenn der Groll groß ist, leidet das Sexualleben darunter. Das beste Mittel für einen Mann, seine Frau ins Bett zu bekommen, ist, einen Staubsauger in die Hand zu nehmen und mit der Hausarbeit loszulegen.«
Noch beunruhigender ist das Sexualleben von Paaren, nachdem das Kind auf der Welt ist. Stacie Cockrell, Cathy O’Neill und Julia Stone, die drei Autorinnen von Der Baby-Check für Paare: So machen Sie Ihre Beziehung kindersicher , geben zu, dass für sie nach der Geburt der Kinder Sex denselben Stellenwert hatte wie das Sortieren der Wäscheschublade. Ausgehend von der Behauptung, das Sexleben frischgebackener Eltern sei trostlos, haben sie eine Kosten-Nutzen-Analyse für Blowjobs entwickelt. Sie nennen es den ›Fünf-Minuten-Tröster‹.
Für fünf Minuten ›körperlichen Einsatz‹, so die Theorie, erkauft sich die Frau ein paar Tage
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