Total Control (Das Labyrinth)
einen Jet vom Hi mm el holen können, bringen fast alles zustande. Vertrauen Sie nie m ande m , Ms. Archer. Und seien Sie vorsichtiger als je zuvor in Ihrem Leben. Selbst das könnte noch zu wenig sein. Es tut m i r leid, wenn sich das nach einem beschissenen Ratschlag anhört, aber m ehr kann ich Ihnen nicht bieten.«
Ei n paa r Minute n späte r wa r de r Man n verschwunden . Sidney befan d sic h unte r de n letzte n Passagieren , di e vo n Bor d gingen. U m dies e Uhrzei t herrscht e nich t allz u vie l Betrie b a m Flughafen . Au f de m W e g zu m Taxistan d dacht e si e a n de n Ra t des Mannes . W achsa m sa h si e sic h u m , wobe i si e versuchte , nicht allz u o ff ensichtlic h m ißtrauisc h z u wirken . Ih r einzige r Trost wa r di e Tatsache , da ß unte r al l de n Leuten , di e ih r ver m utlich folgten , wenigsten s ei n paa r auc h de m FB I angehörten.
Nachdem er Sidney Archer verlassen hatte, bestieg der Mann einen Zubringerbus des Flughafens, der ihn an den Langzeitparkplätzen absetzte. Es war f a st zehn Uhr. Der ganze Bereich war verlassen. Bei sich trug er eine Tasche, die er in New Orleans als Gepäck aufgegeben hatte. Der orange Aufkleber verriet, daß sich darin eine ungeladene W affe befand. Als er seinen W agen erreichte, einen brandneuen BM W , öffnete er die Tasche, um die Pistole herauszuneh m en, da er sie laden und in den Schulterhal f t er stecken wollte.
Die Stilettklinge drang zunächst in den rechten Lungenflügel ein und wurde herausgezogen; danach wiederholte sich der grausige Vorgang am linken Lungenflügel, wodurch beide zerstört und jedwede Hilferufe unterbunden wurden, die andern f alls m öglich gewesen wären. Der dritte Hieb schlitzte präzise die Halsschlagader auf. Die Tasche sa m t der nun m ehr für ihren sterbenden Besitzer nutzlosen Pistole fiel auf den Betonboden. Im nächsten Mo m ent sackte auch der Mann auf dem Boden zusa mm en. Die bereits glasigen Augen starrten blicklos zu dem Mörder e m por.
Ein Lieferwagen rollte heran, und Kenneth Scales stieg ein. Sekunden später war der tote Mann allein.
KAPITEL 38
Lee Sawyer saß an einem Besprechungstisch im FBI-Gebäude und ging zahlreiche Berichte durch. Mit der Hand fuhr er sich durch das zerzauste Haar, lehnte sich zurück und schwang die Füße auf den Tisch, während er gedanklich die neuen Erkenntnisse ordnete. Der Autopsiebericht über Riker gab an, daß er etwa achtundvierzig Stunden tot gewesen war, bevor die Leiche gefunden wurde. Da aber die Rau m te m peratur um den Gefrierpunkt lag, wußte Sawyer, daß sich aus dem Verwesungs f ortschritt des Leichna m s nicht annähernd so genaue Schlüsse ziehen ließen, wie es andernfalls m öglich gewesen wäre.
Sawyer betrachtete Fotos der auto m atischen Sig-P229Pistole, die am Tatort sichergestellt worden war. Die Seriennu mm er der W affe war zunächst abgeschliffen, danach m it einem Bohrer unkenntlich ge m acht worden. Als nächstes sah er sich Bilder der Kugeln an, die in der Leiche steckten. Mr. Riker hatte insgesa m t zwölf Du m du m -Geschosse abbeko mm en elf m ehr, als nötig gewesen wären, um ihn zu töten. Dieser regelrechte Kugelhagel störte den FBI-Agenten i mm ens. Rikers Tod wies alle Anzeichen eines professionellen Mordes auf. Berufs m örder benötigten selten m ehr als einen Schuß. Der Gerichts m ediziner war zu der Erkenntnis gelangt, daß im vorliegenden Fall bereits der erste Schuß den un m ittelbaren Tod zur Folge gehabt hatte. Als die anderen Kugeln in den Körper gedrungen waren, hatte das Herz längst nicht m ehr geschlagen.
Die Blutspritzer auf dem T i sch, dem Stuhl und dem Spiegel ließen darauf schließen, daß Riker in sitzender Haltung von hinten erschossen wurde. Der Mörder hatte Riker anscheinend aus dem Stuhl gezerrt und ihn m it dem Gesicht nach unten in die Ecke des Schla f zi mm ers gewor f en, um danach un m ittelbar von oben, aus einer Entfernung von etwa einem Meter, das gesa m t e Magazin in die Leiche zu entleeren. Aber waru m ? Vorerst konnte Sawyer diese Frage nicht beantworten. Er lenkte seine Gedanken in eine andere Richtung.
Trotz u m fangreicher Nachforschungen und einiger Anhaltspunkte hatte sich über die letzten achtzehn Monate in Rikers Leben nichts in Erfahrung b r ingen lassen. Keine Adressen, keine Freunde, keine Arbeitsplätze, keine Kreditkartenrechnungen nichts. Und obwohl R a pid Start jeden Tag tonnenweise Daten über den Flugzeugabsturz verarbeitete, ergab sich daraus keine
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