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Total verhext

Total verhext

Titel: Total verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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komisch nicht wahr. Ja, wir müssigen unsere Münzen in andere Münzen wechseln die meiner Meinung nach überhaupt kein richtiges Geld nicht sind. Meistens überlassen wir das Esme weil sie bekommt für die Münzen immer mehr gewechselt es isset erstaunlich. Magrat hat vorgeschlagen ein Buch zu schreibigen mit dem Titel »Wie man mit einem Dollar pro Tag durch die ganze Welt reist« und es isset immer der gleiche Dollar. Esme gewöhnt sich allmählich ans Fremdländische, gestern hat sie ihren Schal abgenommen und vielleicht dauerts nicht mehr lange bis sie auf Tischen tanzt und so. Ich fügige ein gemaltes Bild bei das eine Brücke zeigt sie ist sehr wichtig, warum weiß ich leider nicht. Tausend Küsse, MAMA.
     
    Die Sonne brannte aufs Kopfsteinpflaster im Hof einer kleinen Schenke. »Kaum zu glauben, daß zu Hause der Herbst begonnen hat«, sagte Magrat.
    »Garkon? Mucho vino awek dalli-dalli.«
    Der Wirt verstand kein Wort. Er war ein gutmütiger Mann, der es nicht verdiente, Garkon genannt zu werden. Er sah Nanny an und lächelte. Er schenkte jedem ein Lächeln, der solche Mengen trinken konnte.
    »Ich halte nichts davon, Tische auf die Straße zu stellen«, brummte Oma Wetterwachs, doch es klang nicht so streng wie sonst. Es war angenehm warm. Oh, sie hatte nichts gegen den Herbst, ganz im Gegenteil: Oma konnte dieser Jahreszeit viele positive Aspekte abgewinnen. Aber in ihrem Alter war es auch ganz nett zu wissen, daß der Herbst Hunderte von Kilometern entfernt stattfand.
    Unter dem Tisch döste Greebo. Er lag auf dem Rücken, und gelegentlich zuckten seine Beine, während er im Traum gegen Wölfe kämpfte.
    Magrat blätterte in den spröden Seiten eines Buchs. »In Desideratas Notizen heißt es, daß hier im Spätsommer eine traditionelle Zeremonie stattfindet. Dabei läßt man viele Stiere durch die Straßen laufen.«
    »Das könnte sehenswert sein«, entgegnete Oma Wetterwachs. »Warum läßt man viele Stiere durch die Straßen laufen?«
    »Damit die hiesigen jungen Männer Gelegenheit bekommen, sie zu jagen und ihren Mut zu beweisen«, erklärte Magrat. »Offenbar nehmen sie ihnen die Rosetten ab.«
    Verschiedene Ausdrücke huschten über Nanny Oggs faltiges Gesicht – wie wechselhaftes Wetter über vulkanischem Ödland.
    »Seltsam«, sagte sie. »Was sollte es den jungen Männern nützen, den Stieren die Rosetten abzunehmen?«
    »Diesbezüglich sind Desideratas Schilderungen eher vage.« Magrat blätterte erneut, und ihre Lippen bewegten sich, während sie las. »Was bedeutet ›cojones‹?«
    Die beiden älteren Hexen zuckten die Schultern.
    »He, du solltest nicht soviel trinken«, tadelte Oma Wetterwachs, als der Kellner eine weitere Flasche vor Nanny Ogg auf den Tisch stellte. »Meiner Ansicht nach darf man keinem grünen Getränk trauen.«
    »Es ist gar kein Getränk in dem Sinne«, erwiderte Nanny. »Auf dem Etikett steht geschrieben, daß es aus Kräutern hergestellt wurde. Richtige Getränke bestehen nicht aus Kräutern. Möchtest du einen Schluck probieren?«
    Oma schnupperte an der offenen Flasche.
    »Riecht nach Anis«, stellte sie fest.
    »Das Zeug heißt Absinth«, verkündete Nanny.
    »Oh, ein anderes Wort für Wermut«, sagte Magrat, die sich mit Kräutern auskannte. »Hilft bei Magenverstimmung und fördert die Verdauung.«
    »Na bitte«, triumphierte Nanny. »Es ist praktisch Medizin.« Sie füllte auch die Gläser der beiden anderen Hexen. »Runter damit, Magrat. Auf daß mit der Verdauung alles klappt.«
    Oma Wetterwachs lockerte heimlich die Schnürsenkel ihrer Stiefel. Außerdem spielte sie mit dem Gedanken, eins ihrer drei Unterhemden auszuziehen.
    »Wir sollten uns wieder auf den Weg machen«, sagte sie.
    »Ach, ich habe genug von den Besen«, klagte Nanny. »Nach einigen Stunden auf dem Stiel spüre ich den Allerwertesten kaum mehr.«
    Sie sah ihre beiden Begleiterinnen erwartungsvoll an. »Das ist die fremdländische Bezeichnung für ›Hintern‹. Obwohl ›Allerwertester‹ eigentlich Hochachtung und Respekt zum Ausdruck bringt. Eigentlich seltsam, daß man hier im Ausland ausgerechnet so etwas respektiert.«
    »Kein Wunder«, sagte Oma. »Bei dem Essen …«
    »Der Fluß ist hier ziemlich breit«, ließ sich Magrat vernehmen. »Und es gibt große Boote. Ich bin noch nie mit einem Schiff gefahren. Damit meine ich Boote, die nicht so leicht sinken …«
    »Hexen sollten ihre Besen benutzen«, beharrte Oma Wetterwachs, doch es klang nicht sehr überzeugt. Ihr fehlte Nanny Oggs

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