Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
Vom Netzwerk:
fragt Ihr Mann erst gar nicht?«
    Sissi nickte betrübt.
    Pippa bemerkte, dass Vinzenz Beringer dem Gespräch zwischen Sissi und Tisserand aufmerksam folgte. Auch Tatjana hatte die letzten Sätze aufgeschnappt und sagte: »Unsere mutigen Ehemänner. Meiner würde auch nie fragen.«
    »Keine Ahnung, vor was die sich fürchten«, schaltete sich Achim Schwätzer ein, »ein richtiger Mann hat doch keine Angst, gegen eine Frau anzutreten!«
    »Genau das ist es, Achim. Nicht gegen: mit! «
    Schwätzer sah sie verblüfft an, und Tatjana schüttelte den Kopf angesichts seiner völligen Verständnislosigkeit. Aber Pippa erkannte sofort, dass er seine Taktik gegenüber Tatjana änderte, als er erwiderte: »Von mir aus könnt ihr Mädels gerne mitmachen. Auch wenn fünfundneunzig Prozent aller Angler in Deutschland Männer sind, muss das noch lange nicht für Frankreich gelten. Ich jedenfalls fürchte mich nicht vor Konkurrenz .« Beim letzten Wort malte er Anführungszeichen in die Luft.
    Selbst wenn er etwas Nettes sagt, kommt eine Art Beleidigung dabei heraus, dachte Pippa. Tatjana hatte mit ihrer Einschätzung von Schwätzer völlig recht. Er lag mit seinen Kommentaren immer ein wenig daneben. Oder war gerade das seine Kunst?
    Das Auftauchen von Hotte und Rudi lenkte Pippa ab, denn die beiden setzten sich zu ihr und prosteten ihr zu.
    »Sie sind also die legendäre Pippa«, stellte Hotte fest und schenkte ihr Clairette nach.
    »Wissen Sie, wir haben gedacht, Sie wären eine imaginäre Freundin, wenn Sie verstehen, was ich meine.« Rudi kicherte. »Aber nun sitzen Sie leibhaftig mit uns am Tisch.«
    Hotte warf einen Blick zum Grill, wo Schmidt die nächste Runde Fische auf Teller verteilte, und zwinkerte Pippa zu. »Nun erzählen Sie mal – wie war das, als Sie unseren Kommissar Wolle kennengelernt haben?«
    Gott sei Dank kenne ich Wolfgangs Version, dachte Pippa und berichtete den neugierig lauschenden Freunden vom Sommer auf Schreberwerder, wo Kommissar Schmidt ermittelt hatte und sie sich begegnet waren.
    Während sie erzählte, bemerkte sie aus den Augenwinkeln, dass Vinzenz Beringer Alexandre Tisserand zur Seite nahm und eindringlich auf ihn einredete. Der sonst so zurückhaltende Beringer sprach ungewohnt lebhaft. Pippa stellte anerkennend fest, dass er mit seinem markanten Cäsarenkopf und der schlanken Figur trotz seiner über sechzig Jahre neben dem attraktiven Tisserand durchaus bestehen konnte. Tisserand hörte aufmerksam zu, sah sich dann nach den anderen Partygästen um und nickte schließlich. Am Ende schüttelten sich die beiden Männer die Hand, als schlössen sie einen Pakt.
    Rudis Stimme riss Pippa aus ihren interessanten Beobachtungen. »Und? Wollen Sie sich unseren Wolle für immer angeln?«
    Ehe die sprachlose Pippa eine Antwort parat hatte, trat Beringer heran und sagte: »Wozu sollte sie? Es gibt so viele Fische im See, nicht wahr, Pippa?«
    Hut ab, dachte Pippa, vor dem muss man sich vorsehen. Der redet nicht viel, aber er beobachtet mindestens so gut wie ein Maler.
    Ein paar Meter entfernt legte Tisserand seinen Arm um Sissis Taille und bugsierte sie in eine ruhige Ecke der Terrasse, wo sie eine angeregte Diskussion begannen. Sissi wirkte so glücklich, dass Pippa sich unwillkürlich fragte, ob sich zwischen den beiden etwas anbahnte.
    Erst wirft Tatjana sich Pascal an den Hals, und jetzt flirtet Tisserand unverhohlen mit Sissi, dachte sie, die Zahl meiner Verehrer schrumpft rapide. Ich werde mich doch wohl nicht ernsthaft mit dem Herrn Kommissar beschäftigen müssen?
    Als hätte Lothar Edelmuth ihre Gedanken gehört, verließ er wütend die Terrasse und stapfte davon.
    »Lothar! Wo willst du hin?«, rief Sissi ihm nach.
    Lothar Edelmuth blieb kurz stehen und drehte sich um. »Ich bin müde. Sehr müde!«, antwortete er grimmig. »Ich schlafe heute im Lager.«
    »Was zum …?«, murmelte Sissi verdutzt und wandte sich hilfesuchend an Tatjana, die Lothars Abgang nachdenklich verfolgte.
    »Deiner bleibt also auch nicht«, sagte Tatjana und seufzte. »Irgendwas am Angeln ist stärker als wir.«
    Sissi nickte traurig und zeigte auf Pippa. »Sie ist auch schon den ganzen Abend solo. Wolle steht lieber am Grill, als mit ihr Händchen zu halten.« Sie winkte Pippa. »Komm doch rüber und mach unser Strohwitwen-Trio komplett.«
    Diese ließ sich nicht zweimal bitten – das Gespräch mit Hotte und Rudi war ihr deutlich zu heikel geworden.
    Tatjana holte bei Pascal einen Cocktail und drückte ihn Pippa

Weitere Kostenlose Bücher