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Tote lügen nicht: 1. Fall mit Tempe Brennan

Tote lügen nicht: 1. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Tote lügen nicht: 1. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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beschränken.«
    »Laß sie doch erst einmal ausreden, Luc.«
    »Also, was ist mit der Metro?«
    »Francine Morisette-Champoux wohnte sechs Haltestellen von der Station Berri-UQAM entfernt.«
    »Ist denn das die Möglichkeit?«
    Ryan warf Claudel einen schneidenden Blick zu.
    »Dasselbe trifft auf Isabelle Gagnon und Margaret Adkins zu.«
    »Hmm.«
    Claudel sagte nichts.
    »Trottier wohnte zu weit draußen.«
    »Stimmt. Und Damas zu nahe an Berri-UQAM.«
    »Aber St. Jacques’ Unterschlupf ist nur ein paar Blocks von der Station entfernt.«
    Janine brachte den Fisch und die beiden Grillteller, und wir aßen eine Weile schweigend vor uns hin. Der Fisch war zu trocken, dafür waren die Pommes und der Reis viel zu fettig.
    »Möglicherweise ist es komplizierter als ein simples Abzählen von Metrostationen.«
    »Inwiefern?«
    »Zwischen Francine Morisette-Champoux und Margaret Adkins gibt es eine andere Übereinstimmung. Morisette-Champoux und ihr Mann wollten ihr Haus verkaufen. Über das Maklerbüro ReMax.«
    Keiner der beiden sagte etwas.
    »Und vor dem Haus von Margaret Adkins war ein Zu-Verkaufen-Schild. Auch von ReMax.«
    Sie warteten darauf, daß ich fortfuhr, aber ich schwieg. Statt dessen griff ich in meine Tasche, holte die Photos von Isabelle Gagnon hervor und legte eines davon auf den Tisch. Claudel spießte ein Stück gebratene Banane auf seine Gabel.
    Ryan griff nach dem Photo und sah mich, nachdem er es begutachtet hatte, fragend an. Ich gab ihm das Vergrößerungsglas und deutete auf einen Gegenstand am äußersten linken Rand des Photos. Er besah ihn sich lange, dann reichte er Photo und Vergrößerungsglas kommentarlos quer über den Tisch zu Claudel.
    Der Detective wischte sich die Hände ab und warf die zusammengeknüllte Papierserviette auf seinen Teller. Dann nahm er das Photo. Als er den Gegenstand erkannte, spannten sich seine Kiefernmuskeln an. Lange starrte er schweigend darauf.
    »Ein Zu-Verkaufen-Schild draußen vor dem Fenster«, sagte er schließlich.
    »Das Nachbarhaus?« fragte Ryan.
    »Sieht so aus.«
    »ReMax?«
    »Ich glaube schon, aber man kann nur das R und einen Teil des E lesen. Wir können uns das Photo ja vergrößern lassen.«
    »Das läßt sich auch anders nachprüfen. Das Verkaufsangebot dürfte gerade mal vier Monate alt sein. Bei der momentanen Marktlage ist es vielleicht noch immer gültig.« Ryan fing schon an, sich Notizen zu machen.
    »Und was ist mit Damas?«
    »Das weiß ich nicht.« Ich wollte nicht noch einmal die Familie eines Opfers belästigen. Aber das sagte ich den beiden nicht.
    »Und Trottier?«
    »Nichts. Ich habe mit Chantales Mutter gesprochen. Sie hatte nie vor, ihr Haus zu verkaufen.«
    »Aber vielleicht ihr Vater seine Wohnung.«
    Wir wandten uns beide Claudel zu, der mich unverwandt ansah. In seiner Stimme war keine Spur mehr von Herablassung.
    »Wie bitte?« fragte Ryan.
    »Chantale war häufig bei ihrem Vater. Vielleicht hat ja der seine Wohnung verkauft.«
    »Ich werde das nachprüfen.« Ryan schrieb etwas auf seinen Block.
    »An dem Tag, an dem sie ermordet wurde, wollte sie zu ihrem Vater«, sagte ich.
    »Sie war dort mehrmals pro Woche.« Claudel klang gönnerhaft, aber nicht verächtlich. Das war ja direkt ein Fortschritt.
    »Wo wohnt der Vater?«
    »In Westmount. In einer sündteuren Eigentumswohnung an der Rue Barrat, in der Nähe der Rue Sherbrooke.«
    Ich versuchte, mir vorzustellen, wo das war. Es mußte am Rand der Innenstadt liegen. Nicht weit von meiner eigenen Wohnung entfernt.
    »Ist das gleich beim Forum?«
    »Genau.«
    »Welche Metrostation?«
    »Müßte Atwater sein.«
    Ryan sah auf die Uhr und bedeutet Janine mit einer Geste, daß wir zahlen wollten. Als wir gingen, steckte uns Antoine noch jede Menge Süßigkeiten zu.
    Kaum war ich in meinem Büro, holte ich den Stadtplan hervor und suchte die Metrostation Atwater. Dann zählte ich die Haltestellen bis zu Berri-UQAM ab. Eins. Zwei. Drei. Vier. Fünf. Sechs. Gerade als ich auf den Bahnhof tippte, klingelte das Telefon.

28
    Es war Ryan. Robert Trottiers Wohnung hatte eineinhalb Jahre lang zum Verkauf gestanden.
    »In diesem Preissegment wird man sie so schnell nicht los.«
    »Das kann ich nicht beurteilen, Ryan. Ich habe noch nie so was Teures besessen.«
    »Ich weiß es auch nur aus dem Fernsehen.«
    »Und wer war der Makler? ReMax?«
    »Nein. Royal LePage.«
    »Wurden Anzeigen geschaltet?«
    »Trottier meint ja. Wir prüfen es gerade nach.«
    »War ein Schild vor dem

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