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Total verschossen

Total verschossen

Titel: Total verschossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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haben«, beruhigte er sie. »Pass auf, ich wollte morgen sowieso zu Frankies Geburtstagsparty kommen. Nicht zu fassen, dass mein guter Schwager tatsächlich die Fünfzigermarke erreicht.«
    Jamie hatte die Einladung letzte Woche erhalten. Sie hatte Frankie und seine Frau Dee Dee vor zehn Jahren kennen gelernt. Frankie, früher bekannt unter dem Namen
Frankie-the-Assassin,
hatte seine Wrestling-Karriere an den Nagel gehängt und war mit seiner Frau ins idyllische Beaumont gezogen. Jamie hatte sich rasch mit dem exzentrischen Pärchen angefreundet, obwohl es ihr immer noch schleierhaft war, wie zwei so unterschiedliche Menschen wie Max und Dee Dee Geschwister sein konnten.
    »Ich komme natürlich auch«, sagte sie.
    »Es wird zwar knapp werden«, meinte Max, »aber ich könnte dich vorher abholen.« Jamie ließ sich mit ihrer Antwort Zeit. Es überraschte sie keineswegs, dass Max einfach davon auszugehen schien, dass sie zusammen mit ihm auf die Party gehen würde.
    Und das auch noch an einem Freitagabend, wo jede einigermaßen gut aussehende, allein stehende Frau ein Date haben sollte. Sie hätte sich lieber mit ihrem stumpfen Brieföffner die Zunge herausgeschnitten, als Max gegenüber zuzugeben, dass sie noch keine Verabredung hatte.
    Schön cool bleiben, ermahnte sie sich.
    »Ich, äh, wusste nicht, dass du kommen würdest, Max, also habe ich, äh, schon andere Pläne gemacht.« Sie verwünschte ihre große Klappe. Sie und ihr dummer Stolz! Aber Max hatte so eine Art, die sie immer wieder herausforderte.
    »Ach ja?« Er klang eher belustigt als verärgert. »Nun, ich bin sicher, dass wir den Knaben wieder loswerden können, wenn wir es nur beide ernsthaft versuchen. Ich muss leider wieder zurück in die Vorstandssitzung, um alles abzuschließen, damit ich wegkann, aber tu mir bitte einen Gefallen: Zieh doch das blaue Kleid an, das du bei unserer ersten Begegnung anhattest.«
    Jamie hörte nur noch das Klicken in der Leitung und hängte ebenfalls ein. Etwas stupste gegen ihren Fuß. Sie blickte nach unten und sah, dass Flohsack mit triefenden Hundeaugen zu ihr aufblickte. »Na gut, das mit dem Date war geschwindelt«, meinte sie. »Aber manchmal rutscht mir so was raus, bevor ich es verhindern kann. Besonders wenn es um
diesen
Mann geht«, fügte sie grimmig hinzu.
    Flohsacks Schwanz klopfte in dumpfem Rhythmus auf den Boden.
    »Weißt du, das ist ziemlich kompliziert mit Max und mir. Ich weiß nie, woran ich mit ihm bin.« Sie konnte Flohsack einfach nicht die Wahrheit sagen, konnte ihm nicht sagen, dass sie andauernd an Max denken musste und dass sie förmlich darauf brannte, mit ihm ins Bett zu hüpfen. Das wäre unfair, wo der arme Hund gerade erst kastriert worden war. Nicht dass Flohsack ihres Wissens noch groß am anderen Geschlecht interessiert gewesen wäre. Das hätte ja Mühe gekostet. Und Flohsack war allergisch gegen alles, was Mühe machte.
    Jamie stieß einen tiefen Seufzer aus. Doch plötzlich kam ihr ein ganz anderer Gedanke, und ihr Kopf zuckte hoch. Du lieber Himmel! Destiny Moultrie hatte sie doch davor gewarnt, dass sie mit einem Mann in Uniform sprechen und dass es eine ernste Sache sein würde. Sie hatte genau ins Schwarze getroffen. Jamie nahm erneut den Hörer zur Hand und wählte Destinys Nummer. Die nahm schon nach dem ersten Klingeln ab. »Wir müssen miteinander reden«, verkündete Jamie.
    »Ich will jetzt wissen, was hier vorgeht.« Vera stand im Türrahmen, die Hände in die Hüften gestemmt. »Und komm mir nicht mit irgendwelchen Ausflüchten.«
    Jamie, die Veras entschlossene Miene sah, fragte ängstlich: »Du bist doch nicht bewaffnet, oder?«
    Vera presste die Lippen zu einem grimmigen Strich zusammen und antwortete nicht.
    »Du hast doch noch nie Geheimnisse vor mir gehabt«, meinte sie stattdessen. »Was wollte Lamar Tevis von dir? Was hast du vor? Du hast doch nicht etwa Schwierigkeiten mit der Polizei?«
    Jamie seufzte. Warum musste die Frau immer gleich annehmen, dass sie irgendwas ausgefressen hatte? »Luanne Ritter ist ermordet worden.«
    Vera hob überrascht die Brauen. »Im Ernst? Na, das war ja zu erwarten.«
    »Also Vera!«
    »Niemand mochte sie. Die Leute kamen nur zu ihr, um sich Geld zu borgen, wenn sie wirklich keinen anderen Ausweg mehr wussten. Und Luanne konnte nicht die Klappe halten. Hat‘s immer gleich überall herumerzählt, wenn jemand von den Banken keinen Kredit mehr bekam und zu ihr kommen musste. Und dann ihre so genannten Mitarbeiter! Schläger waren

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