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Toskanische Verführung (German Edition)

Toskanische Verführung (German Edition)

Titel: Toskanische Verführung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Hille
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alten Hurenbock.«
    Flannery riss die Augen auf und schüttelte wild den Kopf. Nein, nein, nein!
    Seine Hand mit dem Messer streichelte ihre Wange, glitt an ihrer Kehle entlang, liebkoste ihren Busen, fuhr über den blutenden Schnitt. Er löste die Hand von ihrem Körper, leckte das Blut von seinen Fingern. »Ich habe dir Rosen geschenkt«, flüsterte er. Sein Gesicht lag im Schatten, sie sah nur das schwache Schimmern in seinen Augen. Der schmale Lichtkegel der Taschenlampe war wie ein Bühnenscheinwerfer auf sie gerichtet. Fertig für die Vorstellung. Flannery wollte sich nicht ausmalen, wie das Stück ausgehen würde.
    Sie bäumte sich auf, spürte, wie die Verschnürung ihrer Handgelenke sich lockerte. Nimm mir den Knebel ab , dachte sie fieberhaft. Lass mich mit dir reden. Bitte!
    »Ich habe dir mein Vertrauen geschenkt.« Er beugte sich vor, zuckte wie von einem Krampfanfall geschüttelt. »Ich habe dir meine Liebe geschenkt. Du hast mich hintergangen, du hast meine Liebe verschmäht. Ich muss dich dafür bestrafen, das verstehst du doch?«
    Sie gab erstickte Gurgellaute von sich, versuchte, seinen Namen durch den Knebel zu pressen. Das war ein Albtraum, das konnte doch nicht wirklich ihr passieren? Sie riss an den Fesseln, bekam einen Fuß frei und stieß ungeschickt mit ihrem Knie nach ihm. Er knurrte wie ein Wolf und drückte sie zurück. Ihr Bein verdrehte sich, sie hörte etwas knacken, ein scharfer Schmerz schoss durch ihren Unterschenkel. Sie ignorierte den Schmerz, denn durch das zusätzliche Gewicht des Mannes hatten sich die Fessel der Arme endgültig gelöst. Fahrig tastete sie um sich, griff nach dem nächsten Gegenstand, den ihre Finger ertasteten und schmetterte ihn ihrem Peiniger an den Kopf.
    Er keuchte und wich zurück, schlug blind und wild nach ihr, traf ihr Gesicht. Ihre Lippe platzte auf, der zweite Schlag ließ ihr Auge zuschwellen. Ihr Schrei erstickte in dem Knebel. Sie begann zu würgen. Weit entfernt merkte sie, wie ihre Hände erneut festgebunden wurden, brutal fest, es schmerzte wie glühendes Eisen.
    Jemand schlug fest gegen ihre Tür, die Klinke bewegte sich. »Gardner? Ist alles in Ordnung?«
    Flannery sank zurück, ihr Schädel brummte und ihr war schwindelig. Dawkins. Bei allen Mächten des Schicksals ... Dawkins! Sie versuchte, ihn zu rufen.
    Das Messer tanzte drohend vor ihren Augen. Eine Hand machte sich an ihrem Knebel zu schaffen. Das Messer zielte auf ihr Auge. »Schick ihn weg«, flüsterte der Mann. Hugo ... Alessandro.
    Flannery starrte das Messer an, das dicht über ihrem Augapfel zitterte. Sie wusste, dass er nicht zögern würde, es hineinzustoßen, wenn sie jetzt um Hilfe rief.
    »A... alles in Ordnung«, krächzte sie und leckte über ihre Lippen, schmeckte Blut. »Danke, Andy. Geh wieder ins Bett.« Sie betete, dass der Sekretär diese Anrede bemerken und sich genügend darüber wundern würde, um misstrauisch zu werden.
    Eine kurze Pause, dann die Antwort: »Gut, dann ... bin ich beruhigt. Schlaf gut, Flann.«
    Sie ächzte leise. Er hatte es gemerkt. Aber was half es ihr?
    Der schwere Körper nagelte sie fest an ihr Bett. Sie spürte das kalte Metall des Messers, die scharfe Schneide. Den Biss des Schnittes an der Hüfte. An ihrem Arm. Am Hals. »Ich werde dich fühlen lassen, wie es ist, zurückgewiesen zu werden«, flüsterte ihr Peiniger. »Tut es weh? Sag, tut es weh?«
    Sie nickte, atmete hastig. Es tat weh. Aber noch schlimmer war die Angst. Die Taschenlampe lag irgendwo in der Ecke, beleuchtete die Wand. Das war es wohl, was sie ihm an den Kopf geschmettert hatte. Es hatte ihn nicht außer Gefecht gesetzt und nun half ihr nichts mehr. Die Fesseln waren so stramm, dass ihre Hände taub wurden. Ihr Bein schmerzte. Ihr Gesicht war ein einziger Schmerz. Die vielen kleinen Schnitte pochten. Flannery öffnete den Mund, um zu schreien. Er würde sie töten, aber das würde er doch sowieso tun!
    Doch ehe sie einen Ton herausbringen konnte, schlang sich ein nachgiebiges und gleichzeitig festes Gewebe um ihren Hals, ein Stoffgürtel, ein Strumpf, zog sich zu. Sie hob sich dem Zug entgegen, aber seine Hände zogen das Band unbarmherzig enger, schnürten ihr die Luft ab, sie sank kraftlos zurück, kämpfte gegen das Ersticken und die Bewusstlosigkeit.
    Hinter ihr explodierte das Fenster. Glassplitter regneten ins Zimmer. Das Gewicht hob sich von ihr, der Druck um ihre Kehle lockerte sich, sie rang keuchend und stöhnend nach Luft.
    Neben dem Bett waren zwei Männer in

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