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Tote Kehren Nicht Zurück

Tote Kehren Nicht Zurück

Titel: Tote Kehren Nicht Zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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was offensichtlich geschehen war. Er wollte verfügbar sein, nur für den Fall … Meredith starrte das Telefon an, und eine Erinnerung stieg in ihr auf. Vielleicht sollte sie jemand anderen anrufen. Die Penhallows. Sie hatte die geheimnisvolle Anhalterin nicht vergessen. Die Begegnung war ihr die ganze Nacht über durch den Kopf gegangen. Meredith war sicher, dass der Besuch, den die junge Frau Tudor Lodge abzustatten gedachte, ein unangekündigter Überraschungsbesuch war. Was mehrere Möglichkeiten nach sich zog, die Penhallows betreffend, die für andere Leute nicht galten. Andrew beispielsweise hatte einen wichtigen Posten bei der EU, der unter Umständen nicht ganz ungefährlich war. Carla gehörte zur

    »Prominenz« und war aus ihren beliebten Fernsehsendungen bekannt. Andrew und Carla gehörten zu jenen Leuten, die durchaus eine ganze Reihe merkwürdiger Gestalten anzogen, angefangen bei übereifrigen Fans bis hin zu UFO-Sichtern, Euro-Verrückten oder, angesichts ihres weit über dem Durchschnitt liegenden Einkommens, Einbrechern und anderen Kriminellen. Meredith blätterte durch ihr Adressbuch und fand die Nummer der Penhallows. Das Telefon läutete so lange am anderen Ende, dass sie bereits dachte, niemand wäre zu Hause. Sie wollte den Hörer gerade wieder zurücklegen, als jemand abnahm. Eine männliche Stimme, doch ganz sicher nicht Andrew Penhallow.

    »Ja?«, fragte die Stimme abweisend.

    »Ist dort Tudor Lodge?« Vielleicht hatte sie sich verwählt.

    »Ja.«

    »Könnte ich dann bitte mit Mr oder Mrs Penhallow sprechen?«

    »Tut mir Leid, Ma’am«, antwortete die Stimme entschieden.

    »Weder Mr noch Mrs Penhallow sind zurzeit zu sprechen.«

    »Nicht zu sprechen« schien die einzige Antwort zu sein, die sie an diesem Tag erhielt. Störrisch hakte Meredith nach:

    »Wann sind sie denn wieder zu sprechen?«

    »Dürfte ich erfahren, wer Sie sind?«, entgegnete die Stimme mit einer hölzernen Förmlichkeit, die dazu geeignet war, einen Verdacht aufkeimen zu lassen.

    »Sind Sie vielleicht Polizeibeamter?«, fragte sie ungläubig. Das wendete das Blatt. Nun klang die Stimme am anderen Ende überrascht.

    »Warum möchten Sie dies wissen, Ma’am?«

    »Niemand sagt heutzutage noch Ma’am zu einer Frau«, entgegnete Meredith spröde.

    »Niemand außer der Polizei, heißt das. Oder sind Sie vielleicht der Butler, obwohl ich mich nicht erinnere, einen Butler bei den Penhallows gesehen zu haben. Stimmt etwas nicht mit Andrew und Carla?« Ihre Stimme wurde mit jedem Wort schriller, und ihre Besorgnis wuchs.

    »Ich fürchte, ich bin nicht in der Position, Ihnen diesbezüglich Auskunft zu erteilen, Ma’am«, erwiderte die Stimme zu Merediths wachsendem Ärger.

    »Ich schlage vor, Sie rufen morgen noch einmal an.«

    »Vergessen Sie morgen!«, fauchte Meredith.

    »Was geht da vor? Mein Name ist Mitchell, Meredith Mitchell. Ich bin eine Freundin von Mrs Penhallow …« Weiter kam sie nicht.

    »Sind Sie das, Miss Mitchell?«, rief die Stimme am anderen Ende der Leitung. Sämtliche Förmlichkeit war wie weggeblasen, und sie klang mit einem Mal überrascht und erfreut.

    »Ich bin es, Dave Pearce. Wollen Sie mit seiner Hoheit sprechen?«

    »Inspector Pearce? Gütiger Gott, was … ich meine, warum sind Sie dort? Was ist passiert? Was meinen Sie mit ›seine Hoheit‹? Ist Alan etwa da?« Alan in Tudor Lodge, und das noch vor Mittag, wie Meredith mit einem Blick auf ihre Armbanduhr feststellte. In ihr stieg eine dunkle Vorahnung auf. Das musste etwas Ernstes sein. Kein einfacher Einbruch, ganz bestimmt nicht. Etwas viel Ernsteres.

    »Inspector?«, fragte Meredith furchterfüllt.

    »Was ist passiert?« Innerlich verfluchte sie die Tatsache, dass sie am Vorabend nichts unternommen hatte, um sicherzustellen, dass in Tudor Lodge alles in Ordnung war. Sie hatte Alan von der jungen Anhalterin erzählt, zugegeben, doch sie hätte darauf bestehen sollen, dass sie auf dem Weg zum Restaurant kurz bei den Penhallows vorbeisahen und sich überzeugten, dass alles mit rechten Dingen zuging. Oder einfach nur den Telefonhörer zur Hand nehmen und kurz anrufen. Pearce senkte die Stimme zu einem vertraulichen Flüstern.

    »Ich darf Ihnen keine Auskunft geben, Miss Mitchell, nicht am Telefon«, kam es durch den Hörer.

    »Ich werde dem Superintendent Bescheid sagen, dass er Sie anruft. Es ist … etwas Ernstes, ja. Aber Mrs Penhallow geht es gut.« Erleichterung durchflutete Meredith.

    »Gott sei Dank!« Dann

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