Total verschossen
der Chefkoch den Raum betreten hatte. »Was für ein Quatsch, zu warten, bis ein Hummer stirbt, bevor man ihn kocht. Ein Hummer muss noch leben, wenn man ihn kocht, sonst taugt er nichts. Ich könnte sie ja ´ne halbe Stunde ins Eisfach legen, um sie zu betäuben, bevor ich sie ins kochende Wasser werfe.«
Dee Dee brach in Tränen aus.
»Die Hummer sind gestrichen«, erklärte Frankie entschieden. »Snakeman ist Steaks holen gegangen.«
»Was für ein Irrenhaus«, brummte der Koch und verschwand entnervt durch die Schwingtür, die zur Küche führte.
»Möchtest du vielleicht raufgehen und dich kurz hinlegen, bis das Essen fertig ist, Dee Dee?«, schlug Jamie fürsorglich vor.
Beenie ließ sich von Dee Dees todtrauriger Miene erweichen. »Natürlich will sie. Komm, Engelchen, du ruhst dich jetzt schön aus, und dann restauriere ich dir die Fassade.«
»Der Rest von den Jungs ist drüben, beim Billard und Dart spielen«, sagte Frankie zu Max. »Komm, gehen wir auch.«
Beenie setzte Dee Dee, die sich auf einem kleinen Sofa ausgestreckt hatte, ihr Malteserhündchen Choo-Choo auf den Bauch, dann legte er ihr behutsam eine nach Lavendel duftende Schlafmaske auf die Augen. »Ich weiß, dass alle mich für albern halten«, sagte sie mit ihrer Piepsstimme, »aber die Vorstellung, dass diese armen, armen Hummer ermordet werden, ist einfach zu viel für mich.« Sie schniefte. »Für mich sind sie inzwischen so was wie Haustiere geworden.«
Beenie fing Jamies Blick auf und schüttelte bekümmert den Kopf. »Unsere Dee Dee fühlt sich schon den ganzen Tag unwohl«, erklärte er. »Müde und weinerlich. Dieser Mord an der armen Frau hat sie ganz schön mitgenommen.«
»Die arme Frau«, echote Dee Dee und nahm die Schlafmaske ab. »Ich muss immerzu an sie denken.«
»Wir sind alle sehr traurig deswegen«, meinte Jamie, »aber ich bin sicher, dass die Polizei alles in ihrer Macht Stehende tut, um den Mörder zu fangen.« Sie schenkte Dee Dee ein Lächeln, das ihr, gerade in dieser Sache, mehr als schwer fiel. Dann wechselte sie rasch das Thema. »Du wirst dich sicher freuen zu erfahren, dass Muffin bereits alle möglichen Informationen in Bezug auf Schwangerschaft und Säuglingspflege gesammelt hat. Sie hat schon ein paar Bücher für dich bestellt. Du wirst sehen, wenn dieses Kind auf die Welt kommt, werden wir alle Experten sein.«
Beenie machte sich rasch an Dee Dees verwischtes Augen-Make-up. »Ich hoffe bloß, dass ich nicht allzu viel zunehme«, meinte Dee Dee. »Du weißt ja, wie sehr ich auf mein Gewicht achte.«
»Ach, pah«, sagte Beenie. »Das ist die Gelegenheit, wenigstens einmal in deinem Leben über die Stränge zu schlagen, Schätzchen. Im Übrigen hat mir diese Modedesignerin, die ich für dich ausgesucht habe, versichert, dass du die schönste Schwangere in der ganzen Stadt sein wirst. Ach, was sage ich, im ganzen Land! Weißt du, was ich denke? Ich wette, all die Stars werden ganz scharf darauf sein, deinen Look zu kopieren.«
Das schien Dee Dee ein wenig aufzumuntern.
»Und natürlich wird das Kinderzimmer aussehen wie der Traum eines Innenarchitekten«, fuhr Beenie fort. »Ich habe schon ein paar kontaktiert, die bereits von den größten Namen im Showbiz engagiert wurden.«
»Klingt aufregend«, sagte Jamie. »Ich kann‘s kaum erwarten.«
Dee Dee legte die Hand auf ihren noch immer flachen Bauch. »Iiiiih, ich werde aussehen, als würde ich eine Riesenmelone mit mir rumschleppen. Ich werde mich nicht mehr nackt vor Frankie blicken lassen können.«
»Also, ich habe gehört, dass viele Männer ihre schwangeren Frauen besonders sexy finden«, meinte Jamie.
»Aber manche Frauen finden nach einer Schwangerschaft nie wieder zu ihrer schlanken Figur zurück«, sagte Dee Dee besorgt.
»Das wird uns nicht passieren«, versicherte Beenie entschieden. »Dein Schönheitschirurg kann, gleich nachdem das Baby da ist, eine Fettabsaugung bei dir vornehmen. Wir werden ihn sicherheitshalber auf Abruf bereithalten.«
Jamie unterdrückte ein Schaudern. Das klang ganz schön drastisch.
»Aber wie könnte ich eine gute Mutter werden? Ich habe doch keine Ahnung! Ich habe bisher nur ein Malteserhündchen aufgezogen.« Sie setzte sich jäh auf. »Ich muss mit Muffin reden.«
»Jetzt?«, stieß Jamie ungläubig hervor.
»Ja. Muffin hat immer auf alle meine Fragen eine Antwort. Und ich habe so viele Fragen.«
»Willst du, dass ich mitkomme?«, erkundigte sich Jamie.
»Ja. Du kannst Notizen machen.« Sie warf
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