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Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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Kawenzmann ins Boot gehievt haben. Als Köder haben wir lediglich Dosenmais benutzt!«
    Sissi riss bewundernd die Augen auf. Lothar und Blasko stießen sich grinsend an, prosteten Rudi und Hotte aber so anerkennend zu, als würden sie die Geschichte glauben.
    »Kennt ihr den Witz von dem Angler, der ein Portemonnaie mit fünfhundert Euro aus dem See gezogen hat?«, fragte Blasko in die Runde. Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr er fort: »Am nächsten Tag riefen dreihundert Kollegen an und wollten wissen, welchen Köder er benutzt hat!«
    Die Männer grölten vor Lachen, und Hotte rief: »Das nenne ich mal ein amtliches Abschiedsfest! Auf Lisette und Ferdinand!«
    Schmidt verdrehte die Augen und klatschte laut in die Hände, um sich Gehör zu verschaffen. Alle sahen ihn neugierig an.
    »Ich will euch nicht den Spaß verderben«, sagte Schmidt, »aber hier im Ort sind alle in höchster Alarmbereitschaft wegen des Sturms. Das hier ist eine Notunterkunft, Männer. Mit allem, was dazugehört. Keiner weiß, wie lange wir uns hier verschanzen müssen. Aber bevor wir uns weiter häuslich einrichten, sollten wir die Reste des Lagers abbauen und den Bus hinter das Vent Fou in die Remise fahren.«
    »Damit kommst du reichlich spät!« – »Alles längst passiert!« – »Erzähl uns mal was Neues, Wolle!« – »Hat Gendarm Dupont uns schon gesagt, und wir haben pronto reagiert!«, riefen die Männer durcheinander und wandten sich wieder ihren jeweiligen Beschäftigungen zu.
    »Bitte? Dupont hat mich doch gerade gebeten, das in die Hand zu nehmen«, fragte Schmidt entgeistert. »Wie geht denn das?«
    »Wenn du wüsstest, was hier alles geht«, erwiderte Pippa.
    Pippa suchte sich eine ruhige Ecke, zog ihr Handy aus der Tasche und wählte die Nummer von Régine-Deux, um mit der umtriebigen Paradies-Wirtin ein Hühnchen zu rupfen.
    »Falsche Schlange«, sagte Pippa nur, als Régine sich meldete.
    »Oh, danke.« Régine-Deux war geschmeichelt. »Ich denke wegen meines darstellerischen Talents tatsächlich daran, eine Laienspielgruppe für okzitanische Stücke zu gründen.« Ernst fuhr sie fort: »Ihr Scharfsinn ist aber auch nicht zu verachten. Wie sind Sie uns auf die Schliche gekommen?«
    Pippa berichtete von den verräterischen Zeitungsausschnitten und ihrem Gespräch mit Karin Wittig.
    »Und dann haben die Jungs Ihnen alles gestanden, nur weil Sie Druck gemacht haben? Chapeau, meine Liebe. Ich dachte schon, ich müsste tatsächlich eine Gegenüberstellung inszenieren.«
    Wider Willen musste Pippa lachen. »Gott bewahre, Sie haben wirklich genug inszeniert! Aber Spaß beiseite – wie geht es euch oben auf dem Berg?«
    »Wegen des Autan? Wir sind für alles gerüstet. Die Damen Auerbach und Keller kennen den schwarzen Wind schon vom letzten Jahr und wappnen sich bereits mit Cinsault aus meinem Weinkeller.« Régine hüstelte und fügte leiser hinzu: »Wenn es ganz schlimm wird, ist ja Bruno hier und beschützt uns.«
    Ich habe noch nie eine Frau gesehen, die weniger hilflos wirkt als du, dachte Pippa, sagte aber: »Dann kann Ihnen ja nichts passieren.«
    »Das will ich doch nicht hoffen!«, rief Régine entrüstet und brachte Pippa damit zum Lachen.
    »Eine Bitte habe ich noch: Sind Sie so nett und holen mir Tatjana ans Telefon?«
    »Tatjana ist schon vor Stunden ins Tal aufgebrochen. Ist sie nicht bei euch?«
    »Jedenfalls nicht hier unten bei den anderen. Dann schaue ich auf ihrem Zimmer nach. Bis bald, Régine, wir sehen uns nach dem Sturm.«
    »Moment!«, rief die Wirtin und sagte vorsichtig: »Pippa, vertrauen Sie den Jungs. Jean und Pascal sind Goldstücke, genau wie der Professor. Aber die anderen Männer … seien Sie bitte vorsichtig, ja?«
    »Was meinen Sie?«, fragte Pippa erstaunt.
    Régines Stimme war eindringlich. »Wenn sich herumspricht, dass Sie Tisserand entlarvt oder vielmehr Jean gefunden haben, dann wird es der Person, die Sie durch die Rigole geschickt hat, mulmig werden. Dann bekommt sie Angst, dass es auch ihr an den Kragen geht. Das könnte für Sie gefährlich werden.«
    »Noch gefährlicher?« Pippa versuchte zu scherzen, obwohl ihr Régines Warnung unter die Haut ging.
    »Dieser verdammte Wind treibt uns alle zu unbedachten Handlungen. Passen Sie auf sich auf. Bleiben Sie nicht allein im Zimmer. Gehen Sie nicht allein nach draußen. Hören Sie? Auch nicht mit Kommissar Schmidt!«
    »Auch nicht mit Wolfgang? Aber warum denn nicht?«
    »Der Tod des alten Mannes ist nach wie vor nicht aufgeklärt.

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