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Tortenschlacht

Tortenschlacht

Titel: Tortenschlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver G Wachlin
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tief Luft. »Aber vertrauen Sie denen nicht zu sehr.« Er wandte sich dem Spurensicherer zu. »Damaschke, was haben Sie?«
    »Vermutlich den Halter eines Plymouth Savoy«, Jürgen Damaschke blätterte in seinen Unterlagen, »der Samstagnacht in der Nähe des Reitclubs Grunewald gesehen worden ist. Ein sogenanntes Yellow Cab …«
    »Ein was?« Palitzsch hob fragend die Augenbrauen.
    »Ein New Yorker Taxi«, antwortete Damaschke. »Die Spurweite unserer am Fundort der Leiche aufgefundenen Reifenspuren weist ebenfalls auf einen amerikanischen Wagen hin. Und tatsächlich gibt es ein Yellow Cab in Berlin.« Es sah triumphierend auf. »Es wird von einem Taxibetrieb Boelter in Alt-Stralau betrieben.«
    »Ist das schon wieder Ostberlin?« Palitzsch schüttelte den Kopf.
    »Die Stadt«, griente Hünerbein, »wächst unaufhaltsam zusammen.«
    »Der hat sich vorsorglich auch bei uns in die Gelben Seiten eintragen lassen«, fügte Damaschke hinzu, »Checker-Service Heinrich Erwin Boelter.«
    »Wir werden das überprüfen«, sagte Hünerbein in das Bellen des Telefons hinein.
    Palitzsch nahm ab. »Was ist denn, Herrgott noch mal, wir haben eine Besprech… – Was? – Ja, und? – Wo? – Danke«, sagte er schließlich und legte den Hörer auf. »Merkwürdig.«
    »Was gibt es denn?« Hünerbein bemühte sich um ein interessiertes Lächeln. Immerhin war ihm am Wohlwollen des Kriminaloberrates gelegen.
    »Knoops Wagen wurde gefunden«, murmelte Palitzsch nachdenklich, »am Hüttenweg.«
    »Am Hüttenweg?« Hünerbein verstand es nicht. »Sein roter Passat?«
    Palitzsch nickte. »Was will er da?«
    »Ermitteln vermutlich«, vermutete Damaschke, »da wurde ja auch die Leiche von von Lahn entdeckt …«
    »Ja, aber wo ist er?« Hünerbein lief eilig zur Tür. »Jürgen, pack deine Siebensachen. Ich will wissen, was da los ist!«
    »Halten Sie mich auf dem neuesten Stand«, rief Palitzsch den Ermittlern nach und nippte kopfschüttelnd an seinem Tee.
    Eine halbe Stunde später stoppten Hünerbeins Mercedes und der Bulli des Spurensicherers hinter Knoops rotem VW Passat. Er stand am Waldrand geparkt, kurz vor der Königsallee, und war nicht abgeschlossen.
    Hünerbein öffnete vorsichtig die Heckklappe und schloss sie gleich wieder, damit Damaschke das Dope nicht sehen konnte. Es war immerhin noch da. Wo aber war Kollege Knoop?
    »Verstehst du das?«
    »Nee«, machte Hünerbein und rief: »Sardsch? – Bist du hier irgendwo? – DIETER!!!«
    »Der Wagen steht hier seit gestern Abend«, sagte ein Rentner, der mit einem kleinen Hund herankam.
    »Haben Sie die Polizei verständigt?«
    »Nee, das war meine Frau«, der Rentner lachte heiser, »die macht sich immer gleich Sorgen, wissen Sie?«
    »Mhm«, machte Hünerbein.
    Der Rentner guckte neugierig. »Ist das Auto gestohlen?«
    »Nein«, sagte Hünerbein und sah sich um. Was, verdammt, wollte der Sardsch hier? Und wo war er hin?
    »Soll ich mit dem Wagen anfangen?« Jürgen Damaschke kam mit seinem Spurenkoffer heran.
    »N-nein«, wiegelte Hünerbein hastig ab und deutete Richtung AVUS . »Mach erst mal den Hüttenweg runter. Ich vermute, er ist da lang, er muss ja hier irgendwas gesucht haben.«
    »Ja«, nickte Damaschke ratlos. »Aber was? Und nach was soll ich suchen?«
    »Geh einfach!« Hünerbein wedelte mit den Armen. »Irgendwas wirste schon finden!« Er wartete, bis Damaschke etwas weiter weg war, öffnete wieder die Heckklappe des Passats und holte eilig die Plastikkiste mit dem Dope heraus.
    »Was ist das?«, fragte der Rentner.
    »Blumenerde«, antwortete Hünerbein und öffnete den Kofferraum seines Mercedes. »Für meine Rosen, wissen Sie?«
    »Aber ist die Zeit für Rosen nicht längst vorbei?« Der Rentner lächelte. »Ist doch schon Herbst.«
    »Zimmerrosen.« Hünerbein packte die Kiste hinein und schloss den Kofferraum wieder. »Die blühen ganzjährig, brauchen aber viel Pflege.«
    »Und gute Blumenerde«, spottete der Rentner, winkte heiser lachend ab und taperte mit seinem Hund davon.
    Okay, das war’s. Hünerbein atmete erst mal tief durch. Jetzt konnte ermittelt werden. Er besah sich den roten Passat genauer. Nichts Auffälliges auf den ersten Blick. Na, soll Damaschke den Wagen mal unter die Lupe nehmen.
    Wo aber war der Spurensicherer hin? Auf dem Hüttenweg konnte ihn Hünerbein jedenfalls nicht mehr entdecken.
    »Jürgen«, rief er »JÜRGEN!«
    Herrgott, verschwanden hier jetzt alle? Das war doch nicht möglich! Hünerbein lief langsam den Hüttenweg Richtung

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