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Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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Malers scheppernd zu Boden fielen und dieser vernehmlich fluchte.
    Pippa bückte sich und half ihm, seine Utensilien aufzusammeln. Sie fand es amüsant und sympathisch zugleich, dass dieser Könner sich durch eine Bewunderin nervös machen ließ.
    »Tut mir leid, wenn wir Sie in Ihrer Konzentration gestört haben«, sagte sie leise, aber der bärtige Mann winkte stumm ab.
    »Komm, ich zeige dir unser Haus«, drängte Pia, »ich muss gleich nach dem Mittagessen weiter nach Toulouse. Jochen wartet.«
    Pippa nickte dem Maler noch einmal zu. Er hatte seine Fassung zurückerlangt und verbeugte sich leicht. Dann folgte sie Pia, die bereits die Straße überquert hatte und an der Einmündung einer schmalen Seitenstraße auf sie wartete. Auf halber Strecke drehte Pippa sich noch einmal um und erwischte den Maler dabei, wie er ihr nachsah – und seinen Blick schnell wieder abwandte.
    Ich muss doch in Frankreich sein, dachte sie belustigt, wo sonst verfolgen Männer eine fast Vierzigjährige mit Blicken …
    »Rue Cassoulet 4. Willkommen in unserem Häuschen.«
    Pia drückte die Klinke des verrosteten hellgrünen Gartentors hinunter. Es quietschte protestierend, gab ihrem energischen Tritt aber schließlich nach und schwang auf. In einem völlig verwilderten Garten mit kniehoch wucherndem Gras erblickte Pippa ein aus groben Natursteinen gemauertes Haus, dessen Tür und Fensterläden ebenfalls hellgrün lackiert waren. Zwei flache seitliche und ein spitzer Giebel über der Haustür verrieten, dass es nicht nur im Erdgeschoss, sondern auch unter dem Dach Wohnraum gab. Die halbrunden Stürze über den Fenstern waren weiß-rot gestreift und verliehen dem Haus das Aussehen einer Puppenstube, die darauf wartet, dass man mit ihr spielt. Im Garten stand ein Wohnwagen mit ungarischem Nummernschild.
    Pia stapfte durch das hohe Gras und klopfte an die Tür des Trailers. »Tibor! Tibor! Sind Sie da?«
    Als sich nichts rührte, sagte sie: »Unser Polier ist sicher auf dem Markt. Schade, ich hätte euch gerne einander vorgestellt. Komm einfach am Montag um neun Uhr her, da erwartet er dich. Keine Sorge, sein Deutsch ist deutlich besser als mein Französisch, ihr werdet prima miteinander klarkommen.«
    »Erst am Montag? Und was liegt morgen an?«
    »Morgen ist Sonntag, liebe Pippa. Da spielt sich außer Freizeit gar nichts ab. Komm in Ruhe an, pack deine Taschen aus, sieh dich um. Alles andere findet sich.«
    »Klein, aber mein«, sagte Pia, als sie durch das Erdgeschoss gingen. »Hier unten haben wir die Gästetoilette, den Wohnraum mit offenem Kamin und die Küche mit Zugang zum Garten. Tibor wird uns davor eine Terrasse anlegen. Im Sommer spielt sich das Familienleben ohnehin draußen ab.«
    »Da habt ihr noch einiges an Arbeit vor euch«, konstatierte Pippa.
    »Nicht wir – Tibor und seine Crew. Ich bin guter Dinge, denn die Jungs haben während der letzten Wintersaison den Mitteltrakt des Vent Fou renoviert, und das in Rekordgeschwindigkeit und vom Allerfeinsten. Der Seitenflügel ist im nächsten Winter an der Reihe.«
    Pippa zog die Stirn kraus. »Lass mich raten: Genau da liegt meine Ferienwohnung, richtig?«
    Die beiden Frauen standen im Wohnzimmer, einem verlotterten Raum mit Wasserflecken an der Decke und herabhängenden, verschimmelten Tapeten.
    »Die ist aber trotzdem deutlich besser in Schuss als diese Bude hier.«
    Pippa fasste durch ein glasloses Fenster, das von windschiefen Fensterläden umrahmt wurde. »Hauptsache, die Klimaanlage ist moderner als die hier.«
    Pia grinste. »Da kann ich dich beruhigen. Deine Ferienwohnung hat gar keine.« Dann öffnete sie mühsam die Tür eines völlig verzogenen Holzschranks und entnahm ihm eine Mappe. »Hier, die Pläne des Hauses. Damit du den Überblick behältst.«
    Pippa schlug die Mappe auf und überflog den Bauplan. Dabei fiel ihr ein Bereich auf, der für einen normalen Raum zu niedrig wirkte. Sie zeigte mit dem Finger darauf. »Und was ist das hier?«
    »Ein Kriechkeller. Der Eingang ist die Holzklappe im Boden vor der Treppe«, sagte Pia. »Echt gruselig. Ganz niedrig und voller Spinnweben. Der hat früher als Vorratsraum für Gemüse und Weinlager gedient. Jetzt kann man ihn benutzen, um dort neue Leitungen zu verlegen. Eigentlich ganz praktisch, aber ich habe es mir verkniffen, ihn zu erforschen. Mir haben die fetten Spinnen gereicht, die ich im Schein der Taschenlampe sah.«
    »Dann werden wir Tibor die weitere Prüfung des Kellers überlassen. Ich dränge mich

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