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Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Titel: Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Lyons
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Logans Brieftasche zur Hand und ging den Inhalt durch. Als er Joshs Bild herauszog, machte Sarahs Herz einen Satz. Hal sagte nichts, reckte nur das Kinn in ihre Richtung und steckte das Bild einfach ein, ehe er Caitlyn zunickte und ihr die Geldbörse zuschob.
    Sie atmete aus und formte ein Danke! mit den Lippen, war jedoch immer noch außer sich vor Sorge.
    Konnte sie Hal trauen? Er müsste nur hinten auf das Foto schauen, und schon wüsste er, wo Josh sich aufhielt … ihr wurde ganz schlecht vor Angst. Wenn er nun für Korsakov arbeitete? Wie könnte sie Josh dann noch retten?
    Als Caitlyn sich zu ihnen gesellte, sah Hal gerade Logans Papiere durch. »Für die HK hat er einen Waffenschein. Für die Glock aber nicht.«
    Caitlyn nahm die Magazine aus beiden Revolvern und leerte sie. Ihre Hände glitten mühelos über die Waffen, als könnte sie das selbst im Schlaf erledigen.
    »Teuer«, sagte sie, blickte in den Lauf der Heckler und Koch und zielte dann, entgegen jeder Sicherheitsvorschrift, auf Logan. »Und ist vor Kurzem abgefeuert worden. Hoffentlich bekommen Sie von den Versicherungsfritzen eine gute Abfindung, denn ich glaube nicht, dass Sie in Zukunft noch viele Aufträge bekommen werden, Jack.«
    »Caitlyn, wir müssen uns unterhalten«, erwiderte Logan mit vor Wut zitternder Stimme.
    »Ich bin ganz Ohr«, antwortete Hal. Logan verzog das Gesicht und drehte dem Police Officer den Rücken zu. »Da Agent Tierney in dieser Sache nicht zuständig ist, fürchte ich, dass Sie diese Zelle so lange als Ihr Zuhause betrachten können, bis Sie sich entscheiden, mit mir zu reden.«
    »Das werden wir ja noch sehen, ob so ein kleiner verlauster Provinzwicht mir ans Bein pissen kann«, brummelte Logan.
    Hals Gesicht wurde rot vor Zorn. Er steckte Logans Waffe und Munition in eine Asservatentüte. Caitlyn untersuchte währenddessen mit gerunzelter Stirn Richlands Waffe; sie kratzte mit dem Fingernagel unten am Griff entlang. »Die hier ist nicht abgefeuert worden, sieht aber nach einer Dienstwaffe aus. Ich könnte Sie von unseren Jungs in Quantico überprüfen lassen.«
    Hal nahm ihr die Pistole ab und ließ sie in einen weiteren Beutel fallen. »Es ist vier Uhr früh. Das kann warten.«
    Sarah fiel auf, dass Caitlyn ihn daraufhin scharf ansah. Hal hatte sich derweil umgedreht und schloss alle Beweismittel in dem kleinen Safe hinter seinem Schreibtisch ein. »Um genau zu sein«, sagte er immer noch mit dem Rücken zu ihr, »warum machst du dich nicht auf den Weg den Berg runter in dein Motel und ruhst dich aus? Bei Tageslicht wird sich alles aufklären.«
    Caitlyn machte es sich in dem anderen Stuhl bequem, streckte die Beine vor sich aus. »Tut mir leid. Ich bin nicht dazu gekommen, bei einem Motel einzuchecken. Du hast mich also weiterhin am Hals.« Sie wandte sich Sarah zu. »Also, Mrs Durandt. Möchten Sie von Ihrem Recht auf einen Anwalt Gebrauch machen oder alles hier und jetzt aufklären?«
    »Sagen Sie nichts, Sarah«, rief Logan. »Rufen Sie Alan an! Der wird die ganze Sache klären.«
    Caitlyn fuhr auf dem Stuhl herum und starrte ihn durchdringend an. »Noch vor einer Minute haben Sie Sarah als Kriminelle bezeichnet und behauptet, sie habe Sie mit Waffengewalt entführt. Und jetzt helfen Sie ihr plötzlich?«
    Logan zuckte mit den Achseln und lächelte. »Sie kennen doch das Motto der Firma, Caitlyn. Wahrheit, Gerechtigkeit und der amerikanische Way of Life.«
    »Blödsinn. Was zum Teufel geht hier vor?«
    Hal schaltete sich ein. »Ganz ruhig, alle miteinander. Wenn Sarah einen Anwalt möchte, dann ist es ihr gutes Recht, einen anzurufen. Und dabei hat sie ein wenig Privatsphäre verdient. Agent Tierney, würde es Ihnen etwas ausmachen, mich auf den Flur zu begleiten?«
    Sarah war ihm für seine Hilfe dankbar, aber Caitlyns misstrauischer Blick machte sie nervös. Hal schob ihr das Telefon hin, dann berührte er Caitlyn kurz an der Schulter und deutete mit seinem Blick hin zur Tür, die zum Postbüro führte.
    »Wir können die beiden doch nicht hier allein lassen«, wand Caitlyn ein.
    »Die gehen nirgendwohin. Außerdem möchte ich mich gerne mit dir unterhalten. Jetzt gleich.«
    Sarah zögerte, die Hand auf dem Telefonhörer. Caitlyn stand auf, schaute jedoch äußerst missbilligend drein, während sie aus dem Zimmer marschierte. Hal ging ihr nach und schloss die Tür hinter sich.
    »Endlich allein«, rief Logan. »Ihr Chief hier ist ja so ein richtiger Bauerntölpel. Hat aber anscheinend was für Sie übrig.

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