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Toskanische Verführung (German Edition)

Toskanische Verführung (German Edition)

Titel: Toskanische Verführung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Hille
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mit einem steifen Nacken an, sie hatte einen trockenen Hals und den Bauch voller Wut und widerstreitender Gefühle. Wenn sie einen Wunsch frei gehabt hätte, dann hätte sie sich jetzt nach Hause zurückgewünscht. Mit einem Kloß im Hals, der Zorn und Enttäuschung gleichzeitig war, schlüpfte sie aus ihren drückenden Schuhen und lief barfuß über den kalten Steinboden zur Treppe. Arroganter Mistkerl. Er hatte diese Furie Aline wirklich mehr als verdient. Sie wünschte ihm noch ein Dutzend solcher Frauen an den Hals - was für ein Glück, dass sie rechtzeitig von ihm kuriert worden war!

18
    Alessandro hatte sich mittlerweile daran gewöhnt, das ruhelose Leben eines Bewohners der Nacht zu führen. Soweit man sich daran gewöhnen konnte, vor Müdigkeit bleierne Glieder und einen dumpfen Kopf zu haben, der jeden klaren Gedanken verhinderte und die Laune bis zur Bösartigkeit verdüsterte.
    Der Abend bei Gloria und Gil war ein Desaster gewesen. Was hatte ihn nur getrieben, dort aufzukreuzen, noch dazu mit Gardner im Schlepptau?
    Es war eine Demonstration gewesen, gespeist aus dem Wunsch, der Vergangenheit endgültig den Sargdeckel aufzunageln. Vergessen. Ein Strich unter alles, was geschehen war, Neustart. Der Reset-Knopf für ein vermurkstes Leben war allerdings noch nicht erfunden worden, und den Beweis dafür hatte dieser Abend wieder einmal mit aller Schärfe geliefert. Aline, dieses giftige, bösartige Weib! All diese dummen, hohlköpfigen Menschen mit ihrem Klatsch, ihrer Neugier, den starrenden Blicken, dem Getuschel und Geflüster. Wie sehr er all das hasste und verachtete!
    Er hatte Gardners Blick gesehen. Sie hatte verstanden, und das hatte ihn zutiefst getroffen. Ja, er wollte sie allen diesen Menschen vorführen, die es wagten, sich seine »Freunde« zu nennen. Seht her, das ist sie. Sie ist klug und schön, sie ist kein Kleiderständer und keine hohlbirnige Society-Puppe, sie ist ein Mensch, der mich anbrüllt und mir sagt, dass ich ein Idiot bin, ein unhöflicher, unverzeihlich schlecht gelaunter und boshafter Mensch, aber jemand, den man auch mit einem Blick beschenken kann, der die Knie weich macht, jemand, der es verdient, geküsst zu werden und dem man zulächelt, wenn er nette Worte sagt, nette Worte ... wann hatte er es verlernt, einfach nur nett zu jemandem zu sein? Zu einer Frau nett zu sein? Sie anzusehen und sich vorzustellen, dass er doch noch einmal das Wagnis eingehen könnte, sie zu lieben.
    Obwohl er doch wusste, was geschehen würde, wenn er das tat. Er wusste es und hatte dennoch mit dem Gedanken gespielt? War er vollkommen verrückt geworden? Niemals in diesem Leben durfte er das riskieren, nicht noch einmal. Er wollte und konnte es nicht noch einmal durchmachen. Zu erleben, dass die Frau, die er liebte, starb - und sich die Schuld daran geben zu müssen. Er war nicht dabei gewesen, als Rosalyn ertrank, aber er war dennoch schuldig, so schuldig, wie man nur sein konnte. Er hatte sie geliebt. Das war ihr Todesurteil gewesen, und er hätte es doch wissen müssen.
    Und dann dieser Unfall, dieser grauenvolle Unfall, an den er sich immer noch nicht erinnern konnte. Er war froh darüber, so weit man über so einen Begleitumstand froh sein konnte. Drei Wochen hatte er im Koma gelegen, ohne Gedanken, ohne Wissen, dass Elga bei dem Unfall umgekommen und Hugo so schwer verletzt worden war, dass lange Zeit nicht sicher war, ob er es schaffen würde.
    Und er hatte am Steuer gesessen. Er konnte sich nicht daran erinnern, aber Hugo hatte ihm alles erzählt. Er hatte Alessandro vergeben - aber wie konnte man so etwas verzeihen? Das war doch kaum möglich. Er hatte getrunken an dem Abend. Sie waren alle nicht mehr nüchtern gewesen, aber er hatte nicht zulassen wollen, dass Hugo fuhr. Warum? Verdammt, sein Bruder war ein Profi-Fahrer, er hätte wahrscheinlich das Auto samt seinen Insassen auch stockbesoffen noch heil nach Hause gebracht!
    Alessandro stöhnte unterdrückt und legte das Gesicht in die Hände. In Momenten wie diesem hätte er für ein Glas Cognac oder einen Whisky sein linkes Auge gegeben. Dabei wusste er doch, was daraus entstand. Er wusste es, seit er seinen betrunkenen Vater nicht hatte daran hindern können, die geliebte Mama zu töten. Er wusste es, seit er Rosalyn an jenem unheilvollen Morgen nicht zum Schwimmen begleitet hatte, weil die Nacht zuvor ein wenig zu feucht, ein wenig zu ausschweifend gewesen war - wieder einmal. Er wusste es, seit er den Unfall verschuldet hatte, bei

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