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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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in der richtigen Reihenfolge betrachtete: 12-19-90, 2-28-91, 9-26-92, 11-15-92 und 4-16-93. Archer hatte das Paßwort äußerst gewissenhaft zusammengestellt. In Wahrheit stellte das Paßwort selbst einen Hinweis dar. Sawyer mußte gar nicht in seinen Notizen nachlesen. Er wußte, wofür die Zahlen standen. Tief atmete er durch.
    Es waren die fünf Tage, an denen Arthur Lieberman die Zinssätze eigenmächtig angepaßt hatte. Die fünf Tage, an denen irgend jemand genug Geld verdient hatte, um ein ganzes Land zu kaufen.
    Endlich war Sawyers Frage beantwortet: Er hatte einen Fall, nicht zwei. Es gab eine Verbindung zwischen Jason und Lieberman. Aber welche?
    Ihm kam ein weiterer Gedanke. Edward Page hatte Sidney erzählt, er hätte Jason Archer am Flughafen nicht verfolgt. Statt dessen könnte er hinter Lieberman hergewesen sein. Er könnte den Präsidenten der Bundeszentralbank beschattet haben und dabei über Archers Verwandlung gestolpert sein. Doch weshalb sollte er Lieberman beschattet haben?
    Mit grimmiger Mine schob Sawyer die E-Mail schließlich beiseite und betrachtete die auf dem Tisch liegende Videokassette mit der Aufzeichnung von Archers Übergabe in der Lagerhalle. Wenn Sidney recht damit hatte, daß Brophy viel mehr als Jason Archer wußte, was, zum Teufel, hatte er dann in der Lagerhalle übergeben? Konnte das die Verbindung zu Lieberman sein? Es war schon eine Weile her, seit er sich das Band zum letztenmal angesehen hatte. Er beschloß, dies unverzüglich nachzuholen.
    Sawyer schob die Kassette in einen Videorecorder unter einem Großbildfernseher in einer Ecke des Raumes. Nachdem er sich eine weitere Tasse Kaffee eingeschenkt hatte, drückte er auf die Fernbedienung; das Band lief an. Zweimal betrachtete er die Szene. Danach sah er sie sich in Zeitlupe ein drittes Mal an. Sawyer runzelte die Stirn. Auch damals, als er das Band in Hardys Büro erstmals sah, hatte er wegen irgend etwas die Stirn gerunzelt. Nur weswegen?
    Er spulte zurück und schaltete neuerlich auf Wiedergabe. Jason und der zweite Mann warten; Jasons Koffer ist deutlich im Bild. Das Klopfen an der Tür, die anderen Männer treten ein.
    Der alte Knabe und die beiden Kerle mit den Sonnenbrillen. Wirklich nett. Eingehend musterte Sawyer die beiden kräftigen Männer. Sie wirkten merkwürdig vertraut, doch er wußte nicht recht ... Er schüttelte den Kopf und schaute weiter. Die Übergabe, bei der Jason extrem nervös wirkt. Dann das Flugzeug. Wie er erfahren hatte, befand sich die Lagerhalle in der Anflugschneise des Flughafens. Alle Anwesenden schauen zu dem dröhnenden Geräusch auf.
    Plötzlich ruckte Sawyer so heftig hoch, daß er fast den ganzen Kaffee auf sein Hemd verschüttete. Diesmal jedoch nicht wegen des Flugzeuglärms.
    »Heilige Scheiße!« Er schaltete auf Standbild. Dann trat er an den Bildschirm, bis er ihn fast mit der Nase berührte. Sawyer griff zum Telefon. »Liz, ich brauche deine Zauberkünste, und diesmal, Frau Professor, springt ein Abendessen dafür raus.« Rasch erklärte er ihr, was er wollte.
    In durchgehendem Laufschritt brauchte Sawyer zum Labor kaum zwei Minuten. Die Ausrüstung war schon vorbereitet, daneben stand Liz und lächelte. Schnaufend überreichte Sawyer ihr die Kassette, die Liz sogleich in einen Videorekorder schob. Sie nahm an einer Bedienkonsole Platz und spielte das Band ab. Der Bildschirm, auf dem die Szene erschien, wies eine Diagonale von gut anderthalb Metern auf.
    »Okay, okay, mach dich bereit, Liz. Da! Genau da!« Vor Aufregung hüpfte Sawyer regelrecht auf und ab.
    Liz schaltete auf Standbild und drückte einige Knöpfe an der Konsole. Die Gestalten auf dem Bildschirm wuchsen, bis sie ihn fast gänzlich ausfüllten.
    Sawyer hatte nur eine Person im Auge. »Liz, kannst du diesen Teil hier weiter vergrößern?« Mit dem wulstigen Zeigefinger deutete er auf einen bestimmten Bereich des Bildschirms. Liz erfüllte ihm seinen Wunsch.
    In stummem Erstaunen schüttelte Sawyer den Kopf. Auch Liz betrachtete das außergewöhnliche Bild. Sie blickte zu ihm auf. »Du hattest recht, Lee. Was bedeutet das nun für den Fall?«
    Sawyer starrte auf den Mann, der sich Jason Archer an jenem verhängnisvollen Novembermorgen im verregneten Seattle als Anthony DePazza vorgestellt hatte. Genauer gesagt, konzentrierte er sich auf DePazzas Hals, der deutlich sichtbar war, da er den Kopf wegen des vorüberziehenden Flugzeugs nach oben neigte. Gemeinsam betrachteten Sawyer und Liz Martin am Hals eine deutliche

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