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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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entschlossener Miene und sturem Blick im Motelzimmer gesessen und jedes noch so kleine Staub- und Schmutzkörnchen von seiner Remington Kaliber 12 entfernt, während Sidney vor ihm auf und ab lief und ihn mit Argumenten überhäufte.
    »Du bist wirklich unmöglich, Paps!« Mittlerweile fuhren sie im Wagen ihres Vaters nach Bell Harbor zurück. Der beschädigte Landrover war zum Reparieren in eine Werkstatt abgeschleppt worden. Trotz allem entfuhr ihr ein leiser Seufzer der Erleichterung, als sie sich in den Sitz zurücklehnte. Im Augenblick wollte sie alles andere als alleine sein.
    Grimmig starrte ihr Vater durch die Windschutzscheibe. Wer auch immer hinter seiner Tochter her war, er würde zuerst ihn beseitigen müssen, um an sie heranzukommen. Aufgepaßt, schwarzer Mann: Papa ist zurück!
    Der weiße Kastenwagen, der ihnen folgte, hielt sich einen guten Viertelkilometer hinter ihnen, trotzdem hatte der Lenker keine Mühe, dem Cadillac auf der Spur zu bleiben. Einer der acht Männer im Kastenwagen zeigte sich ausgesprochen schlechter Stimmung. »Zuerst lassen Sie Archer eine E-Mail abschicken, dann auch noch seine Frau entwischen. Ich kann diese Stümperei einfach nicht glauben.« Richard Lucas schüttelte den Kopf und warf dem neben ihm sitzenden Kenneth Scales einen zornigen Blick zu. Scales Unterarm und Gesicht waren dick bandagiert, und seine Nase, die er eigenhändig zurechtgerückt hatte, war blutrot und geschwollen.
    Er schaute zu Lucas. »Glauben Sie’s ruhig.« Die tiefe Stimme, die aus dem geschundenen Mund drang, klang so bedrohlich, daß selbst der hartgesottene Lucas blinzelte und rasch das Thema wechselte.
    Der Leiter von Tritons interner Sicherheitsabteilung lehnte sich auf dem Sitz vor. »Also gut, über die Vergangenheit zu reden hat ohnehin keinen Sinn«, meinte er hastig.
    »Jeff Fisher, dieser Computerfritze von Tyler, Stone hatte eine Kopie des Disketteninhalts auf seiner Festplatte. Aus dem Dateiverzeichnis auf Fishers Computer geht hervor, daß genau zu der Zeit darauf zugegriffen wurde, als er in der Bar saß. Auf diese Weise muß er sich eine zweite Kopie besorgt haben. Ein ausgekochter Mistkerl. Letzte Nacht haben wir uns ein paar Takte mit der Kellnerin der Bar unterhalten. Sie brachte Fisher einen Umschlag für eingeschriebene Sendungen, adressiert an Bill Patterson, Bell Harbor, Maine - Sidney Archers Vater. Das Kuvert ist unterwegs hierher, soviel steht fest, und wichtiger als alles andere ist im Augenblick, daß wir es in die Finger kriegen. Alles klar?«
    Die sechs finster dreinblickenden Männer im Kastenwagen nickten. Jeder trug auf dem Handrücken eine Tätowierung in Form eines von einem Pfeil durchkreuzten Sterns, das Symbol einer Söldnertruppe, der sie alle einst angehörten - einer Truppe, entstanden aus einigen der zahlreichen Berufssoldaten, die durch das Ende des kalten Krieges arbeitslos geworden waren. Als ehemaligem CIA-Agenten war es Lucas mühelos gelungen, mit US-Dollars als Lockmittel die alten Kontakte wiederherzustellen.
    »Wir lassen Patterson das Päckchen abholen, warten, bis er und seine Tochter in eine verlassene Gegend kommen, dann schlagen wir zu - schnell und knallhart.« Er schaute in die Runde. »Eine Million Dollar Prämie für jeden, wenn wir die Diskette kriegen.« Die Augen der Männer leuchteten. Lucas wandte sich an den siebten Mann. »Haben Sie verstanden, Scales?«
    Kenneth Scales würdigte ihn keines Blickes. Statt dessen zog er das Messer aus dem Etui, deutete mit der Spitze nach vorn und preßte die Worte mühsam durch den verletzten Mund. »Die Diskette gehört Ihnen. Ich kümmere mich um das Weibsstück. Ihren alten Herrn übernehme ich gratis mit.«
    »Zuerst das Päckchen, dann können Sie tun, wozu Sie Lust haben«, herrschte Lucas ihn wütend an.
    Scales erwiderte nichts. Seine Augen starrten reglos geradeaus. Lucas wollte noch etwas sagen, doch dann besann er sich eines Besseren. Er lehnte sich zurück und fuhr sich rastlos mit der Hand durch das schüttere Haar.
    Während der zwanzigminütigen Fahrt nach Alexandria rief Jackson vom Autotelefon aus dreimal bei Fisher an, doch niemand ging an den Apparat.
    »Du glaubst also, dieser Bursche hat Sidney mit dem Paßwort geholfen?« Jackson betrachtete den Potomac, der sich neben der Straße entlangwand, während sie über den GW Parkway rollten.
    Sawyer schaute zu ihm hinüber. »Laut Beschattungsprotokoll war Sidney Archer in der Nacht der Morde bei Tyler, Stone bei ihm. Ich habe mich

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