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Tote Kehren Nicht Zurück

Tote Kehren Nicht Zurück

Titel: Tote Kehren Nicht Zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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sich.

    »O nein, zur Küchentür.« Sie verzog den Mund zu einer ironischen Grimasse.

    »Zum Lieferanteneingang. Vorne brannte kein Licht, also ging ich hinten rum, und in der Küche brannte Licht. Ich spähte durch das Fenster und sah meinen Vater. Er war gerade dabei, sich eine Tasse Tee zu machen. Warum erzähle ich Ihnen das eigentlich alles? Ich habe doch bereits erklärt, wer ich bin und warum ich in dieses grauenhafte Nest gekommen bin!«

    »Bitte sprechen Sie einfach weiter«, ermunterte sie Pearce mit ein wenig Schärfe in seiner normalerweise angenehmen Stimme.

    »Was geschah als Nächstes?«

    »Also schön!« Sie funkelte Pearce an.

    »Ich habe an der Tür geklopft! Er öffnete. Er war überrascht, doch er ließ mich eintreten. Er hatte Angst, schätze ich, dass seine Frau etwas hören könnte, falls er versuchte, mir den Eintritt zu verwehren, und ich anfing zu zetern.« Sie unterbrach sich und machte keine Anstalten, in ihrer Erzählung fortzufahren.

    »Und …?«, munterte Pearce sie auf.

    »Wissen Sie, das geht Sie nun wirklich nichts an«, entgegnete sie.

    »Es hat nicht das Geringste mit Ihren Ermittlungen zu tun. Und hören Sie, Sie haben mir immer noch nicht erzählt, wie er … wie er gestorben ist. Warum interessieren Sie sich für mich? Warum haben Sie mich hierher geschleppt?« Sie zog verärgert die fein geschwungenen Augenbrauen hoch.

    »Wir gehen davon aus, dass er keines natürlichen Todes gestorben ist«, schnappte Pearce.

    »Und deswegen geht uns das alles sehr wohl etwas an!« Markby erkannte, dass Dave Pearce die Nase gründlich voll hatte. Es war der jungen Frau gelungen, ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Er würde noch eine Menge mehr Ärger mit dieser Zeugin über sich ergehen lassen müssen, bevor der Fall endlich geklärt war. Er muss eben lernen, damit umzugehen, dachte Markby verdrossen. Die blasse Gesichtsfarbe der jungen Frau war einem ungesunden Grauton gewichen. In einem plötzlichen Ausbruch sagte sie:

    »Mein Vater gab mir eine Tasse Tee, dann schaffte er mich aus dem Haus. Er verfrachtete mich in dieses öde Hotel, wo Ihr Sergeant mich gefunden hat. Er war am Leben, als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, in Ordnung? Er war lebendig!« Sie atmete tief durch.

    »Das war alles. Kann ich jetzt endlich gehen? Oder muss ich irgendetwas unterschreiben?«

    »Alles zu seiner Zeit!«, schnappte Pearce.

    »Um wie viel Uhr hat Mr Penhallow Sie im Hotel zurückgelassen?« Kate Drago hatte sich bereits halb aus ihrem Stuhl erhoben.

    »Ich weiß es nicht, vielleicht acht Uhr? Es gibt eine Rezeptionistin, die Ihnen die genaue Zeit bestimmt sagen kann!«

    »Miss Drago«, sagte Pearce ein wenig triumphierend,

    »wir haben eine Zeugenaussage, nach der eine junge Frau, auf die Ihre Beschreibung passt, gestern Abend nach einundzwanzig Uhr in der Nähe von Tudor Lodge gesehen wurde. Die junge Frau war zu Fuß aus Richtung Stadtmitte auf der Straße unterwegs. Könnten Sie das gewesen sein? Sind Sie später noch einmal nach Tudor Lodge zurückgekehrt?« Kate setzte sich wieder hin, und zum ersten Mal während der Vernehmung glaubte Markby, aufsteigende Angst bei ihr zu spüren.

    »Es ist ein Drecksloch, dieses Hotel«, murmelte Kate.

    »Was hätte ich denn tun sollen? Die ganze Nacht herumhängen und darauf warten, dass er sich irgendeine Methode ausdenkt, wie er mich loswerden kann? Ich ging nach unten in den Speisesaal und hatte ein grauenhaftes Abendessen, irgendein namenloser Fisch in einer mehligen Soße mit einer Beilage aus verkochtem Gemüse … es war alles, was die Küche noch übrig hatte. Wahrscheinlich habe ich die Hotelkatze um ihr Abendessen gebracht.« Sie hatte Markbys Mitgefühl. Das Crown war alles andere als berühmt für seine Küche.

    »Ich habe den Kopf um die Ecke in die Bar gestreckt«, fuhr Kate fort.

    »Der Barmann musterte mich mit einem lüsternen Blick, den er wohl für sexy hielt. Ich hatte keine Lust, mich in das Pub zu setzen und von ihm oder dem übrigen Abschaum anstarren zu lassen, was blieb mir also übrig? Sollte ich mich in dieses schmuddelige Zimmer setzen und fernsehen? Ich war wütend, und ich lasse mich nicht gerne abschieben. Ich dachte mir, ich gehe zurück und versuche es noch einmal. Ich ging zu Fuß, weil es keinen Bus gab und nirgendwo ein Taxi zu sehen war. Es war nicht allzu weit, vielleicht zwanzig Minuten. Als ich ankam, sah ich, dass in der Küche immer noch Licht brannte, also ging ich um das Haus herum, genau wie

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