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Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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diesem alten Gang gibt es ganze Rattenkolonien. Würde mich nicht wundern, wenn Jean sich dort bedient hätte«, schloss Pippa ihren Bericht.
    »Zwei, drei Ratten ausdrücken wie Blutwurst«, sagte Schmidt nachdenklich, »und du hast eine großartige Schweinerei, mit der du dich an deinem Vater rächen kannst – plus das Gefühl, das letzte Wort zu behalten.«
    »Zeit dazu hätte Jean jedenfalls gehabt. Die Didiers haben Stunden gebraucht, bis sie um den See gelaufen waren.«
    »Klingt eklig, ist aber möglich.« Der Kommissar schwieg einen Moment. »Aber warum wurde das damals nicht festgestellt? Jede normale polizeiliche Untersuchung hätte das doch ans Licht bringen müssen.«
    Pippa zuckte mit den Achseln. »Das werde ich spätestens erfahren, wenn ich mich mit Régine und Gendarm Dupont treffe und erfahre, was in der Akte steht.« Sie lachte leise. »Die Rattenblut-Aktion passt jedenfalls perfekt zu den kleinen Voodoo-Priestern der Familie Didier …«
    »Gruselige Bande.« Er verzog das Gesicht. »Bist du dir sicher, dass es die Didier-Jungs waren?«
    »Wer sonst sollte es gewesen sein? Du hättest ganz andere Möglichkeiten, deinen Nebenbuhler und mich loszuwerden.« Sie warf ihm einen beredten Blick zu. »Aber vielleicht können die Jungs dir einen Tipp für einen Liebeszauber geben, mit dem du deine wahre Angebetete bezirzen kannst.«
    Schmidts Gesicht bewölkte sich, und er stieß einen leisen Fluch aus. »Bruno ist eine alte Klatschbase … und ich dachte schon, er hätte nach Teschkes Tod aufgehört, sich in Angelegenheiten einzumischen, die ihn nichts angehen.«
    Pippa legte ihm beruhigend die Hand auf den Arm. »Keine Angst, dein Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben.«
    »Das haben Abel und Bruno auch gesagt«, stieß er hervor.
    »Sie wollten mich nur vor einer Enttäuschung bewahren. Sie werden es sicher nicht herumerzählen«, sagte Pippa. »Und Tatjana? Weiß sie, dass du …?«
    »Wahrscheinlich ist sie die Einzige, die nie geglaubt hat, dass du und ich …«
    Tatjana hat tatsächlich immer nur von Pascal gesprochen, wenn es um mich und Männer ging, dachte Pippa, so als gäbe es die offizielle Liebe zwischen Wolfgang und mir überhaupt nicht … Sie hat durchschaut, dass er das alles inszeniert, damit es im Verein kein Gerede gibt – und um ihr zu zeigen, dass er ihre Ehe respektiert …
    »Wirklich ritterlich, dein Verhalten«, sagte Pippa leise, »daran sollte Schwätzer sich mal ein Beispiel nehmen.«
    Ihr Spaziergang hatte Pippa und Wolfgang wieder zurück zu den Anglern geführt, und der Kommissar ging los, um Angelzeug für Pippa und sich zu holen. Bis auf Lothar und Abel, die ein Stück Holz zwischen sich hin und her kickten, standen alle mit ihren Angelruten am Ufer und versuchten, weitere Forellen zu erbeuten. Der Anblick des Holzstücks erinnerte Pippa an eine Frage, die ihr auf der Seele brannte, und sie ging zu Blasko hinüber.
    »Sag mal, kannst du dich noch erinnern, wo das Stück Holz lag, mit dem Teschke die Tür des Kühlwagens aufhalten wollte?«
    Blasko zuckte mit den Schultern. »Warum? Ist doch jetzt egal, oder?«
    »Mir ist heute Nacht das Gleiche mit der Notausgangtür passiert. Ich versuche herauszufinden, wieso. Dass die schwere Tür aufs Holz drückt und es dadurch wegschiebt, verstehe ich. Beim nächsten Mal will ich es richtig platzieren, damit ich nicht wieder vor verschlossener Tür stehe.«
    Blasko dachte nach und sagte dann: »Außen. Es lag außen vor dem Kühlwagen – aber für Teschke spielt das jetzt keine Rolle mehr …«
    Leider tut es das sehr wohl, dachte Pippa, denn wenn die Tür das Holz weggedrückt hätte, hätte es innen gelegen. Die andere Variante geht nur durch Menschenhand …
    Sie ging Wolfgang Schmidt entgegen und sagte: »Blasko sagt, das Holzstück, mit dem Franz die Tür sichern wollte, lag draußen vor dem Kühlwagen.« Sie machte eine Kunstpause. »Du weißt, was das bedeutet?«
    Wolfgang Schmidt sah sie einen Moment nachdenklich an, als würde er sich die Szenerie am Kühlwagen vergegenwärtigen, dann schluckte er und sagte leise: »Du denkst, Teschkes Tod war kein Unfall, sondern Mord.«

Kapitel 19
    S chmidt nahm Pippas Arm und zog sie erneut von der Gruppe weg.
    Als sie außer Hörweite waren, sagte er leise: »Das ist eine reichlich gewagte These, meine Liebe. Und eine ungeheure Anschuldigung. Wie bist du darauf gekommen?«
    Pippa erzählte ihm von der Notausgangtür, aber Schmidt blieb skeptisch.
    »Nur wegen dieser

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