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Tote Kehren Nicht Zurück

Tote Kehren Nicht Zurück

Titel: Tote Kehren Nicht Zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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wieder aus der Fassung gebracht, Mr Markby?«, fragte sie anklagend.

    »Nein«, versprach er und erntete zur Antwort einen misstrauischen Blick. Er sah sich um. Es gab zwei Lichtschalter, einen neben der Tür zur Eingangshalle und einen weiteren neben der Hintertür.

    »Haben Sie einen Schlüssel für das Haus, damit Sie aufschließen können, wenn Sie morgens kommen?«, fragte er unvermittelt.

    »Selbstverständlich«, antwortete Mrs Flack steif.

    »Also lösen Sie den Einbruchalarm nicht aus?«

    »Im Allgemeinen ist die Alarmanlage bereits ausgeschaltet, wenn ich komme«, antwortete sie.

    »Aber ich kenne die Kombination, für den Notfall. Heute Morgen war sie nicht eingeschaltet.« Weil Andrew Penhallow keine Gelegenheit mehr gehabt hat, sie zu aktivieren, dachte Markby. Was möglicherweise auch seinem Angreifer in den Plan gepasst hatte.

    »Ich wäre Ihnen dankbar«, sagte er,

    »wenn Sie sich noch einmal gründlich überall im Haus umsehen würden, um ganz sicher zu sein, dass nichts durchwühlt oder gestohlen wurde. Mrs Penhallow ist sicherlich nicht im Stande, dies im Augenblick selbst zu tun.«

    »Das weiß ich«, schnappte Mrs Flack.

    »Manchmal frage ich mich, was ihr Polizisten eigentlich glaubt, wenn ihr Leute wie Mrs Penhallow schon wenige Stunden, nachdem ein geliebter Angehöriger vor seinen Schöpfer getreten ist, derartig ausquetscht. Ihr stellt jede Menge Fragen und erwartet vernünftige Antworten! Ich weiß, ihr müsst eure Arbeit machen«, gestand sie ihm das Recht zu, sich im Haus der Penhallows aufzuhalten,

    »aber es gibt für alles eine Grenze, selbst in einer Zeit wie dieser! Der Anstand sollte gewahrt bleiben.« Er widersprach nicht, weil es sinnlos war. Und weil sie sich irrte. Der Anstand war das Erste, was bei einer Morduntersuchung auf der Strecke blieb.
    Ein unerwarteter freier Tag bedeutet in der Regel, Arbeiten erledigen zu können, die liegen geblieben waren. Beispielsweise den Kühlschrank abtauen. Die Küchenregale säubern. Die Schlafzimmervorhänge herunternehmen und in die Waschmaschine stecken. Mit dem Wagen in den Supermarkt fahren und Vorräte ergänzen. Den kleinen Garten hinter dem Haus auf Vordermann bringen.
    Meredith saß an ihrem Küchentisch und nahm ein spätes Frühstück zu sich, während sie darüber nachsann, dass sie wahrscheinlich keine von all diesen lobenswerten Aktivitäten in Angriff nehmen würde. Der bloße Gedanke an irgendeine der vorgenannten Aufgaben erzeugte einen definitiven Niedergang ihrer Stimmung, die bereits tief genug am Boden war. So hatte Meredith sich das bevorstehende Wochenende nicht ausgemalt.
    Sie hatte sich an dem Gedanken erfreut, dass sie und Alan vielleicht für zwei Tage wegfahren würden. Nicht weit, weil die Zeit beschränkt war. Vielleicht in einen Landgasthof mit guter Küche, Sauna und Whirlpool. Eine erholsame, kraftspendende Pause vom Alltag würde beiden gut tun. Der wirkliche Grund dahinter war natürlich die Zeit, die sie mit Alan würde verbringen können. Vergangene Nacht, in dem griechischen Restaurant, hatte es so ausgesehen, als würde ihr Plan aufgehen. Er hatte ihrem Vorschlag zugestimmt, ein Wochenende woanders wäre eine gute Idee. Er wollte gleich am heutigen Morgen, sobald er auf der Arbeit war, herausfinden, ob es sich einrichten ließe, und sie dann informieren. Er hatte bisher noch nicht angerufen. Sie vermutete das Schlimmste.
    Doch er hätte wirklich anrufen können, und wenn es nur gewesen wäre, um ihr zu sagen, dass es nicht machbar war. Meredith stand vom Küchentisch auf und ging entschlossen zum Telefon.
    Doch im Bezirkspräsidium sagte man ihr, dass Superintendent Markby nicht zu sprechen sei.

    »Soll das heißen, er ist da, aber er hat zu viel zu tun, oder ist er gar nicht im Haus?«, erkundigte sich Meredith. Die Erfahrung hatte sie gelehrt, diese Frage zu stellen. Sie erhielt die Antwort, die ihr am wenigsten behagte. Markby war nicht im Haus. Er war zu einem Einsatz gerufen worden.

    »Danke«, sagte sie düster und ließ den Hörer auf die Gabel fallen.

    »Vielen herzlichen Dank.«

    »Zu einem Einsatz gerufen« bedeutete, dass es einen neuen Fall gab. Und das bedeutete Lebwohl für jeden Plan von einem gemeinsamen Wochenende in einem ruhigen Landgasthof – trotz der Tatsache, dass Alan inzwischen einen Rang bekleidete, der ihm freie Wochenenden hätte garantieren müssen. Doch wie sie Alan kannte, würde er sich nicht losreißen können, wenn freitags etwas auf seinen Tisch kam,

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