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Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Titel: Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Lyons
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langsam einen Krampf im Arm.«

37
    Grigor trennte sich am JFK -Flughafen von dem Anwalt. Kurz erwog er, den Mann umzubringen, als Botschaft an seinen Onkel. Aber bis zu seinem Anschlussflug blieb ihm nicht genügend Zeit, um die Sache richtig zu machen, und ein Künstler sollte sich niemals zu Kompromissen verbiegen. Also verabschiedete sich Dawson, um mit einer Limousine in die Stadt zu fahren, während Grigor sich auf den Weg zum morgendlichen Pendelflug nach Albany machte.
    »Viel Glück beim Hauskauf«, wünschte ihm Dawson.
    Grigor würdigte ihn keiner Antwort. Den ganzen Flug nach Albany über rutschte er unruhig auf seinem Sitz hin und her, genoss den Anblick der ländlichen Gegend unter sich. Er reiste ohne Gepäck, brauchte auch keines. Am Terminal warteten zwei grobschlächtige Männer auf ihn, beide trugen identische schwarze Anzüge mit weißen Hemden.
    »Grigor«, sagte der eine und umarmte ihn nach Art der Europäer. »Schön, dich wieder bei uns zu haben.«
    »Danke, Max! Konntet ihr alles besorgen, was ich brauche?«
    »Ja. Ich denke, du wirst zufrieden sein.«
    Der andere Mann schwieg. Alexi sprach niemals, doch Grigor schätzte genau das an ihm. Die beiden, entfernte Cousins mütterlicherseits, waren erprobte Gefährten, seit der Zeit, in der sie als Teenager gemeinsam die heruntergekommenen und etwas interessanteren Gegenden von L. A. unsicher gemacht hatten.
    Sie schlenderten in die Morgensonne hinaus, wo bereits ein schwarzer Chevy Tahoe auf sie wartete. Alexi fuhr etwa fünfzehn Kilometer aus der Stadt heraus und hielt dann auf einem leeren Parkplatz neben einem Aussichtspunkt. Ganz offensichtlich brannte Max darauf, alles Spielzeug vorzuführen, das er für Grigor zusammengesammelt hatte. Nachdem er einen Schalter am Armaturenbrett umgelegt hatte, sprang er aus dem Wagen.
    Er ging nach hinten und öffnete den Kofferraum des Geländewagens. Aus den Geheimfächern rund um den Ersatzreifen zog er ein kleines Waffenarsenal, reichte Alexi zwei 45er-Kaliber-Halbautomatikpistolen und nahm sich selbst auch eine. Dann packte er ein in schwarze Seide geschlagenes Bündel aus. »Deine Lieblingswaffe, Grigor. Eine Walter PPK , wie die von James Bond. Ein Chirurgenbesteck, selbstverständlich aus deutschem Stahl. Und« – mit einer schwungvollen Bewegung wies er auf das kleine goldene Ding, das noch übrig war – »voila!«
    Mit gerunzelter Stirn nahm Grigor das kleine Gerät. Dann schaltete er es ein. Eine helle blaue Stichflamme schoss aus dem Gasbrenner. »Hervorragend. Wo hast du das her?«
    »Martha-Stewart-Kollektion. Ist eigentlich für Köche gedacht. Viel besser als die Lötlampe, nicht?«
    Grigor lachte fröhlich, während er den kleinen Brenner wie eine Wunderkerze umherschwenkte. »Es ist genial. Gut gemacht.«
    Max nickte, und Grigor sah ihm an, wie sehr ihn das Lob gefreut hatte. »Was habt ihr über die Zielperson herausgefunden?«
    »Alles«, versicherte ihm Max, während sie wieder ihre Plätze im Auto einnahmen und sich auf den Weg nach Richtung Norden und in die Berge machten. »Hopewell, New York. Vierhundertachtundsechzig Einwohner. Die örtliche Polizei besteht aus drei Officern und einem Chief, nur zwei Einsatzwagen. Sie haben eine Art gegenseitiges Hilfsabkommen mit dem County Sheriff Department. Keine Feuerwehr. Keine großen Highways, nur eine einzige Landstraße, die durch den Ort führt. Unsere Zielperson, Sarah Durandt, wohnt in der Lake Road 32 und unterrichtet Englisch –«
    Grigor wandte sich im Sitz um, unterbrach Max’ Litanei. »Bilder. Ich muss es sehen.«
    Wieder lächelte Max stolz. »Aber natürlich.« Er klappte seinen Laptop auf und drehte ihn so, dass Grigor den Bildschirm sehen konnte. »Willkommen auf der Website der Handelskammer von Hopewell! Der County Sheriff hat auch einen eigenen Internetauftritt. Wir haben also Karten, Baupläne, Satellitenbilder. Außerdem konnten wir in den letzten Wochen in allen für dich interessanten Bereichen Kameras für einen Livestream installieren. Du hast hier auf alles direkten Zugriff.«
    Grigor überflog die Flut von Bildern und Texten, während er nach unten scrollte. Computer waren ihm zuwider; sie waren für Menschen wie Diamontes, ein Künstler wie er hatte damit nichts zu schaffen. Aber das Internet und all diese Geräte hatten doch ihr Gutes, wie er nun zugeben musste. Es lag fast eine gewisse Poesie darin – wenn auch auf eine sehr bescheidene Weise, verglichen mit seinen Werken.
    »Wir haben alles vorbereitet.

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