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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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preiszugeben sie sich nicht überwinden konnte - zumindest vorläufig nicht. »In Ordnung.«
    Edward Pages Büro befand sich in einem unscheinbaren, niedrigen Bürogebäude gegenüber dem Kreisgericht Arlington. Der diensthabende Nachtwächter hätte sich kaum zuvorkommender zeigen können, nachdem er Lee Sawyers Ausweis gesehen hatte. Er ging voraus zu den Fahrstühlen.
    Kurze Zeit später, nachdem sie im zweiten Stock ausgestiegen und den schwach beleuchteten Korridor entlangmarschiert waren, hielten die drei vor einer Tür an, neben der ein Metallschild mit dem eingravierten Namen »PRIVATE SOLUTIONS« an der Wand hing. Der Nachtwächter holte seinen Schlüsselbund hervor und versuchte, die Tür aufzusperren.
    »Verflucht!«
    »Was ist denn los?« erkundigte sich Sawyer.
    »Der Schlüssel paßt nicht.«
    »Sollte der Universalschlüssel nicht an sämtlichen Türen im Gebäude funktionieren?«
    »Ja, das sollte er. Aber mit diesem Kerl hatten wir schon einmal Probleme.«
    »Warum?« wollte Sawyer wissen.
    Der Nachtwächter blickte ihn an. »Er hat das Schloß ausgewechselt. Daraufhin hat ihn die Gebäudeverwaltung zur Schnecke gemacht. Also rückte er mit einem anderen Schlüssel heraus, der angeblich für das neue Schloß passen sollte. Nun, hiermit kann ich Ihnen versichern, daß dem nicht so ist.«
    Suchend ließ Sawyer den Blick in beide Richtungen des Korridors wandern. »Gibt es noch einen anderen Eingang?«
    Der Nachtwächter schüttelte den Kopf. »Nein. Ich kann versuchen, Mr. Page zu Hause anzurufen und ihm sagen, er soll schleunigst den Hintern herbewegen und die Tür aufschließen. Von mir bekommt er für diese Sauerei auch noch einiges zu hören. Was, wenn mal ein Notfall eintritt, und ich hinein muß?« Gewichtig klopfte er auf den Pistolenhalfter. »Verstehen Sie, was ich meine?«
    »Ich glaube kaum, daß es etwas bringt, Page anzurufen«, meinte Sawyer ruhig. »Er ist nämlich tot. Ermordet.«
    Langsam wich alle Farbe aus dem Gesicht des jungen Mannes. »Herr im Himmel! O mein Gott!«
    »Ich nehme an, die Polizei war noch nicht hier?« fragte Sawyer. Der Nachtwächter schüttelte den Kopf.
    »Wie sollen wir jetzt reinkommen?« meinte der junge Mann fast flüsternd, während er sich mit weit aufgerissenen Augen im Gang nach möglicherweise lauernden Mördern umsah.
    Statt einer Antwort warf Lee Sawyer sich mit seiner kräftigen Gestalt gegen die Tür, deren Holz unter dem Aufprall splitterte. Nach einem weiteren Stoß gab das Schloß nach; die Tür schwang auf und krachte an die Innenwand des Büros. Während er sich den Mantel abklopfte, drehte Sawyer sich zu dem Nachtwächter um. »Wir melden uns bei Ihnen, wenn wir gehen. Danke vielmals.«
    Sekundenlang verharrte der junge Mann mit offenem Mund und sah zu, wie der FBI-Agent gemeinsam mit der Frau im Büro verschwand. Dann trottete er kopfschüttelnd zurück zum Aufzug.
    Sidney blickte von der aufgebrochenen Tür zu Sawyer. »Unvorstellbar, daß er Sie nicht einmal nach einem Durchsuchungsbefehl gefragt hat. Da wir gerade davon reden: Haben Sie einen?«
    Sawyer musterte sie. »Wieso interessiert Sie das?«
    »Als Anwältin bin ich Justizdienerin. Ich wollte nur mal nachfragen.«
    Er zuckte mit den breiten Schultern. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Frau Justizdienerin: Wenn wir etwas finden, passen Sie drauf auf, und ich besorge einen Durchsuchungsbefehl.« Unter anderen Umständen wäre Sidney Archer in schallendes Gelächter ausgebrochen, nun aber entlockte ihr Sawyers Antwort lediglich ein Lächeln. Was jedoch schon reichte, um Sawyers Stimmung zu heben.
    Das Büro erwies sich als schlicht, aber modern und zweckmäßig eingerichtet. Während der nächsten halben Stunde durchforsteten die beiden das kleine Zimmer, ohne dabei auf etwas Ungewöhnliches oder Auffälliges zu stoßen. Dafür fanden sie Briefpapier, auf dem Ed Pages Privatadresse stand. Eine Wohnung in Georgetown.
    Sawyer lehnte sich an einen Schreibtisch und ließ prüfend den Blick durch den Raum schweifen. »Ich wünschte, mein eigenes Büro wäre so ordentlich. Aber ich sehe nichts, das uns in irgendeiner Form weiterhelfen könnte.« Niedergeschlagenheit breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Ich hätte ein besseres Gefühl, wenn das Büro verwüstet wäre. Dann wüßten wir zumindest, daß sich auch jemand anders dafür interessiert hat.«
    Während Sawyer sprach, sah Sidney sich noch einmal im Büro um. Ihr Blick blieb an einer Wand hängen, an der mehrere dunkelgraue

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