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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Sicherungsdienstes überprüft. Der Aktenschrank war am Tag zuvor entfernt worden, von zwei Burschen in Spediteursmontur, die einen ordnungsgemäß wirkenden Auftrag und die Büroschlüssel vorzuweisen hatten. Sawyer war überzeugt, daß es sich um eine Scheinfirma handelte, und vermutete, daß der Inhalt des Aktenschranks, der wohl eine wahre Schatztruhe interessanter Informationen dargestellt hätte, mittlerweile als Aschehaufen in einem Verbrennungsofen ruhte.
    In ihrer Schlichtheit und Ordentlichkeit erinnerte Pages Wohnung an sein Büro. Sawyer und Sidney nahmen zunächst die verschiedenen Räume in Augenschein. Ein hübscher, offener Kamin mit breitem Sims viktorianischen Stils beherrschte das Wohnzimmer. An einer Wand reihten sich Bücherregale aneinander. Nach der Büchersammlung zu schließen, mußte Edward Page eine Leseratte gewesen sein. Aber sie fanden weder Tagebücher noch Aufzeichnungen, noch Quittungen, die vielleicht Aufschluß darüber gegeben hätten, wo Page sich in letzter Zeit aufgehalten oder wen, außer Sidney und Jason Archer, er beschattet haben könnte. Nachdem sie das Wohn- und Eßzimmer gründlich durchsucht hatten, gingen Sawyer und Sidney zu den weiteren Räumen über.
    Die Küche und das Badezimmer offenbarten nichts Interessantes. Sawyer überprüfte die üblichen Plätze, wie beispielsweise den Toilettenspültank. Im Kühlschrank begutachtete er Cola-Dosen und Salatköpfe, um sicherzugehen, daß es sich tatsächlich um die augenscheinlichen Gegenstände und keine Verstecke handelte, in denen sich Hinweise auf den Grund für Pages Ermordung verbargen. Sidney nahm das Schlafzimmer peinlich genau unter die Lupe, indem sie unter dem Bett begann und sich über die Matratze weiter zum Schrank vorarbeitete. Die paar Koffer, die herumstanden, wiesen keine alten Fluglinienaufkleber auf. Der Mülleimer war leer.
    Sawyer und Sidney setzten sich nebeneinander auf das Bett und ließen die Blicke durch den Raum schweifen. Auf den Nachtkästchen standen Fotos: Edward Page samt Familie, offensichtlich in glücklicheren Tagen.
    Sidney ergriff eines der Bilder. »Eine nette Familie.« Unwillkürlich kreisten ihre Gedanken um die Fotos in ihrem eigenen Haus. Es schien unglaublich lange her zu sein, daß dieser Begriff auf ihre eigene Familie zutraf. Sie reichte Sawyer das Foto.
    Die Frau war durchaus als attraktiv zu bezeichnen, dachte er, der Sohn wirkte wie ein jüngeres Abbild des Vaters. Auch die Tochter war äußerst hübsch. Sie hatte rote Haare, schlaksige Beine und mochte auf dem Foto etwa vierzehn Jahre alt sein. Das Datum darauf verriet, daß es vor fünf Jahren aufgenommen worden war. Mittlerweile verdrehte sie den Männern bestimmt reihenweise die Köpfe, mutmaßte Sawyer. Und dennoch lebten Frau und Kinder laut Aussage des Hausbesitzers in New York, während Page hier unten wohnte. Warum?
    Als Sawyer das Foto der Familie Page zurückstellen wollte, spürte er eine leichte Ausbuchtung an der Rückseite des Rahmens. Er öffnete den Rahmen. Mehrere Fotos, etwa halb so groß wie das gerahmte, fielen heraus. Sawyer hob sie vom Boden auf und begutachtete sie. Sie zeigten alle dieselbe Person, nämlich einen jungen Mann Mitte Zwanzig. Gutaussehend. Zu gutaussehend für den Geschmack des FBI-Agenten. Ein hübscher Bengel, war sein erster Gedanke. Die Kleidung wirkte allzu modisch, der Haarschnitt zu perfekt. Entlang der Kieferpartie und rund um die tiefbraunen Augen vermeinte er eine gewisse Ähnlichkeit zu Ed Page zu erkennen. Sawyer drehte die Fotos nacheinander um. Alle Rückseiten waren unbeschriftet, bis auf eine: >Stevie< stand darauf. Möglicherweise Pages Bruder. Wenn dem so war, weshalb hatte er die Fotos versteckt?
    Sidney sah ihn an. »Was denken Sie?«
    Er zuckte die Schultern. »Mitunter habe ich das Gefühl, dieser Fall erfordert mehr Geisteskraft, als ich zu bieten habe.« Sawyer legte die Fotos zurück, mit Ausnahme des beschrifteten, das er in die Manteltasche steckte. Noch einmal sahen sich die beiden im Zimmer um, dann erhoben sie sich, gingen hinaus und sperrten die Tür hinter sich zu.
    Sawyer begleitete Sidney nach Hause und nahm als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme eine gründliche Durchsuchung des Anwesens vor, um sicherzugehen, daß es leer stand und sämtliche Fenster und Türen gut verschlossen waren. »Gleichgültig, wie spät es ist, ob Tag oder Nacht - wenn Sie irgend etwas hören, ein Problem haben oder einfach nur reden wollen, dann rufen Sie mich an. Verstanden?«

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