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Tote Kehren Nicht Zurück

Tote Kehren Nicht Zurück

Titel: Tote Kehren Nicht Zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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kommt. Andrew hasste Aufsehen, und die Person, die er in Wirklichkeit schützte, war er selbst. Nein, ich wusste es, weil eine Ehefrau letztendlich alles weiß, oder nicht?«

    »Ich war nie verheiratet«, gestand Meredith trocken.

    »Das ist deine eigene Schuld. Dieser attraktive Cop, mit dem du zusammen bist, lechzt förmlich danach, dich vor den Altar zu schleppen. Du solltest ihn festnageln, solange du es noch kannst. Er wird nicht bis in alle Ewigkeit warten, weißt du? Männer warten nicht. Sie haben einfach nicht die Geduld, so lange auszuhalten.« Meredith wusste nicht, was sie darauf antworten sollte, daher schwieg sie. Wenigstens war Carla vorübergehend von ihren eigenen Sorgen abgelenkt. Jetzt beugte sie sich vor und hielt das Ginglas mit beiden Händen.

    »Es war nicht, dass er ein neues Aftershave benutzt hätte oder Geld von einem gemeinsamen Konto verschwunden wäre, die üblichen verräterischen Anzeichen. Wir hatten immer schon getrennte Konten sowie ein gemeinsames Haushaltskonto. Solange das Geld darin auf dem üblichen Stand blieb, hatte ich keine Möglichkeit herauszufinden, was Andrew mit dem Geld auf seinem persönlichen Konto tat … genauso wenig, wie er wusste, was ich mit meinem Geld gemacht habe.« Carla blickte auf, und in ihren Augen war ein Glitzern.

    »Aber ich hatte keinen Liebhaber, keine langfristige Beziehung neben meiner Ehe, nicht einmal einen kurzen Seitensprung, das ist der Unterschied! Nein, ich denke, verraten hat er sich durch die Geschenke, die er mir gemacht hat. Wenn er vom Kontinent zurückkam, brachte er nicht nur ein paar anständige Flaschen Wein oder ein Parfum mit. Nein, er hat die lächerlichsten Dinge gekauft, die ich unmöglich benutzen konnte und die jedes Mal unglaublich kostspielig waren. Ich wusste schon sehr früh, dass er damit sein schlechtes Gewissen zu beruhigen versuchte, dass sie das Ergebnis von Schuldgefühlen waren. Andrew hatte ein empfindsames Gewissen, und wann immer es ihm Kummer machte, beruhigte er es, indem er Geschenke kaufte. Also nahm ich an, dass er in Brüssel eine Geliebte hatte. Ich kann nicht sagen, dass ich überrascht gewesen wäre. Schließlich verbrachten wir eine Menge Zeit getrennt. Ich machte mir keine allzu großen Sorgen deswegen; auf dem Kontinent werden diese Dinge viel diskreter gehandhabt als hier in England. Ich vertraute darauf, dass er diskret sein würde. Doch eines Tages erzählte mir ein Kollege, der gerade von einem Strandurlaub in Newquay zurückgekehrt war, dass er hätte schwören können, Andrew in einem Country-Club unmittelbar außerhalb der Stadt gesehen zu haben. Andrew war zu diesem Zeitpunkt offiziell im Ausland, und ich sagte ihm das. Der Kollege riss einen Witz, um sich aus der Verlegenheit zu lösen, und meinte, Andrew müsse wohl einen Doppelgänger haben.« Carla nahm einen Schluck von ihrem Gin.

    »Das war das erste Mal. Ich vergaß es bald wieder. Wir alle haben irgendwo einen Doppelgänger, oder nicht? Dann, sechs Monate später, geschah es erneut. Ein anderer Kollege, ein anderer Ort in Cornwall – diesmal Tintagel. Er hatte jemanden gesehen, der Andrew zum Verwechseln ähnelte. Der Doppelgänger war in Begleitung einer Frau und eines kleinen Mädchens über die Klippen spaziert.« Carla lächelte wehmütig.

    »Ich habe als Fernsehjournalistin gearbeitet, und ich war von Leuten umgeben, die sich mit Nachrichten auskennen. Sie haben einen sechsten Sinn für diese Dinge, und das muss auf mich abgefärbt haben. Ich wusste instinktiv, dass irgendetwas nicht stimmte. Danach war ich wachsam. Ich rief ihn ein paar Mal in Brüssel an, und er war nicht da, weder in seiner Wohnung noch im Büro. Seine Sekretärin lieferte irgendeinen fadenscheinigen Vorwand. Da wusste ich, dass er überhaupt nicht in Belgien war! Er hatte sich nach Cornwall verdrückt! Ich fuhr nach Cornwall und schnüffelte herum. Ich wusste, wo er geboren war, und dort fing ich an. Ich musste nicht lange suchen. Jeder kannte ihn, ein Einheimischer, der es zu etwas gebracht hatte. Jeder wusste, dass er eine Art Partner oder Teilhaber an einem Souvenirladen war, den eine alte Schulfreundin führte. Die alte Schulfreundin war, wie sich herausstellte, in meinem Alter und gut aussehend, aber auf eine künstlerische Art, und sie besaß eine zehnjährige Tochter. Das Kind war offiziell ohne Vater, doch die Leute lächelten wissend und schüttelten nachsichtig die Köpfe.« Carla zuckte die Schultern.

    »Der arme Andrew. Er war so naiv.

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