Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tote Kehren Nicht Zurück

Tote Kehren Nicht Zurück

Titel: Tote Kehren Nicht Zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
Vom Netzwerk:
Penhallow«, hatte Markby erklärt.

    »Ich wäre nur ungern dabei, wenn er aufgeschnitten wird.«
    Pearce hatte düster dreingeblickt. Niemand sah gerne bei einer Autopsie zu, obwohl üblicherweise wenigstens einer der ermittelnden Beamten anwesend war. Letztlich hatte Pearce pflichtergeben der grausigen Angelegenheit beigewohnt und sich nun wahrscheinlich irgendwohin verzogen, um seine Niedergeschlagenheit mit Hochprozentigem zu vertreiben. Markby war erst hinterher gekommen, um in Erfahrung zu bringen, was der Pathologe herausgefunden hatte.

    »Welch ein seltener Gast in diesen Gemäuern«, begrüßte ihn Dr. Fuller jovial.

    »Wir sind wohl zu hochrangig für das schmutzige Geschäft, eh?«
    Markby murmelte eine Entschuldigung und fügte hinzu, dass er persönlich mit dem Opfer bekannt gewesen sei.

    »Ihr Opfer hatte einen ganz bemerkenswert dünnen Schädel«, erklärte Dr. Fuller munter. Er war stets gut aufgelegt, ein richtiger Sonnenschein. Zu Markbys unausgesprochener Erleichterung legte er das Skalpell beiseite und zog anschließend seine dünnen Gummihandschuhe aus.

    »Sehr interessant. Ich habe so etwas schon ein paar Mal gesehen, aber es ist selten, ja, sehr selten, würde ich sagen.« Er winkte Markby zu sich.

    »Kommen Sie, sehen Sie sich das an …«

    »Schon gut«, sagte Markby in dem Bewusstsein, dass er kleinmütig und verzagt klang. Doch Fuller wollte ihm etwas zeigen, das Markby nicht sehen wollte, und da Markby kein Mediziner war, würde er es wohl auch nicht begreifen.

    »Es reicht mir allemal, wenn Sie es sagen, Doc. Also waren die Schläge auf den Schädel die Todesursache?«

    »Ja.« Fuller blickte den Superintendent über den Rand seiner Brille hinweg an.

    »Sie haben interessante Abdrücke hinterlassen. Einer an der linken Schläfe. Er war ganz besonders sauber. Der Abdruck hat eine sehr ungewöhnliche Form, und ich wage nicht zu sagen, was ihn verursacht haben könnte, außer, dass es ein schwerer Gegenstand gewesen ist. Diese Spuren verschwinden manchmal wieder, deswegen habe ich den Polizeifotografen kommen lassen, damit er ein paar Aufnahmen anfertigt, bevor ich etwas anderes gemacht habe. Die Bilder sind dort drüben. Kommen Sie, sehen Sie sich das an.« Er wirbelte herum und marschierte davon. Fotografien waren unpersönlich, und es machte Markby nichts aus, sie anzusehen. Er folgte dem Pathologen erleichtert in ein kleines, unordentliches Büro. Auf dem Schreibtisch lagen verschiedene Nahaufnahmen von Penhallows Wunden. Markby beugte sich über die Abzüge.

    »Sie sind noch nicht ganz trocken, nicht anfassen«, warnte Fuller.

    »Wie Sie ziemlich deutlich erkennen können«, fuhr er fort und deutete mit einem Kugelschreiber auf die entsprechende Stelle,

    »das hier ist der Abdruck der Tatwaffe, und hier … und hier.« Er deutete auf weitere Fotos.

    »Ja, soweit kann ich folgen.« Markbys professionelles Interesse drängte jeden Anflug von Unwohlsein zurück. Das war nicht der eingeschlagene, blutige Schädel eines Mannes, mit dem er als Kind zur Schule gegangen war. Das waren nur Beweise, sonst nichts. Der eigenartige Abdruck, von dem Dr. Fuller gesprochen hatte, war eine runde Vertiefung, durchsetzt mit kleinen, blutigen Löchern … oder wenigstens sah es für Markby danach aus, und so fragte er den Pathologen:

    »Sie sagen, Sie wüssten nichts damit anzufangen, und mir geht es genauso. Haben Sie keine Idee, was diese Abdrücke verursacht haben könnte?« Dr. Fuller zuckte die Schultern.

    »Leider nein, wie schon gesagt, es war ein schwerer Gegenstand, und er hatte, wie es aussieht, ein Muster. Der Schlag wurde mit genügend Schwung ausgeführt, um einen Abdruck auf der Haut zu hinterlassen. Vielleicht ein Ornament? Irgendein Gärtnerwerkzeug? Sie sind der Gartenliebhaber, Markby – fällt Ihnen nichts ein?«

    »Nichts, jedenfalls im Moment.« Markby betrachtete das Bild aus zusammengekniffenen Augen. Er legte es beiseite und nahm den zweiten Abzug zur Hand, auf den Fuller seine Aufmerksamkeit gelenkt hatte.

    »Konnten Sie vielleicht feststellen, welcher Schlag der eigentlich tödliche war?«, fragte er.

    »Normalerweise würde ich gesagt haben, entweder der Schlag gegen die Schläfe oder von oben auf den Hinterkopf«, antwortete er vorsichtig.

    »Doch angesichts des ungewöhnlich dünnen und zerbrechlichen Schädelknochens könnte auch jeder der anderen tödlich gewesen sein. Sämtliche Schläge haben beträchtliche innere Verletzungen und Blutungen

Weitere Kostenlose Bücher