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Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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Noch einmal trug er eindringlich sein Anliegen vor.
    Während die beiden Männer diskutierten, sah Pippa aus dem Fenster neben dem Schreibtisch – und direkt in Cateline Didiers neugieriges Gesicht. Pippa fühlte sich ertappt und schaute schnell zur Seite, aber ihre Gedanken rasten. Ob Cateline wusste, warum sie mit Schmidt in der Gendarmerie stand? Hatten der Wirt der Brasserie oder die junge Kellnerin getratscht? Und falls ja – was hatten sie erzählt? Spielten hier alle Katz und Maus? Und welche Rolle hatte man dabei eigentlich ihr zugedacht?
    Dupont warf jetzt den Ausweis, den er sorgfältig studiert hatte, verächtlich auf den Tresen. »So ein Ding kann sich jeder basteln.«
    »Sie können gern meine Dienststelle in Berlin anrufen«, erwiderte Schmidt ärgerlich.
    »O, là, là, Monsieur!« Duponts Blick wurde hart. »So gehen Sie also mit den Steuergeldern französischer Staatsbürger um. Kommt gar nicht in Frage. Von mir werden Sie die gewünschte Auskunft nicht bekommen. Guten Tag.«
    »Das werden wir sehen«, schnaubte Schmidt, drehte sich auf dem Absatz um und zog Pippa mit sich auf die Straße.
    »Woher kannst du so gut Französisch?«, fragte Pippa, als sie wieder vor der Gendarmerie standen.
    »Collège Français in Berlin.«
    »Du warst auf dem Französischen Gymnasium? Ich fass es nicht. Du hast dein Abitur auf Französisch gemacht.«
    Schmidt lachte auf. »Leider nicht. Ich habe kurz vorher aufgegeben und an der Abendschule weitergemacht.«
    »Oh – weshalb?«
    Schmidt grinste ungerührt. »Wegen Französisch!«
    In diesem Moment ratterte der jüngste der Didier-Jungs auf einem Skateboard laut polternd auf sie zu und brüllte: »Eric! Franck! Marc! Essen! Schnell, sonst fressen die Pensionsgäste alles weg!«
    Pippa sprang erschrocken zur Seite. Schmidt griff blitzschnell zu, zog den Jungen von seinem rollenden Untersatz und nahm ihn in den Schwitzkasten. Seine Brüder stürmten aus drei verschiedenen Richtungen heran. Angesichts der sich ihnen bietenden Szene bremsten sie ab und kamen nur zögernd näher.
    »He, lass mich los, Alter!«, protestierte Cedric Didier und versuchte vergeblich, sich aus Schmidts Klammergriff zu befreien.
    »Erst wenn du mir versprichst, nicht mehr wie ein Irrer über den Bürgersteig zu rasen und Leute umzufahren, Kleiner«, forderte Schmidt und verstärkte seinen Griff noch ein wenig.
    »Au! Ich werde gar nichts versprechen! Wer bist du überhaupt?«
    Schmidt schüttelte den Jungen. »Einer mit einem festen Handgriff, mein Lieber.«
    Seine Brüder kamen langsam näher. »Lassen Sie ihn sofort los, sonst …«, sagte der Älteste drohend und ballte die Fäuste.
    »Sonst?«, gab Schmidt unbeeindruckt zurück. »Alle für einen, einer für alle?«
    »Ganz genau«, gab der Teenager zurück, »wir gegen alle. An Ihrer Stelle würde ich mich vorsehen. Wer sich mit einem von uns anlegt, der legt sich mit der gesamten Familie Didier an.«
    Schmidt klemmte sich den zappelnden Jugendlichen unter einen Arm und kratzte sich mit der freien Hand grübelnd am Kopf. »Wartet mal, wo habe ich das schon mal gehört? Der Pate, Teil zwölf? Oder Es war einmal in Amerika  – französische Sicht?«
    Die Jugendlichen starrten ihn verständnislos an.
    »Ich merke schon, ihr seid zu jung, um Hollywoods Sternstunden der Verbrecherfrüherziehung zu kennen. Wie schade«, sagte Schmidt und seufzte.
    »Aber ich nicht!«, donnerte eine wütende Stimme hinter ihnen.
    Thierry Didier war eine eindrucksvolle Erscheinung. Sein sonnengegerbtes, zerfurchtes Gesicht ließ sein volles weißes Haar leuchten. Trotz seines Alters von Mitte sechzig war sein Körper fest und muskulös. Neben ihm sah Cateline aus wie eine Elfe neben dem mächtigen Zauberer: deutlich jünger und zierlicher, mit einem blonden Zopf, der ihr lang über den Rücken hing. Mit ihren tiefgrünen Augen sah sie Pippa unverwandt an.
    Warum erinnern mich die beiden jetzt an Duponts Groschenheft?, dachte Pippa und unterdrückte ein Kichern. Ganz sicher, weil die beiden eine Zierde für jedes Nackenbeißer-Cover darstellen würden – als reales Beispiel für ewige, wahre Liebe.
    Inzwischen lockerte Schmidt seinen Klammergriff. Sofort rannte der Junge zu seinen Brüdern und warf dem Kommissar einen triumphierenden Blick zu.
    Thierry Didier und Schmidt, von gleicher Größe, standen sich schweigend gegenüber.
    Schließlich sagte Schmidt ruhig: »Gestatten, Wolfgang Schmidt, friedliebender Erdenbürger auf Angelurlaub. Gehe ich recht

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