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Total verschossen

Total verschossen

Titel: Total verschossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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wünschte, ich hätte mir das Rauchen nicht abgewöhnt«, seufzte Jamie. »Ich könnte jetzt wahrhaftig eine Zigarette gebrauchen.«
    »Keine Angst«, beruhigte Muffin. »Max ist ein Ass, wenn es um solche Sachen geht.« Jamies Blick hing wie festgeklebt an der Autouhr.
    Die nächsten zehn Minuten waren die reinste Qual. Als Max mit der Durchsuchung des Hauses fertig war, gab er Muffin Bescheid, das Ultraschallsignal zu senden. Kurz darauf tauchte er seelenruhig wieder auf. Er ließ den Motor an und fuhr los. »Alles sauber«, meinte er. »Ich konnte nichts Ungewöhnliches finden, aber das heißt noch lange nicht, dass er nicht unser Killer sein könnte.«
    Jamie lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen, um ihr noch immer wild hämmerndes Herz zu beruhigen.
    Als Max ein Stück weit gefahren war, warf er ihr einen besorgten Blick zu. »Alles okay?«
    »Jetzt schon.«
    »Hast dir wohl Sorgen um mich gemacht, was, Zuckerlippe?« Das brachte ihm einen bitterbösen Blick ein.
    Max grinste. »He, Muffin, Jamie hat sich Sorgen um mich gemacht. Das sagt ´ne Menge über unsere Beziehung aus.«
    »Welche Beziehung?«, erwiderte Muffin schlagfertig.
    »Danke, Muffin«, sagte Jamie, »dass du sein aufgeblasenes Ego nicht noch mehr fütterst. Er weiß verdammt gut, warum ich mir Sorgen gemacht habe. Ich sehe nun mal nicht gut aus in Streifen, und was würde aus Flohsack, wenn ich ins Gefängnis wandere? Wer nimmt schon einen Hund mit psychischen Problemen und galoppierendem Haarausfall?«
    »Ihr beiden solltet aufhören, euch zu streiten«, riet Muffin. »Ihr habt in einer halben Stunde einen Termin bei Reverend Heyward. Bis dahin müsst ihr verliebt sein.«
    Reverend Heyward war ein Bär von einem Mann, an die einsneunzig groß, mit einem Brustkasten, der Jamie unwillkürlich an Frankie erinnerte. Er schien etwa Anfang sechzig zu sein. »So, so, ihr beiden wollt also heiraten«, sagte er, nachdem er Jamie und Max in sein Arbeitszimmer gebeten hatte. An den holzverkleideten Wänden hingen überall Bilder von glücklichen Hochzeitspaaren.
    »Jawohl, Sir«, sagte Max. »Wir lieben uns.«
    »Wie verrückt«, fügte Jamie grimmig hinzu.
    »Nun, manchmal ist Liebe allein nicht genug«, meinte der Reverend. »Das Leben erlegt uns manchmal schwere Prüfungen auf, die ein Paar auseinander reißen können, wenn dieses nicht bereit ist, jeden Tag, jede Stunde, ja, jede Minute an seiner Beziehung zu arbeiten. Eine Ehe erfordert hundertfünfzigprozentige Hingabe.«
    »Wow, klingt ganz schön anstrengend«, meinte Max.
    »O ja, das ist es ganz gewiss«, entgegnete der Reverend.
    »Ansonsten endet man vor dem Scheidungsrichter, wie die Hälfte aller Ehepaare in diesem Land, und -«, er beugte sich vor und musterte die beiden eindringlich, »ich halte nichts von Scheidung.« Er faltete die Hände wie zum Gebet. »Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden. Bis zu seinem Tode.«
    »Da sind wir ganz Ihrer Meinung, nicht war, Liebling?«, sagte Max zu Jamie.
    »Hä? Ach ja.«
    Der Reverend sprach weiter, als ob er überhaupt nicht hingehört hätte. »Ich selbst war dreißig Jahre verheiratet, bevor der Herr meine liebe Gattin zu sich nahm. Glauben Sie vielleicht, dass das ein Zuckerschlecken war? O nein, ganz im Gegenteil. Ja, sie sah toll aus, als wir uns zum ersten Mal begegneten, auf einem Kirchenfest. Wie ein reizendes Püppchen. Das hübscheste Ding, das ich je gesehen habe. Aber die Menschen verändern sich nun mal im Lauf der Jahre, und das muss man akzeptieren.«
    Er zeigte mit dem Finger auf Jamie. »Noch ist sie eine richtige Schönheit, aber warten Sie nur, bis sie fett wird und anfängt, an Ihnen rumzunörgeln. Denn Frauen nörgeln nun mal, mein Sohn. Frauen lieben es, rumzunörgeln. Sie nörgeln dich in den Wahnsinn. Man fängt an, davon zu träumen, ihnen ein Kissen aufs Gesicht zu drücken, um diesen nörgelnden Mund für immer zu schließen.« Er unterbrach sich und räusperte sich, als wäre ihm gerade klar geworden, was er gesagt hatte. »Nicht dass ich je auch nur im Traum an so was gedacht hätte.«
    Jamie schauderte es fast bei diesem letzten Satz. Der Mann hatte sie nicht mehr alle. Warum Luanne ihn kontaktiert hatte, war ihr schleierhaft; die Frau war offensichtlich ganz ausgehungert nach männlicher Zuwendung gewesen. Hatte er sie am Abend des Mordes angerufen? Wenn er nun auf die Idee gekommen wäre, bei ihr vorbeizufahren, um sie persönlich kennen zu lernen? Hätte sie ihn reingelassen, wenn er

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