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Tote Männer Milch (German Edition)

Tote Männer Milch (German Edition)

Titel: Tote Männer Milch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Malina
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Handwerker nickte freundlich.
    Isolde erwiderte sein Lächeln, und ihr fiel ein, dass Männer mindestens 70-mal am Tag an Sex denken.
     
    Es war knapp 8.15 Uhr, als Isolde mit dem Bus wieder in der Wolfgangssiedlung eintraf. Zügig lief sie den Ahornweg zur Villa hinauf. Vor der Haustür angekommen, öffnete sie mit dem Schlüssel den Briefkasten.
    „Passt!“, murmelte sie erfreut.
    Aufmerksam sah sie die Post durch. Nichts wichtiges, stellte sie fest. Ein Brief von der Krankenkasse und eine Rechnung von der GEZ für Paul, zwei Kunstkataloge für die Tote und eine Ansichtskarte aus Kroatien, von einer gewissen Lydia, mit besten Grüßen an die Familie.
    Isolde blickte sich suchend nach einer Papiertonne um. Ihr Blick verweilte an dem großen Garagentor. Das Ding geht bestimmt elektrisch auf, dachte sie. Sie nahm einen der zwei nachgemachten Schlüssel zur Hand, von dem sie nicht genau wusste, welchen Verwendungszweck er erfüllte und steckte ihn in den Schlüsselschalter, der an der Garagenwand montiert war.
    „Passt!“
    Das Tor öffnete sich automatisch. Zum Vorschein kamen zwei schwarze Nobelkarossen. Im hinteren Eck der Garage erspähte sie die Papiertonne. Verwundert schlängelte sie sich an den Autos vorbei. Wieso sind die nicht beschlagnahmt, fragte sie sich. Wobei sie geistesabwesend den Deckel der Papiertonne hob und die Kataloge entsorgte. Neugierig geworden, warf sie einen Blick ins Innere der Wagen. In dem Porsche steckte der Schlüssel im Zündschloss. Eine vergessene Kosmetiktasche und allerlei Krimskrams deuteten darauf hin, dass es sich um den Wagen der Toten handelte. Isolde öffnete die Tür und nahm die Kosmetiktasche an sich, klappte die Tür leise wieder zu und wienerte mit dem Rockzipfel den Türgriff blank. Nachdenklich nahm sie den Geländewagen ins Visier. Achtzylinder, stellte sie fachmännisch fest. „Den hätte ich eigentlich hören müssen“, dachte sie laut nach, den Tag ihrer Tat gedanklich vor Augen. Sie schluckte bedrückt, wandte sich ab, schloss die Garage und wieselte zur Eingangstür zurück. Dort warf sie die restliche Post zurück in den Briefkasten und steckte den Schlüssel in die Eingangstür.
    „Passt!“
    Sachte schloss sie die Tür auf, blickte sich lauschend um, tippelte zum Garderobenständer und verstaute Pauls Schlüsselbund wieder in seiner Jackentasche. Hoffentlich ist er noch nicht wach, dachte sie ängstlich, während sie zögerlich die Treppe zum Schlafzimmer hinaufging. Die Tür stand offen, das Bett war leer, aus dem Badezimmer ertönte eine tiefe Männerstimme.
    „Wir sind die Moorsoldaten und ziehen mit dem Spaten ins Moor … dadada…“ Paul hatte offensichtlich den Text vergessen.
    „Auf und nieder geh’n die Posten, keiner, keiner kann hindurch…“, soufflierte Isolde kichernd. Sie hatte ihr Ohr an die Badezimmertür gepresst und war ganz aufgeregt. Am liebsten hätte sie laut mitgesungen, aber sie besann sich ihrer Pflichten und eilte lautlos in die Küche. In Windeseile setzte sie Kaffee an, legte die Eier in den Kocher, presste Orangen aus, dekorierte den Aufschnitt auf einer Platte. Mit der einen Hand, arrangierte sie die Blumen in einer Vase, mit der anderen die Brötchen in einer Schale. Im Handumdrehen hatte sie eine romantische Frühstückstafel gezaubert. Aufmerksam betrachtete sie ihr Werk, überlegte fieberhaft, ob noch etwas fehlte, strich glättend zum x-ten Mal über die Tischdecke, rückte wie ein Hütchenspieler Tassen und Gläser hin und her, zupfte an Servietten und Blumen. Als es endlich nichts mehr gab, was einer Korrektur bedurft hätte, drückte sie sich an der Tür herum wie ein Teenager, der seinem Idol auflauerte. Endlich hörte sie die Badezimmertür zuklappen, pfeifen, Schritte, die sich leichtfüßig näherten. Rasch setzte sich Isolde an den gedeckten Tisch. Sprang wieder auf. Verzweifelt nach einer Pose suchend, die den Anlass einem zwangloseren Flair verlieh. Vielleicht entspannt in einer Illustrierten blätternd am Fenster lehnen und in einen knackigen Apfel beißen. Zu spät. Als Paul im Türrahmen erschien, wirkte sie wie ein verstörtes Huhn, das ein dreieckiges Ei gelegt hatte.
    „Du bist noch da?“, hörte sie ihn sagen, dabei musterte er sie wie einen ungebetenen Gast, der einfach vergessen hatte wieder zu gehen.
    Ich gehe nie mehr weg, nur über deine Leiche, widersprach sie sprachlos, mit geöffnetem Mund. Ihren Blick in ängstlicher Verzückung auf seinen Körper gerichtet. Nur mit einem Handtuch um

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