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Total bedient: Ein Zimmermädchen erzählt (German Edition)

Total bedient: Ein Zimmermädchen erzählt (German Edition)

Titel: Total bedient: Ein Zimmermädchen erzählt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna K.
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Sara, weil sie wirklich daran glaubte, dass eine Hausdame einen spannenden Job hatte, und Katja aus einer Mischung von beidem. Vielleicht fühlten wir uns so sicherer: Wenn die Freundinnen das Gleiche machten, konnte es ja so verkehrt nicht sein.
    Die Anzeige fand ich in der Berliner Morgenpost . Ich bewarb mich als Assistentin der Hausdame, das erschien mir angebracht. Als Hausdame selbst musste man schon mehr Erfahrung haben – oder einfach mehr Schneid.
Dass nicht ein Hotel die Assistentin suchte, sondern eine externe Firma, die sich Plan-FF nannte, war mir egal. Ich sah keinen Unterschied, der Job war ja der gleiche. Ich dachte an unsere beiden externen Reiniger im Central, Mehmet und Wolfgang, die waren nicht im Central angestellt, aber das hatte für uns nie eine Rolle gespielt.
    Nur wenige Hotels leisten es sich, ihre Zimmermädchen fest anzustellen. Die meisten arbeiten mit Fremdfirmen zusammen. Deren Angestellte arbeiten oft über Jahre im selben Hotel, ohne zu dessen Personal zu gehören. Das Hotel, das ist der Vorteil, kann die externen Zimmermädchen schnell wieder loswerden, wenn es mal nicht so gut läuft. Und natürlich verdienen sie weniger Geld als echte Hotelangestellte.
    Diese Firmen bieten Dienstleistungen aller Art an, nicht nur für Hotels. Von der Gebäudereinigung über Hausmeisterservice und Concierge-Dienste in Wohnanlagen bis zum Hotelservice oder Gartenarbeiten – Tag für Tag werden Bataillone von billigen Arbeitskräften über die ganze Stadt verteilt. Plan-FF betreute zu dieser Zeit knapp hundert Hotels von keinem Stern bis zu fünf Sternen. Rund zweitausend Leute arbeiteten für sie fremd.
    Vielleicht war die Firma froh, dass sich tatsächlich mal jemand mit Abitur und abgeschlossener Ausbildung in den Bewerberpool verirrte. Vielleicht konnte ich wirklich glaubhaft versichern, dass mir das ordentliche Herrichten von Duschutensilien im Bad sehr am Herzen lag. Vielleicht waren sie auch nur von meiner grenzenlosen Naivität begeistert. Ich glaubte tatsächlich, dass das mit der Fremdfirma kein Fehler war.
    Noch im Vorstellungsgespräch bekam ich die Zusage, sechs Wochen später im Hotel Royal anfangen zu können, einem Fünf-Sterne-Haus mit etwas mehr als zweihundert Betten.
    Im Central wurde ich ohne viele Worte verabschiedet. Herr Köster war vier Wochen vor meinem Weggang degradiert worden – es muss wohl am Alkohol, seinen Sonntagspartys oder an beidem gelegen haben. Jedenfalls stand er jetzt nur noch am Empfang und ein anderer bezog das Back-Office. Sein Nachfolger interessierte sich überhaupt nicht mehr für uns, wir waren ja bald weg, dafür aber umso mehr für unsere Brüste, auf die er dauernd starrte, als hätten wir einen Fleck am Revers. Er hat mir noch in den Ausschnitt geschielt, als er mir zum Abschied die Hand drückte. Ich verließ das Hotel ohne jede Sentimentalität und beeilte mich, möglichst viele Meter zwischen mich und diesen Menschen zu legen.
    Wenn ich nicht abends mit Sara und Katja angestoßen hätte, es wäre ein Tag gewesen wie jeder andere auch.

Putzen de luxe
    Als ich um sieben Uhr morgens ankam, war es draußen nebelig und grau. Das Hotel war noch größer als in meiner Erinnerung. Man hörte die nahe gelegene Hauptverkehrsstraße, und da war es: das Royal. Es stand unbeteiligt in seiner ganzen hässlichen Zweckmäßigkeit im Morgengrauen. Ich betrat das Hotel durch den Seiteneingang. Man hatte mir am Telefon eingeschärft, dass ich auf keinen Fall durch die Lobby tappen sollte.
    Noch nie zuvor war ich in einem Hotel gewesen, das Zimmer zu meinem Monatslohn anbietet. Frau Gabriel, meine Vorgesetzte der Firma Plan-FF, kam mir entgegen. »Herzlich willkommen!« Sie drückte mich ein bisschen. Frau Gabriel war zweiundvierzig, aber klein und untersetzt, wie sie war, wirkte sie wesentlich älter. Sie hatte etwas Mütterliches und schien sich wirklich zu freuen, dass ich da war.
    »Pass auf, hier kann man sich am Anfang leicht verirren«, sagte sie, als wir eintraten. Ich lächelte. Nein, ein zweites Mal würde ich sicher nicht verloren im Gang herumstehen und nicht wissen wohin.
    Im Royal war alles mindestens drei Nummern größer als im Central. Die Gänge waren länger, die Decken höher.
Ich wich einem Wagen voller Toilettenpapier aus, der uns entgegengeschoben wurde. So viele Rollen Papier auf einmal hatte ich noch nie gesehen, das musste eine ganze Lkw-Ladung sein, die hier auf riesigen Rollwagen ins Hotel geschafft wurde.
    War im Central die

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