Total Recall
Hochzeitsplaner an, kümmern sich um Autos und Busse und erstellen die Gästeliste so, dass wirklich jeder in der Kirche Platz findet. Für den Empfang werden auf dem Gelände der Familie beheizte Zelte aufgestellt, in denen es Cocktails und Essen gibt und getanzt werden kann. Sie regeln den Zugang, damit Gratulanten die Hochzeitsgesellschaft kommen und gehen sehen können und die Journalisten ihre Fotos und Filme bekommen, ohne zu stören. Auf jede kleinste Kleinigkeit beim Essen, bei der Unterhaltung und der Unterkunft wird geachtet. So kommt am Ende jeder auf seine Kosten.
Franco war mein Trauzeuge, und ich hatte ein paar Dutzend Angehörige, Freunde und Bekannte eingeladen, die mir im Leben besonders geholfen hatten, darunter Fredi Gerstl, Albert Busek, Jim Lorimer, Bill Drake und Sven Thorsen, den Dänen, mit dem ich mich bei den Dreharbeiten zu Conan angefreundet hatte.
Auf Marias Liste standen allein knapp hundert Verwandte, langjährige Freunde wie Oprah Winfrey und Bonnie Reiss sowie befreundete Kollegen wie der Nachrichtensprecher Forrest Sawyer. Dazu kamen Freunde, die wir gemeinsam kennengelernt hatten, und eine Vielzahl hinreißender Menschen, die mit Rose, Eunice oder Sarge bekannt waren: Tom Brokaw, Diane Sawyer, Barbara Walters, Art Buchwald, Andy Williams, Arthur Ashe, Quincy Jones, Annie Leibovitz, Abigail Van Buren, mindestens fünfzig Leute, die mit den Special Olympics zu tun hatten – und so weiter und so weiter. Alles in allem hatten wir vierhundertfünfzig Gäste, von denen ich wohl nur ein Drittel kannte.
Die vielen neuen Gesichter lenkten mich nicht von der Hochzeit ab, sondern machten das Ereignis im Gegenteil für mich umso aufregender. Ich lernte jede Menge neue Leute kennen, die alle unterhaltsam, fröhlich und gut gelaunt waren. Marias Familie war unglaublich liebenswürdig. Immer wieder kamen meine Freunde zu mir und erklärten mir, wie schön alles sei. Sie fühlten sich wirklich wohl.
Meine Mutter hatte Eunice und Sarge schon bei einem ihrer jährlichen Besuche im Frühjahr kennengelernt. Sarge machte dauernd Späßchen mit ihr. Er liebte Deutschland und Österreich, sprach deutsch mit ihr und kümmerte sich ganz reizend um sie, damit auch sie sich unter all den fremden Menschen wohlfühlte. Er sang für sie deutsche Volkslieder vor und forderte sie zum Walzer auf, und dann drehten sie ihre Runden durchs Wohnzimmer. Immer wieder betonte er, wie gut sie mich erzogen hatte. Er unterhielt sich mit ihr über Städte, durch die er mit dem Fahrrad gekommen war, und über die Zeit nach dem Krieg, als die Russen das Land verließen und Österreich unabhängig wurde. Er lobte, wie toll die Österreicher ihr Land wieder aufgebaut hatten, und schwärmte vom österreichischen Wein und von der Oper. »So ein netter Mann«, sagte meine Mutter hinterher immer, »so gebildet. Ich weiß so wenig über Amerika, und er weiß so viel über Österreich!« Sarge war ein Charmeur. Er war ein Profi.
Auf der Hochzeit lernte meine Mutter auch Teddy und Jackie kennen. Sie waren unglaublich freundlich zu ihr. Teddy bot ihr seinen Arm an und führte sie nach der Hochzeitszeremonie aus der Kirche. Kleine Gesten wie diese beherrscht er unheimlich gut. Er kümmerte sich immer sehr rührend um seine Familie. Jackie machte viel Aufhebens um meine Mutter, als wir am Nachmittag vor der Hochzeit zu ihr nach Haus gingen. Ihre Tochter Caroline, die Trauzeugin war, gab ein Essen für die Brautjungfern, Trauzeugen und enge Verwandte – insgesamt dreißig Leute. Jeder, der Jackie zum ersten Mal begegnete, war beeindruckt. So erging es meiner Mutter, und so war es auch mir ergangen, als ich ihr im Elaine’s vorgestellt worden war. Sie unterhielt sich mit jedem, und zwar so, dass sie sich zu ihm setzte und sich wirklich in das Gespräch vertiefte. Ich kannte sie nun schon ein paar Jahre, und mir war klar, warum sie als First Lady so beliebt gewesen war. Sie hatte die faszinierende Fähigkeit, einen mit Fragen zu überraschen, die immer echtes Interesse und große Kenntnis verrieten. »Woher weiß sie das?«, fragte man sich unwillkürlich. Wenn ich Freunde mit nach Hyannis brachte, hieß sie sie immer willkommen. Auch meine Mutter war ganz hingerissen von ihr.
Meine Mutter gab das Rehearsal Dinner an jenem Abend im Haynnisport Club, einem Golfclub mit Blick auf das Haus der Shrivers, den die Familie für diesen Anlass gemietet hatte. Wir kündigten den Abend als ein österreichisches Muschelessen an, und Thema war
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