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Tote essen kein Fast Food

Tote essen kein Fast Food

Titel: Tote essen kein Fast Food Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Baron
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Durch das Sonnenlicht hinter ihm hatte sein Kopf eine Art Halo um sich herum, sodass ich schon an eine himmlische Erscheinung glaubte. Sankt Jasper, dich schickt der liebe Gott persönlich. Gebenedeit seist du bis in alle Ewigkeit. Oder so. „Hol Frida, Jasper. Hol Frida. Schnell.“
    Die Heiligsprechung hätte ich mir sparen können. Ich hatte nicht mit der Tollpatschigkeit von Mamas Hund gerechnet. Vor Begeisterung, mich aufgespürt zu haben, machte Jasper ein paar hektische Bewegungen mit den Vorderpfoten, die wie Trocken-Schwimmen aussahen. Dann fiel er runter und mehr oder weniger auf mich drauf. „Aaaieeh!“ Der plötzliche Schmerz trieb mir die Tränen in die Augen. „Mann, Jasper, du bist einfach ein hoffnungsloser Fall“,schluchzte ich und hörte erst wieder damit auf, als ich draußen Rufen hörte.
    â€žFanny! ... Fanny, wo steckst du denn? Mann, das ist ein doofes Spiel ... Komm endlich raus, der Typ ist weg.“
    â€žFrida! Hier ... hier bin ich. Hier unten. Und pass auf, wo du hintrittst.“
    â€žF A A A N N Y Y.“ Fridas Stimme entfernte sich wieder.
    â€žLieber Gott, mach, dass sie mich findet. Ich verspreche auch, sie wie eine kleine Schwester zu behandeln und nie wieder ein böses Wort über sie zu verlieren.“
    â€žFrida, hallo. Hallo, verdammt!“
    Selbst als Jasper zu bellen anfing, dauerte es noch eine Ewigkeit, bis Frida mich gefunden hatte. Als sich ihr Wagenrad von Hut über die Öffnung zu meinem Verlies legte, entfuhr mir ein tiefer Seufzer der Erleichterung.
    â€žBlödes Versteck“, sagte Frida. „Was machst du da?“
    â€žIch schau mir Sylt von unten an“, erwiderte ich und wischte mir mit dem nicht blutverschmierten Arm die Tränen weg. „Aber das hier ist wohl der Hintereingang und leider haben sie vergessen, eine Treppe einzubauen. Ich komm nicht mehr raus.“ Ich ahnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie recht ich hatte – mit dem Hintereingang.
    Frida ließ das eine Ende von Jaspers türkisgrünem Tampen zu mir herab. Das andere hatte sie sich um den Bauch gewickelt. Ich erreichte es gerade mit den Fingerspitzen, aber natürlich nützte das überhaupt nichts. Selbst wenn ich es geschafft hätte, mir eine Schlinge um den Körper zu legen, sie hätte niemals die Kraft gehabt, mich nach oben zu ziehen. „Das hat keinen Zweck“, schniefte ich nach zehn Minuten, die ich mit zusammengebissenen Zähnen auf denKnien verbracht hatte. Mehr Entgegenkommen war einfach nicht drin mit der schmerzenden Avocado am Fuß. „Du musst Hilfe holen. Und eine Leiter oder so. Sag, dass ich verletzt bin und nicht laufen kann.“
    â€žOkay“, sagte Frida nur. „Bis gleich.“ Ich erhaschte einen letzten Blick auf ihre Sommersprossen und weg war sie. Mist. Ich hätte sie noch um mein Sweatshirt bitten sollen, das im Strandkorb lag. Und um meine Shorts. Es war wirklich arschkalt hier unten.
    Jetzt war ich froh, dass Jasper bei mir war. Ich kuschelte mich so dicht wie möglich an ihn heran und wünschte, er wäre ein Bobtail mit Hippiemähne und kein Kurzflor-Boxer. Trotz der Kälte schaffte ich es nach einer Weile, wegzudösen und nicht von Asseln oder zottigen Monstern zu träumen. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich so vor mich hingedämmert hatte. Aufgeschreckt wurde ich durch ein Geräusch, das ich zuerst nicht einordnen konnte. Dann ließ es mir, eines nach dem anderen, die Nackenhaare zu Berge stehen. Es kam nämlich nicht von oben und hatte nichts mit einer Rettungsaktion für mich zu tun. Sein Ursprung lag irgendwo im Dunkel weit hinter mir. Ein Laut wie von einer zugeschlagenen Tür. Und dann eine Art Füßescharren oder An-der-Wand-lang-Schrammen, das von einem unterirdischen Echo verstärkt wurde. Es klang nach einem großen Tier – oder nach Menschen. War das Frida mit Verstärkung, die einen zweiten Zugang gefunden hatte? Eher unwahrscheinlich. Wie sollte sie den finden, wenn sie nicht wusste, wo er lag. Es war ja schon mühsam genug gewesen, meine Absturzstelle zu orten.
    Jasper ließ ein leises untertouriges Knurren hören. Daswar das Schlimmste von allem. Seine kurzen Haare stellten sich langsam unter meinen Fingern auf und die Furcht kroch mir in jede Zelle meines Körpers. Was war das? Meine Zähne fingen an aufeinanderzuschlagen – vor Kälte, die ich in diesem Augenblick nicht

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