Tote Kehren Nicht Zurück
dachte Markby. Er wusste, dass Pearces Pläne für das Wochenende zunichte waren. Wahrscheinlich überlegte der Inspector angestrengt, wie er die Sache bei Tessa wiedergutmachen konnte, seiner frisch Angetrauten. Tessa würde lernen müssen, dass die Ehe mit einem Polizisten bedeutete, ihn mit einer unnachgiebigen Herrin zu teilen. Die Arbeit würde stets an erster Stelle kommen. Kein Wunder, dass Polizistenehen so häufig geschieden wurden. Markbys eigene Ehe war ebenfalls daran gescheitert. Selbst seine Beziehung zu Meredith … Markby unterdrückte einen resignierten Seufzer.
Der Superintendent näherte sich seinem Untergebenen.
»Und?«, fragte er mitfühlend.
»Schon was gefunden?« Er nickte in Richtung der in Overalls steckenden Beamten der Bereitschaftspolizei.
»Noch nicht«, murmelte Pearce.
»Bis jetzt hatten wir noch kein Glück …«, fügte er hinzu. Dann riss er sich zusammen.
»Haben Sie mit der Witwe gesprochen?«, erkundigte er sich.
»Ja. Sie ist ganz und gar untröstlich.« Markby fasste das Ergebnis seiner Unterhaltung mit Carla Penhallow zusammen.
»Wir müssen das alles überprüfen. Nur Andrew Penhallow war zu Hause, als sie gestern Abend heimgekommen ist. Allerdings hat sie vom Bahnhof ein Taxi hierher genommen, und möglicherweise erinnert sich der Fahrer an sie. Sie ist recht bekannt. Überprüfen Sie die Fahrpläne. Außerdem das Geschäftsessen und die Speisefolge, aber das sollte kein Problem sein. Lassen Sie die Spurensicherung Abdrücke vom Lichtschalter neben der Küchentür zum Garten nehmen, und zur Sicherheit auch noch vom zweiten Lichtschalter. Falls es nicht bereits geschehen ist, auch die beiden Türgriffe müssen untersucht werden. Mrs Penhallow sagt, die Küche hätte im Dunkeln gelegen, als sie heute Morgen nach unten kam, und sie hätte das Licht eingeschaltet, wahrscheinlich am Schalter neben der Tür zur Halle. Sie hat außerdem gesagt, die Tür zum Garten wäre geschlossen gewesen. Wer hat sie zugemacht? Und war es die gleiche Person, die das Licht ausgeschaltet hat?«
»Verstanden, Sir«, antwortete Pearce.
»Prescott wird den Bewohnern der Reihencottages und dem Tankstellenbesitzer eine Menge Fragen stellen. Er ist bereits unterwegs. Er besucht die alte Dame, die offensichtlich so gerne ein Schwätzchen hält, eine gewisse Mrs Joss. Oh, und Miss Mitchell hat angerufen, gerade eben. Sie macht sich Sorgen, was hier passiert wäre. Ich habe ihr gesagt, Sie würden sie zurückrufen.«
»Oh, verdammt!«, sagte Markby resigniert.
»Ich habe vergessen, Meredith anzurufen!« Dann fiel ihm etwas ein, und er runzelte die Stirn.
»Die Tramperin!«, sagte er.
»Sie hat sich Gedanken gemacht wegen dieser Anhalterin, und wie es aussieht, völlig zu Recht!«
Inspector Pearce sah seinen Vorgesetzten verwirrt an, und Markby erklärte es ihm.
»Meredith hat gestern Abend eine junge Frau am Straßenrand aufgesammelt und bei Tudor Lodge abgesetzt. Das war irgendwann vor sieben Uhr. Carla sagt, außer Andrew wäre niemand im Haus gewesen, als sie gegen Viertel nach fünf vom Bahnhof nach Hause kam. Aber Carla ging direkt nach oben, nahm ein Schlafmittel und legte sich ins Bett. Wenn die junge Frau später kam, hat sie es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht bemerkt. Mrs Flack fand heute Morgen auf dem Küchentisch zwei benutzte Teetassen. Andrew hat für jemanden Tee gemacht, und dieser Jemand war nicht seine Frau. Eine Schande, dass Mrs Flack so eine effiziente Haushälterin ist und die Tassen sofort gespült hat!« Markby seufzte.
»Wir hätten möglicherweise einen ganzen Satz hervorragender Fingerabdrücke bekommen. Und jetzt, passen Sie auf! Die Haushälterin hat eine junge Frau in der Nähe von Tudor Lodge gesehen, später am Abend, gegen halb zehn. Sie kam aus der Stadt und marschierte zu Fuß über die Landstraße. Irene Flack sagt, die junge Frau wäre ganz plötzlich verschwunden gewesen, und es erscheint durchaus möglich, dass sie das Grundstück von Tudor Lodge betreten hat. Nun die Frage, die sich uns stellt – handelt es sich in beiden Fällen um die gleiche junge Frau, oder waren es zwei verschiedene Personen?«
»Es klingt nach einem vielversprechenden Ansatz«, sagte Pearce aufgeregt, eindeutig in der Hoffnung, dieser Fall würde sich nun ohne weitere großartige Schwierigkeiten aufklären lassen. Markby dämpfte seine Begeisterung.
»Sagen wir, es ist ein Rätsel. Entweder hat Penhallow zweimal unabhängig voneinander Besuch von
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