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Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Titel: Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Lyons
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Rockslide macht bald auf; er ist vermutlich schon dort. Was sollen wir ihm sagen?«
    »Jedenfalls nicht, dass die Nachricht von mir ist. Bittet ihn einfach, zu … «, er dachte kurz nach, »zu dem kleinen Wärterhäuschen unten am Staudamm zu kommen.«
    »Das ist keine gute Idee«, warf JD ein. »Wenn nun die Polizei zurückkommt und die Hütte durchsucht?«
    »Oder die Terroristen von dort aus ihren Anschlag planen«, fügte Julia hinzu. »Dann tappen Sie beide direkt in eine Falle.«
    »Na schön! Schlagt einen anderen Treffpunkt vor. Aber im Ort kann ich mich nicht blicken lassen.«
    JD und Julia wechselten einen Blick. »Wie wäre es mit der Lichtung oberhalb des Staudammes?«, schlug JD vor. »Sie wissen schon, dort, wo –«
    »Wo ich beinahe gestorben wäre. Ja, ich denke, an die erinnere ich mich.« JD schaute betreten, und Sam bereute seinen scharfen Tonfall. »Gute Idee. Okay, also auf der Lichtung oberhalb des Damms nachdem das Mittagsgeschäft abgeflaut ist.« Er hielt inne, massierte sich die Schläfe und versuchte, irgendwie Ordnung in seine verworrenen Gedanken zu bringen. Obwohl er das verdammte Ding hasste, fühlte er sich doch schutzlos ohne die Pistole. »Er soll eine Waffe mitbringen – eine Pistole, kein Gewehr. Verstanden?«
    »Klar, Mr D.« Sie schwangen sich auf ihre Räder und wandten sich noch einmal zu ihm um. »Werden Sie bis dahin klarkommen?«
    »Wir haben noch ein paar Sandwiches übrig, falls Sie die haben möchten.« Julia kramte in ihrem Rucksack und reichte ihm eine braune Papiertüte.
    Sam musste schmunzeln über diese Mischung aus herzerwärmender Naivität und jugendlichem Enthusiasmus. Er war gerade von den Toten auferstanden, hatte Prügel bezogen, seine Frau und sein Sohn schwebten in akuter Lebensgefahr, und die beiden dachten, ein paar belegte Brote würden alles besser machen.
    »Danke, ihr zwei! Und passt auf, dass niemand zuhört, wenn ihr euch mit dem Colonel unterhaltet.«
    »Nicht einmal seine Frau?«, fragte JD grinsend.
    Sam verdrehte die Augen und die beiden Kinder grinsten. »Um Himmels willen! Die schon gar nicht.«
    Sie radelten davon. Sam machte sich an den einsamen Aufstieg durch den Wald zurück zu der Höhle, die ihm als Versteck diente. Sie war warm, trocken, und er fühlte sich dort sicher genug, um ein paar Stunden zu schlafen, ehe er den Colonel treffen würde. Das machte sie in Sams Augen reizvoller als jedes Fünfsternehotel.
    Er wünschte nur, er wüsste, was zum Teufel er danach tun sollte.

38
    Als Alan den Volvo auf die Interstate lenkte, ging gerade die Sonne auf. Er fuhr in Richtung Süden. In einer großen Stadt wie New York konnte jemand wie er leicht untertauchen. Und sie bot ihm viele Möglichkeiten.
    Nachdem er vor der Hütte beinahe der Polizei in die Arme gerannt wäre, als er Sam und Logan hatte abholen wollen, hatte er sich eingeredet, dass dies kein Rückschlag sei. Nein, eher eine Chance.
    Denn Korsakov würde weder Sam noch Logan am Leben lassen. Da er den Russen bereits gesehen hatte, wenn er sich in eine Raserei hineingesteigert hatte, wäre er nicht überrascht, sollte Korsakov die ganze Stadt niederbrennen, die Sam all die Jahre über eine Zuflucht geboten hatte.
    Alan hingegen hatte noch eine Chance. Er würde schnurstracks zu seinem Haus fahren, alle Wertsachen ins Auto werfen und im Nebel verschwinden. Lebend ohne hundert Millionen war besser als tot und reich.
    Dennoch, so viel Geld … Was er damit alles hätte anstellen könnte – in seinem Kopf malte er sich ein Was-wäre-wenn-Szenario nach dem anderen aus. Und Sarah. Er war selbst überrascht, wie sehr er bedauerte, dass sie jetzt nicht bei ihm war. Was der Russe ihr antun würde … ihn schauderte, als er sich ihre Schreie vorstellte. Sie hatte nicht verdient zu sterben, jedenfalls nicht so.
    Sein Handy unterbrach die Träumereien. Er blickte zum Armaturenbrett, an dem er es festgemacht hatte. Wenn es nun Korsakov war? Oder Logan ihn an die Bullen verkauft hatte? Die Polizei war in der Lage, Handys zu orten.
    Es läutete wieder. Und falls es Sam war? Vielleicht war er die Bullen losgeworden und wollte immer noch verhandeln? Denn er ging bestimmt davon aus, dass Alan gerade zu diesem kleinen Scheißkaff in Quebec unterwegs war, um sein Kind zu töten.
    Seine Hand schwebte über dem Telefon. Der sicherste Weg wäre, den Anruf zu ignorieren, das Handy aus dem Fenster zu werfen und sich im nächsten Walmart ein neues zu besorgen. Aber einhundert Millionen Dollar war

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