Total verschossen
gefunden?«
Sie erzählte ihm von den Brechstangen. »Er hat immer eine im Auto. Wenn wir die in die Finger kriegen könnten -«
»Vergiss es«, wehrte Max ab. »Wenn er tatsächlich unser Mann sein sollte, dann soll Lamar Tevis ihn sich vorknöpfen und die Brechstangen ins Labor schicken. Außerdem werde ich mir seine und Luannes Telefonrechnung ansehen.«
»Luannes Bild war neulich in der Zeitung. Wir könnten in die Bar vom Holiday Inn gehen und es rumzeigen. Vielleicht erinnert sich ja jemand, sie mit Larry zusammen gesehen zu haben.«
»Das könnte er rauskriegen, und dann ist unsere Deckung aufgeflogen. Wir müssen ihn einfach ein paar Tage lang gut im Auge behalten, bis wir mit den anderen durch sind. Ich denke, das könnte Destiny übernehmen.«
»Wäre mir recht.« Jamie hatte nicht den Wunsch, dieses Ekelpaket je wiederzusehen.
Max warf einen Blick auf seine Uhr. »Wir könnten immer noch rechtzeitig bei Frankie und Dee Dee sein.«
Jamie war froh, dass er nicht abgesagt hatte. Nach allem, was sie gerade durchgemacht hatte, konnte sie eine Ablenkung gebrauchen. »Ich fahre dir nach.«
Vera Bankhead drehte sich in ihrem neuen Kleid vor dem Spiegel. Hinter ihr, auf dem Bett, lagen zwei nagelneue Hosenanzüge, die sie ebenfalls erstanden hatte.
Sie griff ins kleine Münztäschchen an der Innenseite ihrer Handtasche und holte eine Zeitungsannonce hervor, die sie aus der heutigen Ausgabe herausgeschnitten hatte.
»›Offen für neue Erfahrungen‹ «, las sie laut. Sie redete oft mit sich selbst, was daran lag, dass sie schon so lange allein lebte. »›Sucht diskrete Beziehung mit einer Frau in den Fünfzigern‹«, fuhr sie fort. »Na gut, ich bin einen Tick älter, sehe aber noch prima aus. Außerdem bin ich die Fleisch gewordene Diskretion. Ich möchte auf keinen Fall, dass mein Pastor von dieser Sache erfährt. Ich und auf eine Kontaktanzeige antworten!«
Sie huschte ins Wohnzimmer, wo sie ihre alte Remington-Schreibmaschine aufbewahrte. Sie tippte die Adresse auf einen neutralen weißen Umschlag und kicherte. »Das kriegt Jamie nie raus.«
Max und Jamie trafen gegen acht bei Frankie und Dee Dee ein, nur um festzustellen, dass Dee Dee in Tränen aufgelöst war.
»Es ist wegen der Hummer«, sagte Frankie bedrückt. »Wir haben einen Wassertank in der Küche installieren lassen; du hast es vielleicht gesehen, als du neulich zu meiner Feier da warst. Na jedenfalls, ich habe ein paar Hummer aus Maine einfliegen lassen, und die sollte es heute zum Abendessen geben, aber Dee Dee -«
Dee Dee unterbrach ihn. »Stellt euch vor, der Koch wollte sie lebendig in kochendes Wasser werfen!« Ihre Unterlippe zitterte.
»Schätzchen, so macht man das nun mal mit Hummern. Oder was hast du gedacht?«
»Nun ja, es gibt tatsächlich humanere Methoden, Hummer zu töten«, meinte Max.
»Aber das weiß euer Koch doch sicher.«
»Ich will‘s gar nicht hören!«, kreischte Dee Dee und hielt sich die Ohren zu. »Ich will, dass du sie zurückschickst. Oder ein Zuhause für sie findest.«
Max und Jamie wechselten einen Blick. Jamie versuchte sich vorzustellen, wo man wohl ein Heim für ein paar Hummer finden könnte. Man konnte sie ja nicht im Tierheim abgeben, in der Hoffnung, dass ein freundlicher Mensch sie als Haustiere erwählte.
Beenie hatte die Arme verschränkt und tappte ungehalten mit einer Fußspitze auf den Boden. »Tja, was mich betrifft, ich hatte mich schon auf ein schönes Hummeressen gefreut, aber Dee Dee meint, in diesem Hause wird nicht gemordet. Also werden wir uns wahrscheinlich mit ein paar Käsebroten begnügen müssen.«
»Also, mir ist sowieso ´n richtig schönes rohes Steak lieber«, brummte Snakeman.
»Komm, Big John, lass uns zum Metzger fahren und ´ne Ladung holen.«
»Ich denke, das geht in Ordnung«, schniefte Dee Dee. »Die Kühe sind ja bereits tot.« Jamie trat zu ihrer Freundin. Dee Dee sah zart und verletzlich aus in ihrem cremefarbenen Georgettekleid, das ihr bis zu den Knöcheln reichte. »Schätzchen, mir ist egal, was wir essen, wenn es dich nur nicht beunruhigt. Du bist einfach im Moment ein bisschen übersensibel, jetzt, wo du schwanger bist. Und das ist dein gutes Recht.«
Dee Dee schnüffelte. »Ich hab ihnen ja sogar vorgeschlagen, die Hummer zu essen, wenn sie alt sind und von selber sterben. Ich bin ja bereit, Kompromisse zu machen.«
»Weiß jemand, wie lange so ein Hummer im Durchschnitt lebt?«, erkundigte sich Beenie sarkastisch.
Niemand hatte gehört, dass
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