Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)
wir.«
Von Caitlyn hörte man ein genervtes Schnauben, dann ging die FBI -Agentin hinaus und schlug die Tür hinter sich zu.
»Gut gemacht, Chief«, sagte Logan und applaudierte. »Wenn Sie mich jetzt hier rauslassen würden?«
»Klappe!«, fuhr Hal ihn an. Mit einem dumpfen Knall fielen seine Füße wieder zu Boden. Er kam zu ihr. »Sarah, ich habe dich gedeckt, so gut es geht. Was zum Teufel ist hier los?«
»Kein Wort, Sarah!«, warnte sie Logan. »Falls Sie nicht alles verlieren wollen. Zum zweiten Mal.«
* * *
Caitlyn schaltete das Licht im Postbereich des Gebäudes ein und dachte noch einmal in Ruhe über alles nach. Warf einen Blick durch das Fenster hinüber ins Polizeirevier. Hal hockte gebückt auf dem Boden und steckte den Kopf mit Sarah Durandt zusammen.
Irgendetwas stimmte da nicht. Hätte sie bloß nicht ihr Handy bei Hal zu Hause liegen gelassen. Ah, da am Schalter vor ihr war eine Telefonbuchse direkt neben dem Computer! Besser noch, darin steckte ein Telefonkabel, das zu einem Regal hinter dem Schalter führte, zu einem vor den Blicken der Besucher verborgenen Telefon. Es stand auf dem schmalsten örtlichen Telefonbuch, das Caitlyn je gesehen hatte.
Sie hatte schon Berichte geschrieben, die dicker waren als das Branchenverzeichnis von Clinton County. Nach wenigen Minuten hatte sie Gerald Merton in der Leitung.
»Die Kugel?«, fragte er und klang erschöpft. »Die ist nicht mehr da.«
»Ich weiß«, wiederholte Caitlyn zum gefühlt zehnten Mal. »Ich brauche den Namen und die Kontaktdaten des Officers, der sie abgeholt und das quittiert hat.«
»Niemand hat irgendetwas quittiert.«
»Natürlich hat jemand unterschrieben. Als die State Police kam, um die Beweise und den Leichnam abzuholen.«
»Das haben sie noch nicht getan. Und werden sie auch nicht tun – solange Chief Waverly sie nicht benachrichtigt.«
Ihr Griff um den Hörer versteifte sich. »Ihnen wurde noch nicht Bescheid gegeben?«
»Nein. Und als für den Landkreis zuständiger Coroner weiß ich das ganz genau, denn ich bin derjenige, der die Leiche freigeben würde.
»Wo ist dann die Kugel abgeblieben?«
»Die hat der Chief.« Jetzt klang er schon leicht gereizt, als würde er ihr etwas ganz Offensichtliches erklären müssen. »Er hat sie herausgeholt, als Sie telefoniert haben. Und mitgenommen. Schätze, er wollte Sie nicht damit belästigen, da es Ihnen so schlecht ging.« Ihr kam es vor, als könnte sie ein verächtliches Lächeln heraushören. Da hatte sie wohl einen zukünftigen Jack Logan vor sich. »Sind Sie ganz sicher? Die Kugel ist nicht bei Ihnen?«
»Selbstverständlich bin ich sicher. Hab schließlich gesehen, wie er sie in die Tasche gesteckt hat.«
Sie legte auf und tastete die Brusttaschen des Hemdes ab, das sie sich von Hal angeeignet hatte. Nein, so viel Glück würde sie wohl kaum haben. Schließlich hatte sie sich dasjenige gegriffen, das über dem Küchenstuhl gehangen hatte; er war mit demselben Hemd rausgegangen, das er auch den Abend zuvor angehabt hatte.
Caitlyn spitzte die Lippen und sah wütend zu der geschlossenen Tür hinüber, die zum Polizeirevier führte. Dann rief sie Clemens an. Als er abnahm, sprach er mit gedämpfter Stimme, und im Hintergrund hörte sie leises Schnarchen. Ohne Zweifel die Verlobte.
»Hier ist Caitlyn«, meldete sie sich und ging so weit, wie es ihr die Telefonschnur erlaubte, von der Tür weg. Sie war hibbelig, als hätte sie literweise Espresso intus, still zu sitzen schien unmöglich. »Sie müssten mir einen Gefallen tun.«
»Klar.« Seine Stimme war schlaftrunken und leicht heiser. Er räusperte sich. »Worum geht es?«
»Ich möchte die Seriennummer einer Waffe überprüfen lassen.« Sie kramte den Zettel hervor, auf dem sie die Registrierungsnummer der Glock notiert hatte, ehe Hal ihr die Pistole entrissen hatte. »Wie lange wird das dauern?«
»Ein paar Tage schätze ich.«
»Schneller wäre besser.«
»Ich könnte die Sache beschleunigen, wenn Ihr Fall eine erhöhte Priorität hat.«
Sie antwortete nicht. Beim ersten Verdacht, es könnte sich bei der Leiche, die Sarah gefunden hatte, um Leo Richland handeln, hätte sie die nächste FBI -Außenstelle kontaktieren sollen. Aber das hatte sie nicht, und deswegen war sie jetzt aufgeschmissen, bis sie seine Identität definitiv bestätigt wusste.
»Ich nehme aber an, Sie sind immer noch inoffiziell unterwegs«, sagte er, als sie weiterhin schwieg. »Auf diesem Wanderausflug in den Bergen.«
»Eher ein
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