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Tote Kehren Nicht Zurück

Tote Kehren Nicht Zurück

Titel: Tote Kehren Nicht Zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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lauter aufgeblasene, schwülstige Worte. Er wies mich darauf hin, dass ich achtzehn Jahre alt wäre und damit vor dem Gesetz volljährig, und ich hätte meine Schulbildung abgeschlossen, die er bezahlt hätte. Er wüsste nicht, was er sonst noch für mich tun könnte. Ich würde ja wohl nicht erwarten, dass er bis in alle Ewigkeit für meinen Unterhalt aufkäme – das waren seine Worte, als wäre ich ein Haus, nicht eine Person. Ich solle mir eine Arbeit suchen. Die Galerie war während Mums Krankheit geschlossen gewesen, aber vielleicht könnte ich sie ja wieder eröffnen? Oder etwas anderes verkaufen, Kaffee beispielsweise und Cornwall-Teemischungen.« Sie beugte sich so plötzlich vor, dass ihre Zuhörer am Tisch zusammenschraken.

    »Damit wollte er mir im Grunde genommen sagen, dass ich bleiben sollte, wo ich war, mich unten in Cornwall verkriechen und ihm nicht unter die Augen kommen, für immer! Sie hatten meine Mutter begraben, und nun versuchte er, mich zu begraben! Du verdammter Bastard!, dachte ich. Das wirst du nicht tun! Du wirst mich nicht auf diese Weise abschieben! Ich sagte ihm, dass ich keinerlei Berufsausbildung hätte und dächte, dass ich vielleicht die eine oder andere Qualifikation erwerben müsste. Um dies zu tun, würde ich ein College besuchen müssen, und dazu bräuchte ich finanzielle Unterstützung.« Sie nickte vehement. Markby stellte sich vor, wie die beiden in einer gemütlichen Ecke in irgendeinem Pub in Cornwall gesessen hatten, während Kate ihre Bedingungen diktiert und Andrew entsetzt und hilflos gelauscht hatte.

    »Er meinte«, fuhr Kate Drago fort,

    »nach einem weiteren großen Schluck Whisky, dass er durchaus die ungewöhnlichen Umstände sehen würde. Damit meinte er den Tod meiner Mutter. Er stimmte mir zu, dass es nur vernünftig wäre, wenn ich mich um weitere Qualifikationen bemühe. Ich konnte förmlich sehen, wie sein Verstand arbeitete, wissen Sie? Wie er überlegte, dass ich einen besser bezahlten Job bekommen würde und damit die Wahrscheinlichkeit geringer würde, dass ich zu ihm käme. Schließlich sagte er, er wäre bereit, mir einen bescheidenen Zuschuss zu meinem Unterhalt zu zahlen, bis zum Alter von einundzwanzig Jahren, dem früheren Volljährigkeitsalter, wenn ich die Zeit nutzen würde, um eine Qualifikation zu erwerben. Unter der Bedingung, dass ich den Mund hielte. Wenn jemand mich fragte, sollte ich sagen, es wäre Geld, das meine Mutter mir hinterlassen hätte. Mieser alter Dreckskerl, dachte ich.« Markby unterbrach sie.

    »Sie sind der Meinung, er hätte Ihnen mehr Unterhalt zahlen sollen?«, fragte er provozierend. Sie sprang auf, und ihr Stuhl polterte klappernd zu Boden. Pearce wollte erschrocken dazwischen gehen, doch Markby winkte ihn zurück.

    »Sind Sie wirklich so bescheuert?«, brüllte Kate Drago.

    »Ich wollte keinen Schilling von seinem verdammten Geld!«

    »Nein«, sagte Markby leise.

    »Sie wollten, dass er Sie öffentlich anerkennt.« Sie sank auf ihren Stuhl zurück, den Pearce inzwischen wieder hingestellt hatte.

    »Ja! Ich bin … ich war seine Tochter! Ich wollte, dass er es vor aller Welt sagt, dass er dazu steht!«

    »Aber das war etwas, von dem er glaubte, er könnte es nicht«, sagte Markby.

    »Und es war auch nicht Teil des ursprünglichen Arrangements, das er mit Ihrer Mutter getroffen hatte.«

    »Er hat aber kein Arrangement mit mir getroffen!«, entgegnete Kate Drago kalt.

    »Sie sagen, er konnte es nicht, ich sage, er wollte nicht! Und so beschloss ich, ihn zu zwingen. Die ganze Geschichte war von Anfang an immer nur zu seinen Bedingungen gelaufen, bereits von dem Tag an, als er die Beziehung mit meiner Mutter einging. Es war allerhöchste Zeit, dass jemand anderes entschied, wie es weitergehen soll!«

    »Halt, warten Sie einen Augenblick«, unterbrach Markby sie freundlich.

    »Sie haben eben selbst eingeräumt, dass Ihre Mutter es so wollte. Sie wollte in Cornwall bleiben und malen, und das hat sie getan. Sie war hauptsächlich deswegen dazu im Stande, weil er sie finanziert hat. Es ist nämlich ziemlich schwer, sich mit Malen seinen Lebensunterhalt zu verdienen, wissen Sie?« Wie Markby das sah, hatten sich beide Elternteile selbstsüchtig verhalten. Doch Kate war nicht bereit, Kritik an ihrer Mutter zu dulden.

    »Sie wollte in Cornwall bleiben«, erklärte sie geduldig, als sei Markby ein besonders begriffsstutziges Kind.

    »Aber alles, was sie ausgemacht hatten, musste sich ändern, nachdem sie ein

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