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Total verschossen

Total verschossen

Titel: Total verschossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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zu borgen. Hat mehrmals geklopft, vergebens. Sie merkte, dass die Hintertür unverschlossen war, hat reingeschaut und ist fast über Luannes Leichnam gestolpert, der auf dem Küchenfußboden lag. Der Leichenbeschauer meint, Luanne ist seit mindestens zehn oder zwölf Stunden tot. Klingt verdächtig«, fügte er hinzu.
    »Ach ja?«
    Lamar beugte sich verschwörerisch vor. »Jetzt hören Sie sich das an: Die Nachbarin trinkt nur koffeinfreien Kaffee. Luanne dagegen normalen Kaffee. Die sind seit zehn Jahren Nachbarn. Da möchte man doch meinen, dass diese Brewster Bescheid weiß. Wir haben sie zum Verhör aufs Revier mitgenommen.«
    Jamie sah Lamar verständnislos an. Er war ein herzensguter, ehrlicher Mann, aber als Ermittler nicht gerade eine Leuchte. »Kaum zu glauben«, meinte sie.
    Lamars Kopf zuckte hoch. Er wirkte auf einmal defensiv. »Sie glauben, ich hätte mir das alles ausgedacht? Den Mord und alles? Meine Männer können es bezeugen. Und Ihr Redakteur auch.
    Jamie blinzelte wie ein Kalb. »Was ich meinte, ist: Es ist kaum zu glauben, dass jemand Luanne Ritter kaltblütig ermordet haben könnte.«
    »Ich hab die Leiche als Beweis. Wenn Sie zum Leichenschauhaus mitkommen, kann ich sie Ihnen zeigen.«
    Jamie verdrehte die Augen. »Noch mal von vorn, Lamar: Was kann ich in dem Fall für Sie tun?«
    Lamar griff in seine Hemdtasche und holte einen kleinen Zeitungsausschnitt hervor. Er entfaltete ihn und reichte ihn Jamie. »Das lag auf Luannes Nachtkästchen. Niemand weiß davon, bis auf den Officer, der als Erster am Tatort war, und ich. Ich würde es für den Moment gerne dabei belassen.« Er tat, als würde er seine Lippen mit einem Reißverschluss zumachen. »Verstehen wir uns?«
    Jamie sah, dass es sich bei dem Blatt um einen Ausschnitt aus ihrer neuen Kontaktanzeigenseite handelte. Sie blickte Lamar an. »Sie glauben doch nicht etwa, dass der Mord mit meinen Kontaktanzeigen in Zusammenhang steht?«
    »Vielleicht steckt ja gar nichts dahinter, aber ich wollte Sie vorsorglich informieren.« Er lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander. Flohsack setzte sich auf und begann, sich ausgiebig zu kratzen. Lamar beobachtete ihn mit unbehaglicher Miene.
    »Luanne war nicht gerade beliebt«, fuhr er fort. »Kein Wunder, bei ihrer Tätigkeit. Ich habe gehört, sie konnte ganz schön ungemütlich werden, wenn jemand mit den Zahlungen im Rückstand war.«
    Jamie blickte kopfschüttelnd auf den Zeitungsausschnitt. Ihre Hände zitterten. »Es muss mit ihren Geschäften zusammenhängen, Lamar. Ich glaube -« Sie hielt den Zeitungsausschnitt hoch. »Das ist bloß ein Zufall.
    »Mag sein. Ich habe ihr Büro versiegeln lassen. Es wird eine gründliche Untersuchung geben. Wie gesagt, ich will nicht, dass das mit den Kontaktanzeigen rauskommt. Ich wollte nur, dass Sie auf der Hut sind.« Er nahm ihr das Blatt ab, faltete es wieder zusammen und steckte es in seine Hemdtasche. »Außerdem brauche ich Ihre Hilfe.«
    Jamie wusste, wo das hinführte. »Sie wissen genau, dass ich Ihnen die Namen der Inserenten nicht ohne Gerichtsbeschluss nennen kann.«
    »Den kriege ich doch nie!«, meinte er. »Aber das war‘s gar nicht. Ich möchte Sie nur bitten, ein wenig die Augen offen zu halten. Vielleicht ist ja ein Irrer darunter.«
    »Ja, klar, das mache ich.«
    »Ich hätte da noch eine Frage. Hatte Luanne auch eine Kontaktanzeige aufgegeben?«
    »Nein.«
    Lamar regte sich unbehaglich. »Sie hatte eine Nachricht auf ihrem Anrufbeantworter. Von einem Mann, wegen einer der Kontaktanzeigen. Meinte, er würde noch mal anrufen. Leider hatte Luanne keine Caller-ID, und das Band muss wohl alt gewesen sein, denn die Stimmen sind nicht besonders deutlich.«
    »Sie muss auf seine Anzeige geantwortet haben.«
    »Und da war noch ein Anruf von einem Mann, der behauptete, ein Botschafter Gottes zu sein. Wollte sich sofort mit ihr treffen, hinterließ aber keine Nummer. Meinte, er würde wieder anrufen. Auch in dem Fall war die Stimme nicht sehr deutlich.«
    »Ich frage mich, warum er keinen Namen hinterlassen hat«, grübelte Jamie laut.
    »Wir haben außerdem Erbauungsliteratur in Luannes Briefkasten gefunden; er kannte also offenbar ihre Adresse.
    »Gab es irgendwelche Anzeichen für ein gewaltsames Eindringen?«
    »Nein. Luanne hat den Täter hereingelassen. Wer immer es war, er kann ihr nicht als Bedrohung erschienen sein. Vielleicht ein Priester. Reine Spekulation, natürlich.« Jamie nickte. Sie musste an Agnes Aimsleys Enkelsohn,

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