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Total verschossen

Total verschossen

Titel: Total verschossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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etwas von Larry Johnson zu befürchten hatte. Nun, jedenfalls solange sie nicht seinen Zorn erregte.
    Irgendwann hörte das Handy zu klingeln auf.
    Fünf Minuten später parkte Jamie neben Larry auf dem Parkplatz einer Wohnanlage. Beide stiegen aus. Larry drückte auf einen Knopf an seinem Schlüsselbund, und seine Corvette piepste. »Ich traue den Halbstarken in dieser Gegend nicht über den Weg«, meinte er. »Wenn ich die je dabei erwische, wie die an meinem Wagen rumfummeln, dann ziehe ich denen eins mit der Brechstange über. Hab immer eine hinter dem Sitz im Wagen liegen, und eine andere im Flur, gleich neben der Haustür.«
    Jamie musste ein Schaudern unterdrücken. Luanne Ritter war der Schädel eingeschlagen worden. Sie versuchte, das Ganze mit einer leichten Bemerkung abzutun. »Na, ich würde rennen, wenn jemand mit einer Brechstange auf mich zukäme«, lachte sie. Gleichzeitig fragte sie sich, was um alles in der Welt Larrys Frau wohl an Larry attraktiv gefunden haben mochte. »O ja, mit ´ner Brechstange könnten Sie mich ganz sicher auf sich aufmerksam machen.«
    Er grinste.
    Sie folgte Larry zu seiner Wohnung und wartete neben ihm, bis er aufgeschlossen hatte. Er trat ein, schaltete das Licht an und bat sie herein. »Ist nichts Besonderes«, meinte er.
    Jamie folgte ihm in ein spärlich möbliertes Wohnzimmer. Larry hatte offenbar einen guten Preis auf Kunstledermöbel bekommen, denn im Zimmer standen die gleiche Couch und der gleiche Sessel wie in seinem Büro. Es roch nach Bier und kaltem Essen. Und tatsächlich – da lehnte eine Brechstange neben der Haustür. »Ich finde es hier gar nicht so schlecht«, log sie. »Ein paar Bilder an die Wände, und Sie haben‘s hier richtig gemütlich.«
    »Ich hab‘s nicht so mit dem Einrichten.
    Ach, im Ernst?, dachte sie sarkastisch.
    »He, die Unordnung tut mir Leid, aber ich war schließlich nicht auf Besuch eingestellt.« Er raffte einen Haufen Kleidung vom Sofa. »Bitte, setzen Sie sich doch.« Jamie setzte sich. Larry knipste ein paar Lampen an und ging dann in die Küche, um sich noch einen Scotch zu machen. »Das Hemd klebt mir am Leib. Würde es Ihnen was ausmachen, wenn ich kurz unter die Dusche springe? Danach lade ich Sie dann in ein schönes Restaurant ein.«
    »Bitte, machen Sie nur«, meinte Jamie.
    Er verschwand umgehend im Nebenzimmer. Kurz darauf hörte Jamie Wasser rauschen. Sie stand auf und schlich sich auf Zehenspitzen in sein Schlafzimmer, wo sie sich sogleich daranmachte, seine Wäscheschubladen zu durchwühlen. Sie war auf der Suche nach Schmuck. Wenn Larry Luanne getötet und das Ganze wie einen Raubmord hatte aussehen lassen, dann konnte es gut möglich sein, dass sich der Schmuck noch hier in seiner Wohnung befand. Er würde sich mit dem Verkauf der heißen Ware sicher ein wenig Zeit lassen, bis Gras über die Sache gewachsen war. Und bei seinen finanziellen Problemen konnte er das Geld bestimmt gut gebrauchen.
    Falls er derjenige war, ermahnte sie sich. Falls der Mord wirklich mit ihren Kontaktanzeigen zusammenhing. So viele Unwägbarkeiten – aber Antworten bekam man nur, wenn man suchte.
    Nichts Ungewöhnliches in den Schubladen. Jamie warf einen Blick auf den Schrank. Sie selbst bewahrte manchmal Geld in einer alten Manteltasche auf.
    Ein Geräusch ließ sie herumfahren.
    In der Tür stand Larry, mit einem Handtuch um die Hüften.
    Sie erstarrte. Mist, Mist, Mist.
    »Was haben Sie hier verloren?«, fragte er erstaunt.
    Jamie starrte ihn fast eine ganze Minute lang an, bevor sich ihre Zunge von ihrem trockenen Gaumen löste. Sie war so in ihre Suche vertieft gewesen, dass sie weder gehört hatte, wie er den Duschhahn abdrehte, noch wie die Badezimmertür aufging. Schließlich entschied sie sich für ein kokettes Lächeln. »Na, was glauben Sie wohl?«
    »Ich hätte wissen müssen, dass Jamie wieder was anstellt«, sagte Max, der ihr bis zu Larrys Appartementblock nachgefahren war und beobachtet hatte, wie sie mit dem Mann in dem Gebäude verschwand.
    »Was wirst du jetzt tun?«, erkundigte sich Muffin.
    Max starrte zu der Tür hinüber, hinter der Jamie verschwunden war. Sein Blick fiel auf Larrys Corvette. »Sie hält sich doch für so clever. Soll sie selbst sehen, wie sie da wieder rauskommt.« Er schaffte es ganze zwanzig Sekunden, still zu sitzen.
    »Verdammt«, murmelte er dann, öffnete die Tür und stieg aus.
    Larry trat mit einem öligen Lächeln auf Jamie zu. »Wieso bin ich eigentlich überrascht?«, sagte er. »Ich

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