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Total verschossen

Total verschossen

Titel: Total verschossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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an.«
    »Nein, ich rufe dich an. Lass mir nur ein, zwei Tage Zeit.«
    Seine Faust zuckte, als würde er den Handmuskeltrainer bearbeiten. »Na gut.« Jamie war wie der Blitz bei ihrem Wagen, sprang hinein und ließ die Verriegelung einrasten.
    Max erwartete sie unweit der Einfahrt zum Gebäudekomplex. Als er Jamie in ihrem Mustang kommen sah, fuhr er langsam los. Sie fuhr ihm mehrere Kilometer hinterher, dann lenkte er seinen Wagen auf den Parkplatz vor dem
Piggly-Wiggly
-Supermarkt und sprang zornig aus dem Auto.
    Seine Miene verhieß nichts Gutes, o nein.
    Nervös ließ sie die Scheibe herunter. »Max, ich -«
    Er riss ihre Wagentür auf. »Aussteigen.«
    Jamie stieß einen tiefen Seufzer aus und gehorchte. »Na gut, dann schrei mich ruhig an, damit wir‘s hinter uns haben.«
    »Was, zur Hölle, hast du dir dabei gedacht?«
    »Ich bin einer Spur gefolgt.« Dass diese Spur in Larrys Schlafzimmer geführt hatte, verschwieg sie ihm wohlweislich.
    »Tja, das war‘s für dich, Schätzchen. Ich entziehe dir den Fall.«

NEUN
    Jamie blinzelte wütend. »Wie bitte?!«
    »Ich werde meine eigenen Leute einschalten. Das ist eine gefährliche Sache. Und du bist unberechenbar und deshalb nicht vertrauenswürdig. Wenn du dich nicht an Vereinbarungen halten kannst, bin ich gezwungen, dir den Fall zu entziehen.«
    »Du kannst mir nicht ›den Fall entziehen‹«, kreischte sie beinahe. »Ich habe schließlich
dich
angerufen. Außerdem bist du der Letzte, der den Mund so voll nehmen sollte. Du bist doch heute früh in ein Haus eingebrochen. Ich habe zumindest kein Gesetz übertreten.«
    »Ich wusste genau, was ich tat, sonst wäre ich nie reingegangen«, widersprach Max zornig. »Dein Verhalten dagegen war vollkommen verantwortungslos – mit dem Kerl in seine Wohnung zu gehen! Wo wir nicht mal wissen, ob er der Killer ist oder nicht. Herrgott, Jamie, er hätte dich mit Leichtigkeit überwältigen können. Mir scheint, du hast den Verstand ausgeschaltet, weil du emotional zu sehr an dem Fall beteiligt bist.«
    »Du wirst mir den
Fall
nicht entziehen, wie du dich ausdrückst, aber du hast Recht – ich
bin
emotional beteiligt.
Meine
Kontaktanzeigenseite könnte mit Luanne Ritters Tod zu tun haben.
Deshalb
bin ich dieses Risiko eingegangen. Falls Larry Johnson Luanne getötet haben sollte, dann will ich das herauskriegen.
    »Auf die Gefahr hin, dass dir selbst was zustößt?«
    »Wenn ich mich wirklich bedroht gefühlt hätte, wäre ich nie mit ihm mitgegangen. Außerdem ist ja nichts weiter passiert, oder? Ich bin wieder rausgekommen, unbeschadet.«
    »Was du nur mir zu verdanken hast, weil ich die Alarmanlage von seinem Wagen ausgelöst habe.«
    Sie hatte nicht die Absicht, ihm zu gestehen, wie dankbar sie ihm dafür war oder was sie hatte mitmachen müssen. »Das ist jetzt sowieso egal«, meinte sie mit erhobener Stimme. »Mir ist schließlich nichts passiert.«
    »Du musst Vernunft annehmen.«
    »Ich
kann
keine Vernunft annehmen. Niemanden in dieser Stadt scheint es zu kümmern, dass ein menschliches Wesen ermordet worden ist. Die Leute denken nur daran, dass Luanne Ritter ein Kredithai war und man ihr keine Träne nachweinen muss. Es mag ja sein, dass sie nicht gerade beliebt war, aber ein solches Ende hat sie nicht verdient. Ich weiß nicht, wie ich weiterleben soll, wenn meine Zeitung wirklich was damit zu tun hatte.«
    »Nun, das könnte durchaus möglich sein, also solltest du dich besser drauf einstellen.«
    »Na herzlichen Dank auch.«
    »Ich bin nur realistisch. Du kannst dich gern den Rest deines Lebens wegen etwas quälen, über das du sowieso keine Kontrolle hattest, aber das ist Blödsinn. Aber bitte.«
    »Ich hätte dich nicht anrufen sollen. Ich hätte die Sache Lamar überlassen sollen.«
    »Warum
hast
du mich dann angerufen, verdammt noch mal?«
    Sie zögerte, und ihre Stimme brach, als sie sagte: »Weil ich Angst hatte, dass Lamar nicht damit fertig wird. Aber du schon. Zufrieden?« Da zog Max sie jäh an sich. Einen Moment lang hielt er sie einfach nur fest und wartete, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Er seufzte. Schließlich schob er sie ein Stück von sich, um ihr in die Augen sehen zu können. »Pass auf, es tut mir Leid, dass ich dich so angeschrien habe, Baby, aber ich war fast krank vor Sorge. Versprich mir, dass du so was nie wieder tust.«
    »Ich muss einfach die Wahrheit herausfinden, Max.«
    »Und wir tun ja, was wir können.« Er ließ sie los. »Und – hast du irgendwas Verdächtiges

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