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Total verschossen

Total verschossen

Titel: Total verschossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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mit meinem Kram zu belasten. Ich hab Sie doch eingeladen, um ein bisschen Spaß zu haben.«
    »Was auch der Fall ist«, bekräftigte Jamie. »Ich gehe nicht oft aus.«
    Das schien er ihr kaum abzukaufen. »So wie Sie aussehen? Unsinn. Fällt mir schwer, das zu glauben.«
    »Wissen Sie noch, dass ich erwähnt habe, ich wäre längere Zeit mit jemandem zusammen gewesen? Nun, der ist nicht gerne ausgegangen.«
    »Ich gehe jeden Abend aus«, prahlte Larry. Er zuckte die Achseln. »Meistens hierher, aber das ist immer noch besser, als zu Hause rumzuhocken. Sie hat sich auch noch den Fernseher unter den Nagel gerissen. Hätte ihr deswegen den Kopf abreißen können. Ich finde, man sollte wenigstens seinen Fernseher behalten dürfen.«
    In diesem Moment tauchte die Kellnerin mit ihren Drinks auf, und ihr Gespräch wurde für den Moment unterbrochen.
    Larry schob der Bedienung mehrere Scheine hin und meinte, sie solle den Rest behalten, dann ging sie. Er rührte in seinem Drink. »Meine Ex behauptet, ich wäre ein Choleriker – und was sonst noch alles. Der Richter hat mich zu einer Therapie verdonnert, wenn ich meine Kinder weiterhin sehen will. Das ist doch eine Riesenschweinerei, finden Sie nicht?« Er hob sein Glas, um zu trinken, doch es rutschte ihm aus der Hand, und der Inhalt ergoss sich über sein Hemd. Seine Brust war klatschnass. »Mist, jetzt sehen Sie bloß, was ich angestellt habe.
    Jamie versuchte, ihn mit einer Papierserviette abzutupfen, aber es war hoffnungslos.
    »Ich muss mir ein trockenes Hemd anziehen«, sagte Larry. »Das hier klebt mir ja auf der Haut.« Er schaute sie an. »Ich wohne nur ein, zwei Meilen von hier entfernt. Hätten Sie was dagegen, wenn wir kurz bei mir vorbeifahren, damit ich das Hemd wechseln kann? Danach führe ich Sie in ein schickes Restaurant aus. Wo Sie sich doch extra so toll angezogen haben.«
    Jamie war unschlüssig. Max hatte ihr und Destiny ausdrücklich eingeschärft, sich nur in der Öffentlichkeit mit den Männern zu treffen.
    »He, das ist keine Aufreiße, okay? Ich will bloß dieses nasse Hemd loswerden.«
    Jamie wusste, dass Max sie in der Luft zerreißen würde, wenn sie diesen öffentlichen Treffpunkt verließ, willigte aber dennoch ein. Was hätte sie auch sonst tun sollen? Wenn sie nicht mitging, würde sie vielleicht die einzige Chance vergeben, herauszufinden, ob er Luanne Ritter gekannt, sie vielleicht sogar am Mordabend besucht hatte. O ja, auch sie hatte den Eindruck, dass hier ein Choleriker vor ihr stand. Und sein übermäßiger Alkoholkonsum machte es nicht gerade besser; der Mann war eine wandelnde Zeitbombe.
    Andererseits musste sie Max diesen Einbruch in John Price‘ Haus noch heimzahlen; er hatte sie zu Tode geängstigt. »Ich fahre Ihnen in meinem Wagen nach«, erklärte sie.
    Sie gingen nach draußen. Jamie stieg in ihr Auto und fuhr Larry hinterher. Dabei fragte sie sich, ob Max sie von seiner Warte am anderen Ende des Grundstücks sehen konnte. Sie nahm ihr Handy und wählte seine Nummer. Er ging sofort ran.
    »Okay, Max, ich weiß, dass dir das jetzt nicht gefallen wird, aber ich folge Larry Johnson zu seinem Haus, damit er sein Hemd wechseln kann.« Sie erzählte ihm von dem verschütteten Drink.
    »Das ist eine Schnapsidee«, schimpfte Max. »Ich habe dir doch ausdrücklich gesagt -«
    »Ich weiß, was du gesagt hast, aber ich glaube, ich bin da auf eine Spur gestoßen. Der Bursche kommt mir höchst verdächtig vor.«
    »Umso mehr Grund, sofort wieder umzudrehen. Ich will nicht, dass du mit ihm allein bist.«
    »Hör zu, Max, ich glaube nicht, dass er Luanne Ritter absichtlich getötet hat, aber er hat Probleme. Ich habe das Gefühl, dass er sich mir anvertrauen könnte.«
    »Ach nein, du glaubst also, du kriegst ein volles Geständnis aus ihm raus, wie?«
    »Nein, das nicht, aber -«
    »Dreh sofort um, Jamie«, befahl er. »Das Risiko ist zu groß. Ich fahre dir zu Frankie und Dee Dee hinterher.«
    »Nein, Max. Ich bin so dicht dran. Bitte vertraue mir, ja? Und ruf Frankie und Dee Dee an, dass wir doch nicht zum Abendessen kommen können. Ich muss mit Larry essen gehen.«
    Sie legte auf, weil sie sich nicht noch mehr Vorwürfe anhören wollte. Das Handy klingelte. Sie wusste, dass das Max war, und ging nicht ran. Sie wusste auch, dass er nie damit einverstanden wäre, dass sie mit Larry in dessen Wohnung ging. Aber sie war fest entschlossen, so viel wie möglich herauszufinden. Im Übrigen hatte sie so ein Gefühl, dass sie nicht wirklich

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